Dachzelten & Kind
Dachzelt Wissen
Alles dabei!
Dachzelt mit Kind & Kegel
Spätestens nachdem du dich einmal mit einem Dachzelt beschäftigt hast, tauchen Fragen über Fragen auf.
In diesem Artikel wollen wir all diese Fragen beantworten. Dabei gibt es viele Tipps & Tricks von erfahrenen Dachzeltnomaden-Eltern, die euch das Leben und das Reisen im Dachzelt mit Kindern um einiges erleichtern und stressfreier machen können.
Lieber gucken statt lesen?
Dann schau dir doch unser DZN-Live zum Thema Dachzelt mit Kinder an. Hier erfährst du aus erster Hand von Natalie, Amelie, Rebecca und Thilo coole Tipps & Tricks. Reinschauen lohnt sich!
Natalie und Amelie haben hier ihr gesamtes Wissen zusammengefasst, um euch in komprimierter Form einen Start in die Dachzeltwelt mit Kindern zu erleichtern und mit den Anfangsbasics zu versorgen.
Viel Spaß beim Lesen und viel Spaß auf eurem Weg zu eurem Traumdachzelt und eurem Traumfamilienurlaub. Traut euch! Es lohnt sich!
Du reist mit Babys und Kleinkindern? Dann hier entlang, Amelie nimmt dich mit auf Reisen und teilt ihre Erfahrungen als Dachzelt-Mama:
Du hast bereits ältere Kinder und möchtest mit ihnen Dachzelten fahren? Da steht dir Natalie mit Rat und Tat zur Seite:
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Alles auf einen Blick
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Früh übt sich
Dachzelten mit Babys & Kleinkindern
“Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann fahren wir raus mim Dachzelt!” So oder so ähnlich könnte das Lied für alle Mamas und Papas lauten.
Dachzeltnomadin Amelie nimmt euch mit auf ihre Dachzelt Reisen mit Kind und erzählt euch, was sie beim Dachzelten mit Babys und Kleinkindern so alles erlebt, aber auch gelernt hat. Anschliessend seid ihr sicher gewappnet für euer eigenes Dachzeltabenteuer mit Dachzelt und euren Liebsten – egal wie klein!
Meine Erfahrungen als Dachzeltnomaden-Mama
Ich bin Amelie und reise mit meinem Mann Philipp und unseren beiden Kindern Paul (4,5 Jahre) und Leo (3 Jahre) ein paar Wochen im Jahr mit dem Dachzelt. Vor unserer Dachzeltzeit haben wir die Urlaube in Hotels verbracht. Ich konnte mir bis vor 2 Jahren nicht einmal vorstellen, diese Zeit in einem Zelt zu verbringen. Jetzt ist alles anders.
Mein Mann ist im August 2018 auf Dachzelte gestoßen und hat mich über Wochen bearbeitet es doch einmal zu versuchen – er war erfolgreich. Wir haben dann also unser erstes Klappzelt bestellt und die erste Nacht darin verbracht.
Dachzeltfamilie mit Kleinkindern & Hunden
Das sind wir: die Familie Sand wie sie leibt und lebt – mit zwei Kids und drei Hunden so oft auf Achse, wie es nur geht!
Bild: Dennis Brandt
Wir waren beide sofort begeistert und haben direkt anfangen uns Gedanken zu machen, wie man zwei Kinder und (zu diesem Zeitpunkt noch) zwei Hunde in einem Auto unterbringt. Bei der Suche nach dem richtigen Set-up haben wir dann auch die Facebook-Gruppe der DACHZELTNOMADEN gefunden. Wie es der Zufall wollte fand wenige Tage später im Oktober 2018 das DACHZELT CAMP Altmühltal statt. Uns war natürlich sofort klar, dass auch wir dabei sein wollen.
Wir waren von der Atmosphäre, der Hilfsbereitschaft, der Geselligkeit und auch von den verschiedenen Set-ups sofort begeistert. Seit dem DACHZELT FESTIVAL 2019 sind wir außerdem fester Bestandteil des Teams und freuen uns dabei sein zu dürfen.
Mittlerweile sind wir fast jedes freie Wochenende mit dem Dachzelt unterwegs. Da wir beide einen normalen, ortsgebundenen Job haben, ist es uns leider nur 2-4 Wochen im Jahr möglich, einen ausgedehnten Dachzelt Urlaub zu machen. Diese Zeit nutzen wir dafür umso intensiver. Der perfekte Ausbau unseres Pick-ups wurde dabei zu unserem Hobby und wir konnten uns in dieser Zeit viele nützliche Gadgets überlegen, die ich euch in diesem Artikel näher erläutern möchte.
Unser Pick-up hat mittlerweile einen soliden Ausbau, mit dem wir sehr zufrieden sind. Da uns diese Planung, das Bauen und Schrauben so viel Spaß gemacht hat, basteln wir seit einiger Zeit an unserer 34 Jahre alten Feuerwehr und hauchen ihr neues Leben ein. Wir sind sehr gespannt, wohin uns unsere Rosi alles fahren wird.
Hier findet ihr unser Setup übrigens auch auf dem Kanal der Dachzeltnomaden als Video!
Familien Offroad Camper
In den DZN-Setups stellt sich auch Familie Sand etwas genauer vor. Wie sie in ihrem Dachzelt leben und vieles mehr erfährst du in diesem Video. Viel Spaß beim Gucken.
So viel zu uns und unserer Entwicklung zum Thema Urlaub machen. Jetzt möchten wir euch praktische Tipps für eure Reisen mit Babys und Kleinkindern geben und euch so den Einstieg erleichtern.
Vor der Reise
So schön es ist mit dem Dachzelt quasi jederzeit spontan und flexibel losfahren zu können, so wichtig ist es leider trotzdem ein paar Punkte nicht zu vergessen. Was genau das ist, erfahrt ihr hier.
Reisepass
Um den Reisepass für Babys und Kleinkinder beantragen zu können, benötigt es kein biometrisches Foto vom Fotografen. Hier ist es ausreichend, selbst ein Bild zu machen. Der Kopf muss dabei nicht zu 100 % senkrecht sein. Der Gesichtsausdruck und die Blickrichtung darf von der Kamera abweichen. Und der Kopf muss nicht zentriert sein. Diese Kriterien zählen für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr.
Wichtig:
Kümmere dich früh genug um den Reisepass, denn der kann schon mal ein paar Wochen auf sich warten lassen.
Wichtige Unterlagen
Neben dem Reisepass müsst ihr selbstverständlich auch immer eure Krankenkassenkarte, euren Führerschein, ggf. Impfpass und für die Hunde die Pässe inkl. aktueller Impfungen dabei haben. Ohne diese Unterlagen könnte es an der Grenze böse Überraschungen geben.
Sollte eine Schwangerschaft bestehen, bitte unbedingt den Mutterpass mitführen, damit man ihn im Notfall vorlegen kann.
Natur pur!
Die Kids sind in der Natur mit auffallend wenig unzufrieden.
Bild: Amelie Sand
Unterwegs als Familie mit kleinen Kindern &/ oder Babys
Mit kleinen Kindern und/ oder Babys zu reisen erfordert etwas mehr Planung und Organisation als alleine oder mit Partner unterwegs zu sein. Außerdem gibt es ein paar Dinge, die einem das Leben im Dachzelt mit Kindern etwas erleichtern.
Zubehör
Würden wir ohne Kinder reisen, hätten wir vermutlich nicht einmal Stühle und einen Tisch dabei. Mit Kleinkindern lässt sich der Stuhl allerdings nicht immer so leicht durch einen Baumstamm oder einen Stein ersetzen. Außerdem sind uns die gemeinsamen Mahlzeiten als Familie sehr wichtig – auch unterwegs.
Deshalb haben wir Camping Kinderhochstühle und einen stufenlos in der Höhe einstellbaren Campingtisch dabei. Anfangs hatten wir ganz normale Campingstühle für die Kinder im Gepäck, das funktionierte in dem Alter allerdings überhaupt nicht gut. Deshalb sind wir dann auf die Hochstühle umgestiegen. Da sich unser Tisch in der Höhe stufenlos einstellen lässt, können wir die Stühle dann auch mal in der Box lassen und die Kinder auf einen Baumstamm setzen und den Tisch entsprechend anpassen.
Stillen/ Flasche unterwegs
Stillen im Dachzelt war für uns zum Glück nie ein Problem. Im Gegenteil. Ich fand es sehr praktisch, dass wir zu dem Zeitpunkt nicht auch noch Wasser für die Flasche benötigt haben.
Nach der Stillzeit war es dann schon sehr nervig, immer die Flaschen waschen und schrubben zu müssen. Das ist mit weniger Wasser als zu Hause dann doch nicht ganz so einfach. Wir haben daher relativ schnell (mit ca. 1 ¾ Jahren) versucht, die Flasche ausschleichen zu lassen. Da unser Kleinster aber schon immer ein guter Esser war, ging das sehr unkompliziert.
Einmal Benzin nachfüllen bitte!
Das Trinken aus der Flasche geht auch im Dachzelt super.
Bild: Amelie Sand
Das Thema mit den Windeln
Als wir mit dem Dachzelten angefangen haben, sind wir mehr und mehr auf die normalen Wegwerfwindeln umgestiegen. Zu Hause habe ich gerne Stoffwindeln benutzt, unterwegs war mir das einfach zu aufwendig.
Wir mussten bereits bei unserer ersten Reise feststellen, dass es in einigen Ländern nicht so einfach ist, überall Windeln und Feuchttücher zu bekommen oder sie dann oft extrem teuer sind.
Als wir wieder zu Hause waren, haben wir unseren Ausbau direkt etwas angepasst. Inzwischen haben wir ein sehr großes Fach, in dem wir Windeln für über zwei Wochen unterbringen. Versucht also am besten euren Reisevorrat dafür dabei zu haben.
Windelfach-Spezial!
Alles hat seinen Platz. Sogar die Windeln haben ein extra Fach im Ausbau.
Bild: Amelie Sand
Sicherheitsvorkehrungen im Dachzelt
Im Dachzelt mit Baby und/ oder Kleinkind zu schlafen, bedarf natürlich entsprechender Vorsicht. Aus Sicherheitsgründen können wir sagen, dass man den Reisverschluss der Fenster und Einstiege immer ganz oben in einer Ecke verschließen sollte.
So finden die Knirpse die Öffner nicht so schnell bzw. erreichen sie erst gar nicht. Solltet ihr kleine Entdecker mit im Dachzelt haben und das Thema mit dem Reißverschluss ein Problem sein, kann man diese auch mit einem kleinen Karabiner zusammenhängen und so zusätzlich sichern.
Bei Dachzelten, deren Einstieg sich nur seitlich schließen lässt, kann es helfen z. B. eine dünne Holzplatte (z. B. Pappelsperrholz, da besonders leicht – sinnvoll wegen des Transportgewichts und weil die Platte auf das Kind umkippen könnte) seitlich hochkant in den Rand des Dachzeltes zu stecken. So können die Kinder nicht herausfallen. Die Holzplatte kann dann ganz einfach flach im geschlossenen Dachzelt transportiert werden.
Das Stockbett im Dachzelt
Einige Mitglieder unserer Community haben sich ziemlich coole Systeme einfallen lassen. So zum Beispiel ein Stockbett im Dachzelt. Johannes Schirmer hat sich eine ganz besondere Konstruktion aus einem Alu Stecksystem überlegt und in unserer Facebook-Gruppe dazu sogar eine Teileliste zum Nachbauen gepostet. Den Beitrag findet ihr hier.
Mit einem Stockbett spart ihr unheimlich an Platz im Dachzelt und jeder hat seinen eigenen Schlafplatz.
Platzsparendes Stockbett
Ruckzuck ist ein Hochbett ins Dachzelt gezimmert.
Bild: Johannes Schirmer
Wie kann ich Platz sparen, was kann ich ersetzen?
Es sind schon die kleinen Dinge, die am Ende doch den ein oder anderen wichtigen Stauraum schaffen. Um Platz zu sparen, haben wir für die Jungs beispielsweise keine Badeschuhe dabei, sondern nutzen dafür die Sandalen. Beim Duschen greifen wir auf die Mini Babyshampoo-Flaschen von DM zurück.
Außerdem verzichten wir unterwegs auf einen Buggy/ KiWa und tragen dafür mit der Trage von Fräulein Hübsch (hier empfiehlt sich evtl. auch eine Trageberatung – bei Tragen und Tragetüchern kann man auch viel falsch machen) bzw. mit der Kraxe von Deuter (achtet bitte unbedingt auf Fußstützen für euer Kind). Gerade die Trage von Fräulein Hübsch lässt sich extrem platzsparend transportieren und ist sehr, sehr leicht.
Praktisches Tragetuch
Ein Tragetuch oder eine Kraxe sind unterwegs Gold wert!
Bild: Amelie Sand
Wohin mit den Kids bei Auf- und Abbau des Dachzeltes?
Wir brauchen für den kompletten Aufbau unseres Set-ups inkl. Markise (und die bauen wir in den seltensten Fällen auf) ca. 6 Minuten. Das bedeutet, wir müssen nur eine ganz kurze Zeit überbrücken, in denen Mama und Papa beschäftigt sind.
Je nachdem wo wir unser Lager aufschlagen, haben die Kinder einfach schon ihr Eimerchen und ihre Schaufel in der Hand und laufen ums Auto herum. Oder sie bleiben noch kurz im Auto sitzen (z. B. wenn wir direkt an einem See/ Fluss stehen).
Als unser Jüngster noch nicht laufen konnte bzw. es noch nicht verstand, warum er gerade noch nicht aus dem Auto darf, hat mein Mann das Dachzelt alleine aufgebaut. Auch das ist überhaupt kein Problem.
Frei stehen vs. Campingplatz
Zu 98 % stehen wir mit den Kindern frei. Das genießen wir besonders, weil unsere Kinder dann auch abends um 22 Uhr und morgens um 6 Uhr niemanden stören. Auch nachts wacht unser Kleinster oft noch auf und ist doch mal etwas lauter. Außerdem können wir die Plätze immer den Kindern anpassen.
Meistens suchen wir uns ein Gewässer. Sie tragen dann die ganze Zeit Schwimmflügel (natürlich nur wenn es die Temperaturen zulassen) und statten sich mit ihrer Schaufel und ihrem Eimer aus und sind super zufrieden. Außerdem wechseln wir jeden Tag den Platz, wodurch sie ständig neue Orte zum Entdecken haben. Das macht das Ganze wesentlich entspannter und es kommt für die Kinder fast nie Langeweile auf.
Badespaß!
Pack die Badehose ein und los! Wo Wasser ist, sind die meisten Kids glücklich!
Bild: Amelie Sand
Unterwegs mit Kindern & Hund/ Hunden
Auch im Dachzelt und Minicamper kann man mit Hund(en) UND Kindern reisen. Das funktioniert sogar sehr gut. Wie ihr das zeitlich gut gemanagt bekommt und ihr euren Platz praktisch einteilen könnt, erkläre ich euch hier.
Du hast einen Dachzelthund?
Hier findest du ganz viele nützliche Informationen gespickt mit vielen Tipps & Tricks für deinen Liebling im Dachzelt:
Zeitmanagement
Unterwegs mit Kindern und Hunden hört sich zuallererst mal super stressig an. Und dann haben wir nicht nur einen, sondern sogar drei Hunde dabei. Ist das nicht verrückt? Wir finden: Ganz und gar nicht!
Unser Fazit bisher: mit der richtigen Organisation kann auch das sehr entspannt ablaufen.
Während einer von uns morgens die Kinder im Dachzelt umzieht und fertig macht, geht der andere schon einmal nach unten und kümmert sich um die Hunde: Füttern und ein erster kurzer Spaziergang – was man eben so zu tun hat. In der Regel sind wir damit beide nach ca. 20 Minuten fertig.
Unsere Hunde werden dann erst einmal jeder an einen Autoreifen gebunden – immer mit Abstand. Dann ist der erste Stressfaktor Leinenchaos nämlich schon einmal ausgeschlossen.
Entspannte Hunde – wie geht das?
Für uns der aller wichtigste Punkt beim Thema Dachzelten mit Hund ist definitiv die Erziehung/ Gewöhnung. Unsere Hunde sind es gewohnt, ruhig liegen zu bleiben und genießen es einfach dabei zu sein.
Beste Freunde – Kinder & Hunde
Dachzelten mit Kindern und Hund: Eine Herausfordernd, aber mit dem richtigen Management lösbar.
Bild: Amelie Sand
Dabei haben wir mit einem Deutsch Kurzhaar und einem Jack Russel zumindest zwei Rassen dabei, die definitiv ihre Bewegung einfordern und sie auch unterwegs selbstverständlich bekommen. Da wir aber viele Pausen machen, uns die Natur/ Städte/ Umgebung anschauen und uns daher viel bewegen, sind auch die Hunde zu jeder Tageszeit zufrieden und ausgelastet.
Einteilung des Platzes
Während der Fahrt sitzt unsere Jack Russel Hündin im Fußraum. Dort fühlt sie sich einfach am wohlsten. Der Deutsch Kurzhaar und der Labrador haben auf der Ladefläche im Pick-up eine sehr geräumige und gut belüftete, selbstgebaute Box. Von dort aus können sie auf drei Seiten aus vier Fenstern schauen und auch uns sehen.
Das finden wir sehr praktisch, um auch auf längeren Fahrten schnell checken zu können, ob alles in Ordnung ist. Durch die erhöhte Position der Hundebox haben sie immer einen tollen Rundumblick und sind dort sehr zufrieden. Der Deutsch Kurzhaar macht sich z. B. abends sogar bemerkbar, wenn er zum schlafen in seine Box möchte.
Die Auswahl des richtigen Setups
Ich glaube, die Setups sind genauso individuell wie jede Familie einzigartig ist. Jeder hat andere Erwartungen an den Urlaub mit Dachzelt, jeder hat andere Vorstellungen. Hier das richtige Setup zu finden, kann eine sehr spannende Zeit sein.
Draußen geniessen!
Wenn die Kinder schon die Natur genießen – traumhaft!
Bild: Amelie Sand
Die perfekte Wahl für uns
Wie oben bereits angeschnitten, waren wir lange auf der Suche nach dem richtigen Setup. Angefangen haben wir mit dem Dacia Duster meines Mannes, einem Klappzelt auf dem Auto und einem Anhänger für unser Gepäck. Im Duster alleine hätten wir unmöglich unsere beiden Kinder, unsere (damals) zwei Hunde und unsere gesamte Ausrüstung untergebracht.
Für uns stand schnell fest, dass wir mit dem Dachzelt öfter unterwegs sein wollen – flexibel, schnell, wendig, offroad und kompakter (also ohne Anhänger). Wir reisen also inzwischen mit einem Ford Ranger und einer 180 x 230 cm großen Hartschale auf dem Hardtop.
Den Pick-up haben wir hinten auf der Ladefläche komplett ausgebaut, damit auch das Zusammenpacken und spontane Losfahren problemlos funktioniert. So haben wir nämlich 90 % vom Gepäck immer im Auto leicht zugänglich und brauchen in der Regel nur ein paar frische Lebensmittel und wenige Klamotten einpacken. Unser komplettes Setup in einem Video findet ihr hier auf dem Dachzeltnomaden Kanal.
Tägliches Weiterreisen
Da wir fast immer jeden Morgen zusammenpacken und weiterfahren, war das Klappzelt für uns auf Dauer mit zwei kleinen Kindern bzw. Baby keine Lösung. Nach nur neun Monaten haben wir uns dazu entschieden dieses zu verkaufen und uns eine große vier-Personen Hartschale zuzulegen. Der Auf- und Abbau geht viel schneller und erleichtert das tägliche Weiterreisen extrem.
Das ist Lebensfreude pur auf Reisen! Natur entdecken & geniessen. So macht es auch den Kids Spaß.
Bild: Amelie Sand
Camouflage ist das neue sauber, die Kids spielen am liebsten draußen und im Dreck. Warum nicht?
Bild: Amelie Sand
Urlaub auf dem Campingplatz
Wer lieber mehrere Urlaubstage auf einem Campingplatz verbringt, ist mit einem Klappzelt und Familie trotzdem besser bedient. Die Liegeflächen sind, je nach Dachzelt, deutlich größer und der Schlafkomfort damit noch einmal bedeutend besser. Ein weiterer Vorteil vom Klappzelt ist definitiv auch der Preis. Diese sind schon für deutlich weniger Geld zu haben.
Klappdachzelt Vor- & Nachteile
Hier findest du alle Vor- & Nachteile von Klappdachzelten für dich schick aufbereitet:
Was tun bei Dauerregen?
Dauerregen … der worst case mit kleinen Kindern und Dachzelt. Auch diese Zeit kann man so verbringen, dass alle glücklich und zufrieden sind. Das geht meistens sogar viel leichter als gedacht. Man muss es nur schaffen dem Alltag zu entkommen und verstehen, dass einfache Dinge dazu völlig ausreichen.
Ideen zur Beschäftigung
Da wir sowieso jeden Tag woanders stehen und viel Zeit mit Autofahren verbringen, stört uns der Regen meist nicht so sehr. Allerdings haben wir dieses Jahr aufgerüstet und uns eine 2 x 2,5 m Markise gekauft. An dieser können wir Seitenwände befestigen und haben somit zumindest einen trockenen Raum.
Zur Beschäftigung der Kinder haben wir ein oder zwei Tischspiele dabei und natürlich ihr Spielzeug, dass sie sowieso auch im Auto haben. Alternativ sammeln wir Steine, Stöcke, Blätter und stapeln diese oder legen Bilder auf den Tisch. Daran haben die beiden viel Freude.
Spielen mit Naturmaterialien: Kinder haben daran sehr viel Freude.
Bild: Amelie Sand
Mit der richtigen Bekleidung kann auch Regen Spaß machen.
Bild: Amelie Sand
Sind die Temperaturen nicht so niedrig, dann nutzen wir auch schon einmal Matschhose, Regenjacke und Gummistiefel und springen durch Pfützen oder treten im Matsch. Das machen wir allerdings nur, wenn wir wissen, dass wir die Klamotten dann auch wieder trocken bekommen und die Kinder nicht auskühlen. Denn nichts wäre schlimmer, als frierende Kinder in ein kaltes Dachzelt zu packen.
Schlechtes Wetter nutzen wir allerdings auch gerne für Indoorbeschäftigungen. Gerade beim Reisen mit Dachzelt sorgt das für viel Abwechslung, weil wir den gesamten Urlaub im Freien verbringen und bei gutem Wetter nie auf die Idee kommen würden in ein Hallenbad, einen Indoorspielplatz oder ein (kindergerechtes) Museum zu gehen. Bei Regen also einfach mal suchen und fragen, was es in der Umgebung Tolles zu entdecken gibt.
Haben wir wirklich genug vom Regen (was auch schon vorkam) und der Wetterbericht gibt auch die nächsten Stunden/ Tage keine Entwarnung, ändern wir unsere Route komplett und fahren mehrere Stunden weiter, um wieder die Sonne genießen zu können. Genau das ist ja das Tolle am unabhängigen Reisen – wir können jederzeit umplanen und weiterreisen.
Was tun in kalten Nächten?
Wir reisen mit unseren Kindern bis ca. -5 °C im Dachzelt. Wie wir das anstellen ohne das jemand friert, ist ganz einfach:
Schlafsäcke/ Decken
In kalten Nächten (ab ca. 10 °C) legen wir auf unser Frottee Spannbettlacken zwei sehr dicke Wolldecken, die die komplette Fläche der Matratze einnehmen. Die sorgen dafür, dass es auch von unten kuschelig warm ist. Zugedeckt wird dann jeder von uns mit einer Sofadecke und darüber unsere dicken Winterbettdecken mit Frotteebezug.
Die Kinder haben – je nach Temperatur – einen Kleinkindschlafsack mit 3,5 tog an. Zur Sicherheit haben wir für jedes Kind einen zweiten Schlafsack, damit auch wirklich keiner frieren muss.
Nicht nur gegen Kälte gut: Der kuschelige Kleinkindschlafsack mit 3,5 tog.
Bild: Amelie Sand
Mit einer Wolldecke auf der Matratze ist es auch von unten schön warm.
Bild: Amelie Sand
Bei den Schlafsäcken der Kinder achte ich darauf, dass sich die Ärmel abnehmen lassen. So kann man bei Bedarf die Ärmchen in der Nacht aus- oder einpacken. Denn gerade die Kleinsten lassen ihre Arme ja nicht sehr lange unter der Decke.
Damit unsere Jungs auch über den Kopf nicht auskühlen, tragen sie ab und an auch eine Mütze. Mit dieser Ausstattung haben wir auch schon mit -5° C im Dachzelt geschlafen, ohne dass jemand gefroren hat oder krank wurde. Es war immer schön mollig warm.
Wir mussten nach dem Wechsel von Klappzelt auf Hartschale allerdings schnell feststellen, dass die Hartschalen nachts viel besser isolieren und es darin deutlich wärmer wird. Das machte bei uns wirklich einen riesigen Unterschied. Alle Vor- und Nachteile von Hartschalenzelten findet ihr hier noch einmal übersichtlich zusammengefast.
Kleidung
Unsere Jungs tragen einen normalen, langen Schlafanzug. Mal einteilig, mal zweiteilig. Bei Bedarf dann einen normalen Schlafsack für Kinder. Wir als Erwachsene tragen ebenfalls eine lange Hose und einen Pullover. Allerdings schlafen wir grundsätzlich ohne Socken, weil wir nur so wirklich warme Füße bekommen. Manche bevorzugen auch die Wollsocken von Omi .
Tipp:
Für die Kinder lieber dunkle Klamotten einpacken. Wir sind nicht so empfindlich was Flecken auf den Klamotten der Jungs angeht. Wir packen einfach vorwiegend dunkle Klamotten ein, so fällt auch den Mitmenschen nicht direkt auf, dass die Kinder ihre Hose schon den vierten Tag tragen.
Tatsächlich haben wir gar nicht viele Klamotten dabei. In der Regel haben wir für die Jungs je zwei kurze, zwei lange Hosen, sowie drei T-Shirts und drei Langarmshirts dabei. So kommen wir tatsächlich – wenn es keine größeren Matsch- oder Wasserunfälle gibt – 14 Tage zurecht. Und da wir meist dort unterwegs sind, wo keine anderen Menschen sind, stört sich auch niemand daran.
Wärmeflasche & Standheizung
Eine Wärmflasche haben wir eher selten in Benutzung. Wobei wir mit den Kindern auch nicht bei mehreren Minusgraden im Dachzelt schlafen.
Hinzu kommt, dass die Kinder in dem Alter auch nicht merken, wenn es ihnen wirklich zu warm wird oder die Wärmflasche morgens schon wieder zu kalt ist und sie dadurch frieren. Deshalb ziehen wir unsere Kinder so an, dass wir auf eine Wärmflasche verzichten können.
Im Urlaub schläft immer unsere kleine Jack Russel Hündin Emma mit im Dachzelt. Die nutze ich in der Tat sehr gerne als Bettflasche. Die muss ich nämlich weder extra warm machen noch ist sie in der früh wieder kalt.
Eine Wärmflasche nutzen wir eigentlich nur, wenn wir ohne Kinder (und wenns so kalt ist auch ohne Hunde) unterwegs sind. Dann aber auch sehr gerne.
Wir waren ca. ein Jahr mit Standheizung unterwegs (dann ist sie uns leider kaputt gegangen). Die Standheizung hat uns in der ein oder anderen Nacht schön warm schlafen lassen und man konnte auf die vielen Schichten Decke und Schlafsack für die Kinder verzichten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich kein Kondenswasser bildet. Das macht das Dachzelten mit Kindern dann schon deutlich angenehmer.
UNBEDINGT!
Bei einer Standheizung bitte immer einen CO-Melder mit im Dachzelt liegen haben!
Wichtige Tipps & Tricks
Ich liebe es zu Organisieren und Dinge zu ordnen. Das kommt uns im Minicamper natürlich sehr entgegen. Deshalb ist bei uns wirklich jeder noch so kleine Platz ziemlich gut genutzt.
Wäschekörbe
Im Fußraum der Kinder haben wir jeweils einen Wäschekorb stehen. Der sorgt erstens für mehr Ordnung und zweiten für jede Menge Stauraum.
In einem Wäschekorb haben wir die Jacken, Matschhosen, Schneeanzüge, Mützen, Schal und Handschuhe für die Kinder. So sind sie auch immer griffbereit, trocken und warm.
Im anderen Wäschekorb ist Platz für (dreckiges) Spielzeug wie z. B. Eimer und Schaufel, ein ferngesteuertes Auto (unseres fährt über Stock und Stein und bereitet ihnen stundenlang pure Freude) und ein paar Lieblingsspielzeuge von zu Hause, die sie sich am Tag vor der Abreise selbst raussuchen.
Ich kann mich erinnern, als wir unsere erste Reise mit dem Dachzelt angetreten haben, wie viele Spielsachen wir eingepackt haben. Es wurden nicht einmal ¼ davon gebraucht. Denn sobald sie aus dem Auto steigen, brauchen sie maximal ihren Eimer und ihre Schaufel.
Netze/ Staufächer im Fahrzeug
Wir nutzen zwischen Fahrer- und Beifahrersitz ein spezielles Netz. Hier haben wir immer ein paar Windeln und Feuchttücher bereit. Gerade Letzteres braucht man bei Kleinkindern ja nicht nur zum Wickeln. Und auch wir als Erwachsene nutzen die ab und zu ganz gerne.
Organizer und Netze helfen beim Ordnung halten im Auto.
Bild: Amelie Sand
Ordnung ist die halbe Miete – die Staufächer im Dachzelt sind wirklich praktisch.
Bild: Amelie Sand
Zwischen den Kindersitzen auf der Rücksitzbank haben wir einen Organizer, der verschiedene Fächer und Netze beinhaltet. Hier haben die Kinder ihr Spielzeug griffbereit, das sie gerne während der Fahrt nutzen.
Für die Kinder gibt es an den Rückenlehnen jeweils einen Organizer für Taschentücher, Trinkflasche, einen kleinen Regenschirm und Stifte. Die Tablets werden mit speziellen Halterungen an der Nackenstütze befestigt.
Netze im Dachzelt
Wir haben insgesamt 3 Netze im Dachzelt, die bei uns beim Kauf bereits verbaut waren.
Zwei kleinere Netze, die mit einem Klettverschluss an den Wänden hängen – hier ist immer eine Trinkflasche, Windeln, Feucht- und Taschentücher griffbereit.
Ein weiteres Netz geht über die gesamte Breite und ca. 1/4 der Länge des Dachzeltes. Dort oben befinden sich dann unsere Klamotten. Je nach Temperatur empfiehlt es sich, diese in wasserdichte Säcke zu verstauen, damit sie über Nacht nicht klamm werden.
Handtücher/ Waschlappen
Handtücher und Waschlappen benötigen eingerollt statt gefaltet viel weniger Platz (übrigens gilt das auch für Klamotten). Wir haben unterwegs lediglich vier Handtücher dabei. Damit kommen wir sehr gut zurecht.
Ordnung ist die halbe Miete
Ordnung ist für mich ein Grundbedürfnis. Ohne Ordnung ist für mich ein stressfreier Urlaub ausgeschlossen. Unser Ausbau ist so geplant, dass die Dinge an ihren dafür vorgesehenen Platz zurückgelegt werden müssen, sonst kriegen wir gar nicht alles unter.
Selbst die Schmutzwäsche hat bei uns ein Fach unter der Hundebox. Das ist übrigens mein Lieblingsgadget im Ausbau. Aus dem Augen aus dem Sinn – es gibt keine bessere Lösung für die schmutzige Wäsche!
Boxen schaffen Stauraum
Um noch mehr Stauraum zu schaffen, haben wir unsere Bettwäsche und Campingstühle in Boxen auf dem Dach untergebracht.
Bild: Dennis Brandt
Während der Fahrt
Auch wenn das viele immer nicht glauben können, aber unsere Kinder fahren (mittlerweile – das war bei unserem Jüngsten nicht schon immer so) wirklich gerne Auto und sind meistens sehr zufrieden, wenn sie draußen die Natur beobachten können.
Natürlich gibt es aber auch Tage oder Straßen, da haben sie einfach Langeweile. In dieser Zeit haben sie ihre Kindertablets und schauen dort ihre Filme. Und da beide natürlich unterschiedliche Serien schauen und auch wir gerne mal die Ruhe genießen, habe ich ihnen Kopfhörer in ein selbst genähtes Stirnband eingenäht. Das funktioniert sehr, sehr gut.
Wie das genau aussieht, könnt ihr hier in unserem Setup Video auf dem Dachzeltnomaden Youtube Kanal sehen.
Außerdem haben sie eine Art Kinderlaptop dabei, der ihnen verschiedene Tiere und die Buchstaben erklärt. Kinderlieder über das Autoradio oder „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sind ebenfalls eine sehr willkommene Abwechslung.
Für den kleinen Hunger unterwegs naschen unsere beiden gerne mal ein paar Kekse, Backerbsen oder auch Rosinen. Damit sich diese nicht im ganzen Auto verteilen, haben wir immer zwei kleine Tupperdosen griffbereit, in die wir entsprechendes Knabberzeug umfüllen können.
An der Lehne vor ihnen ist ein Organizer befestigt. Dort finden sie ihre auslaufsichere (!) Trinkflasche, eine Box mit Taschentüchern, einen kleinen Regenschirm und ein paar Stifte. Das können sie sich alles selbst nehmen.
Die Fahrt produktiv nutzen!
Kinderlaptop zum Lernen auf langen Autofahrten.
Bild: Amelie Sand
Reiseapotheke
Eine Reiseapotheke sollte immer so ausgestattet sein, dass man auch sorglos mit zwei Kleinkindern in den Urlaub aufbrechen kann. Neben diverser alternativen Behandlungsmethoden, zählen für uns aber auch ganz klar normale Medikamente dazu.
Natürlich ist diese Apotheke für Jedermann anders richtig bestückt – eine allgemein perfekte Ausstattung gibt es da vermutlich nicht.
Wir haben 2 – 3 Sachen, die wir für unsere Kinder ab und an mal brauchen. Medikamente bei Verstopfung, Fusicutansalbe, Fiebersaft und -zäpfchen sind hier besonders wichtig. Außerdem mit dabei haben wir Allergietabletten und –cortison (für Mama), Vomex, Pflaster, Wunddesinfektion und Nasenspray.
Draußen zu Hause
Draussen zuhause – ist das nicht schön?
Bild: Amelie Sand
Packliste
Unsere Packliste ist nicht besonders lang. Neben den wenigen Klamotten, ein paar Spielsachen, Reiseapotheke, Handtücher, Waschzeug, Badesachen und sämtliche Dinge rund um die Küche befindet sich darauf nicht mehr viel. Das sind die Dinge, die wir außerdem immer dabei haben:
Wäsche waschen unterwegs
Viele Dachzeltnomaden nutzen verschiedene Fässer auf dem Dach ihres Autos. Dieses Fass wird mit Wasser (und evtl Steinen), Seife und der Dreckwäsche gefüllt und während der Fahrt auf dem Autodach ordentlich durchgeschüttelt. Eine gute Möglichkeit, wenn man gerade keinen Campingplatz oder Waschsalon in der Nähe hat oder sich die Zeit sparen möchte. Gerade mit Kids kann das ein anstrengendes Unterfangen werden.
Tatsächlich wasche ich unsere Wäsche meist im Fluss, ohne Waschmittel natürlich. Meist ist ohnehin nur Erde oder Dreck an den Klamotten, das geht auch ohne Waschmittel gut raus.
Über Nacht aufgehängt, trocknet es dann auch gut und kann am nächsten Morgen schnell wieder eingeräumt werden. Sollte das Wäschetrocknen über Nacht aufgrund von Regen oder Kälte nicht funktionieren, suchen wir uns einen Waschsalon und schmeißen es kurz in den Trockner.
Wäsche waschen in der Natur
Waschen kann man überall, auch in der Natur!
Bild: Philipp Lindner-Sand
Was das Reisen im Dachzelt mit den Kindern macht
Es ist keine Frage – auch beim Reisen mit Dachzelt und (kleinen) Kindern gibt es stressige und weniger stressige Tage. Unterm Strich können wir aber feststellen, dass diese Art von Urlaub für uns alle so viel stressfreier ist als in einem Hotel. Warum?
Die Kinder stören in der Natur niemanden, wenn sie wie die Indianer schreiend ums Auto rennen. Es stört niemanden, wenn sie gerade nackig sein möchten. Es stört niemanden, wenn sie beim Essen nicht sitzen bleiben. Sie müssen keine Mittagspause und Ruhezeiten einhalten. Wir können essen zu welchen Uhrzeiten uns es auch immer lieb ist. Ich glaube, diese Liste lässt sich sehr lange so weiterführen.
Das Wichtigste für uns an all dem ist jedoch: Sie entwickeln ein unglaubliches Bewusstsein und Interesse für die Natur. Wir sind als Eltern beide sehr naturverbunden, haben bereits in unserer Kindheit die Freizeit immer draußen verbracht.
Es macht uns extrem glücklich und stolz, wenn uns unsere beiden Jungs Löcher in den Bauch fragen, warum die Murmeltiere auf den Hinterbeinen vor ihren Löchern stehen. Oder warum große, weiße Hunde zwischen den Schafen laufen. Oder sie wissen wollen, wie man Feuer macht und wir gemeinsam Stöcke sammeln. Oder wieso man die Sterne in den Bergen so viel schöner beobachten kann.
Unsere Kinder sind auf diesen Reisen mit so wenig glücklich. Das macht uns auch glücklich!
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Kleine Entdecker
Dachzelten mit älteren Kindern
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.
In diesem Kapitel geht es vordergründig um das Reisen mit Kindern ab sechs Jahren. Viele der genannten Tipps & Tricks lassen sich jedoch auch auf die kleineren Jahrgänge adaptieren. Wir möchten euch zeigen, wie es mit älteren Kindern funktionieren kann, euch einen kleinen Einblick in unsere Welt des Dachzeltens mit Kindern geben und euch zeigen, womit ihr euch das Leben erleichtern könnt.
Vor allem geht es jedoch darum euch Mut zu machen, diesen Schritt mit eurer Familie zu gehen. Egal ob als Familie, alleinerziehend, alleinreisend, im Patchwork oder einer gänzlichen anderen Form, wenn euer Gefühl “JA” sagt, dann tut es und ihr werdet es nicht bereuen. Ihr werdet euch und eure Kinder nochmal ganz neu kennenlernen und ich wünsche euch eine grandiose Zeit dabei. Traut euch – es lohnt sich!
Familien – Dachzelturlaub
Ein Dachzelturlaub ist lustig – ein Dachzelturlaub ist schön!
Bild: Georg Kröschel
Meine Erfahrungen als Dachzeltnomaden-Mama
Ich bin Natalie und seit mittlerweile drei Jahren alleinreisende Dachzeltnomaden-Mama. Bevor ich zum Dachzelt gekommen bin, waren wir zunächst mit einem kleinen Igluzelt unterwegs, was bei längerem Regen doch sehr anstrengend war. Danach kam das andere Extrem, ein 12 – Personen Zelt, genannt “der Palast”.
Als die Kinder dann älter wurden, wollte ich mehr Flexibilität in die Reisen bringen und auch ganze Länderrundreisen angehen. Ein Hotel kam für mich nicht infrage. Ich begab mich also auf die Suche nach Alternativen, was zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so einfach war, denn die Dachzeltnomaden und das Informationsangebot der Dachzeltnomaden gab es damals noch nicht. Trotzdem blieb die Option Dachzelt nach tagelanger Recherchearbeit als einzige, sinnvolle Alternative für mich und unsere Bedürfnisse.
Unser erstes Dachzelt Set-up: damals noch ein Autocamp Family.
Bild: Natalie Ewen
Das erste Dachzeltnomadentreffen der Welt mit 180 Dachzeltnomaden.
Bild: Thorsten Kuttig
Die Reise zum Caravan Salon in Düsseldorf hatte ich schon geplant und da kam mir der Gedanke, nach Gleichgesinnten in Facebook zu suchen. Wie der Zufall es wollte, hatte Thilo ein paar Tage zuvor die Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe gegründet, seither bin ich Dachzeltnomadin mit Leib und Seele.
Ich war vom ersten Treffen an bei jedem DACHZELT EVENT dabei. Die Gruppe und die damit verbundenen Menschen, jedoch noch viel wichtiger: meine gesamte Art zu Reisen und die Freizeit mit meinen Kindern zu verbringen, sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Erfahrungen explizit im Bereich des Dachzeltens konnten wir in den letzten Jahren sehr viele sammeln, alleine letztes Jahr habe ich bei den verschiedenen Wetterverhältnissen fast 200 Nächte im Dachzelt verbracht, den Großteil davon gemeinsam mit meinen Töchtern Lilly-Marie und Leonie, sowie unserem Tamaskan (eine Art Wolfhund) Anam.
Dies müssen nicht immer längere Reisen sein, manchmal schlagen wir unser Zelt auch einfach neben dem Haus auf oder in der direkten Umgebung in der Natur. Seit meiner Kindheit bin ich ein Campingkind und habe mit meiner Familie den größten Teil der Ferien im Wohnwagen verbracht.
Beruflich arbeite ich als Erzieherin, Erlebnispädagogin und -therapeutin in Luxemburg und habe kürzlich meine eigene kleine Firma in Richtung alternativer Heilmethoden, Naturkosmetik und kleineren, weiteren Teilbereichen, gegründet.
Jetzt aber genug von uns, lasst uns eintauchen in die lustige Welt des Dachzeltens mit Kindern!
Familie Ewen
Das sind wir: Lilly, Leonie, Anam & ich.
Bild: Natalie Ewen
Vor der Reise
Vor der Reise geht es natürlich erstmal um die Planung: darunter fallen die Planung des Setups, welche Unterlagen sind unerlässlich? Worauf muss ich alles achten und was gibt es zu bedenken?
Reisepass
Keine Frage – die Reisepässe sollten natürlich immer up to date sein.
Muss ein neuer Reisepass ausgestellt werden, benötigt ihr biometrische Bilder der Kinder. Damit müsst ihr dann zu eurer zuständigen Verbandsgemeinde oder Stadtverwaltung gehen. Hier unterscheidet sich das Verfahren dann regional: manche Behörden stellen den Reisepass direkt aus, bei anderen dauert es bis zu 6 Wochen.
Also am Besten immer frühzeitig daran denken. Für manche Länder reicht es auch einen vorläufigen Pass für die Kids mit euch zu führen.
Wichtige Unterlagen
Insbesondere bei Kindern ist es anzuraten, den Impfpass mitzunehmen und natürlich auch die Krankenversicherungskarte.
Beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde/ beglaubigte Erlaubnis
In meinem Fall – als alleinreisende, unverheiratete Mama – kommen dann noch ein paar weitere Sachen hinzu, um an Grenzen innerhalb und auch außerhalb Europas keine Schwierigkeiten zu bekommen. Dasselbe gilt übrigens auch bei Flügen.
In meinem Fall tragen meine Töchter den Namen ihres Vaters. Aus diesem Grund muss ich grundsätzlich eine beglaubigte Geburtsurkunde, die mich als Mutter ausweist, als auch eine beglaubigte Einverständniserklärung des Vaters mitführen, um zu jeder Zeit beweisen zu können, dass ich rechtmäßig mit den Kindern reisen darf und sorgeberechtigt bin.
Alleinreisende Mama mit Kindern – geht das?
Die Vorstellung von Erziehung gehen gerade in unserer Zeit sehr stark auseinander. Von sehr überbehütenden Familien bis hin zu denen, die ihre Kinder ganz selbstbestimmt und in Freiheit aufwachsen lassen, gibt es eine sehr große Spannbreite. Oftmals ist genau dieses Thema ein viel diskutiertes – auch im Familien- oder Freundeskreis. Jeder Einzelne vertritt hier seine eigene subjektive Meinung und jeder Einzelne muss für sich selbst entscheiden, was der richtige Weg für sich und für die eigene Familie ist.
Kulturreise im Dachzelt
In einem Dachzelt Urlaub mit älteren Kindern lassen sich spannende Reiseziele ansteuern.
Bild: Natalie Ewen
Der “Kampf” mit den Vorurteilen: Darf man das?
Die lieben Vorurteile wurden schon teilweise in dem Artikel “mit Dachzelt alleine reisen als Frau” angesprochen. Bei einer Mutter und ihren Kindern/ Töchtern teilt sich das Umfeld regelrecht. Es gibt diejenigen, die es mutig, unterstützenswert oder grandios finden und diejenigen, die es eher als problematisch oder sogar verantwortungslos sehen.
Wir für uns lieben das Abenteuer, lieben das Reisen. Angst haben wir keine. Klar, manchmal ein mulmiges Gefühl, doch dann haben wir ja grundsätzlich die Möglichkeit weiterzufahren. Auf unser Bauchgefühl können wir uns immer verlassen. Ich selbst mache mir eher mehr Gedanken auf einem Campingplatz, als inmitten der Natur.
Ich glaube, dass meine Kinder so viel Freiheit genießen, wie es möglich ist und sehr davon profitieren so viel von der Welt zu sehen, als auch die Kulturen kennenzulernen. Sie sind viel in der Natur unterwegs, auch hier an unserem Wohnort, mitten auf dem Land.
Verschiedene Erziehungsstile und ihre Auswirkungen
In meiner Kindheit war es normal, den ganzen Tag draußen zu sein, ohne dass die Eltern zu jedem Zeitpunkt wussten, wo genau die Kinder sich aufhielten. Es hat sich niemand darüber Gedanken gemacht, wenn wir stundenlang verschwunden waren und Baumhäuser im Wald gebaut haben.
Das war ganz normal, so lange man zu der ausgemachten Uhrzeit wieder zu Hause war. Diesen Umgang kennen jedoch nicht mehr allzu viele Kinder. Vielleicht auch weil sich das Leben mittlerweile mehr im Haus abspielt als draußen.
Schon in diesem Beispiel zeigt sich wie verschieden Sichtweisen auf Pädagogik beziehungsweise Erziehung sein können. Was ich damit sagen möchte: Ihr selbst fühlt, was richtig ist, was euer Weg ist. Ihr solltet euch aufgrund der Meinung von Anderen nicht von euren Wünschen abbringen lassen. Man findet zu allem Kritiker, als auch Befürworter. Was für euch funktioniert und/ oder richtig ist, fühlt und wisst nur ihr allein.
Wasserratten
Wasser ist auch für ältere Kids immer eine gute Wahl!
Bild: Natalie Ewen
Tipps und Tricks zum stressfreien Ablauf
Der wichtigste Tipp für mich ist: klare Absprachen treffen und die Kinder mit einbeziehen.
Dazu zählt beispielsweise, sie ihre eigene Kleidung packen lassen und ordentlich einzuräumen. Klar, auch das bringt Risiken mit sich und sorgt unterwegs für manche Überraschung.
Hier kann man entweder die Absprache treffen, nochmal gemeinsam alles durchzuschauen oder aber man lässt es darauf ankommen (vielleicht erstmal nur für ein geplantes Wochenende) und übergibt ein Stück Verantwortung an das Kind (dies bringt auch witzige oder herausfordernde Resultate mit sich – kann ich aus Erfahrung sagen).
Für mich sind die essenziellsten Tipps außerdem: nicht unter Stress handeln und immer für alles den richtigen Platz zu haben. Außerdem darauf zu achten, dass es nach der Benutzung auch jedes Mal wieder dorthin zurückkommt. Vor allem eben, wenn die Kinder etwas benutzen.
Zu Anfang unserer Reisen war für mich die Anreise immer stressig und belastend, da ich mir selbst unheimlichen Druck gemacht habe, endlich am Tagesziel anzukommen. Seit ich für mich verinnerlicht habe, dass der Urlaub schon bei der Abreise anfängt, ist dieser Stressfaktor wie weggeblasen und wir können freudig die gemeinsame Zeit genießen und entspannt starten. Der Weg ist das Ziel, nicht das Ziel. Dies wirkt sich auf uns alle äußerst positiv aus.
Meine Tipps:
- Klare Absprachen mit den Kindern treffen.
- Kinder mit einbeziehen.
- Reisestress vermeiden.
- Alles hat seinen Platz.
- Der Weg ist das Ziel.
Verhalte ich mich anders als in Begleitung?
Ich glaube in Begleitung fühlt man sich als Frau generell sicherer oder unantastbarer und ist deshalb weniger vorsichtig, was beispielsweise eine Stellplatzwahl angeht. Außerdem ist man zu zweit eher bereit, ein mulmiges Bauchgefühl zu unterdrücken, was nicht immer nur positiv sein muss.
In Begleitung achtet man durchaus auch mehr auf das Bedürfnis der Gruppe, als auf das individuelle Bedürfnis des Einzelnen. Es ist weniger ein in-den-Tag-hineinfahren und schauen was passiert, sondern eher damit verbunden, zumindest einige, wenige Absprachen zu treffen.
Ist es deshalb schlechter? Nein, auf keinen Fall. Nur eben anders. Würde ich deshalb auf das Alleinreisen verzichten? Auf keinen Fall! Wir lieben zwar Gesellschaft, das soziale Miteinander und Zeit mit Freunden zu verbringen. Wir lieben es jedoch genauso einfach nur WIR zu sein.
Unterwegs als Familie
Hier gibt es einiges zu entdecken was das Konfliktpotential minimieren kann, aber Vorsicht: es könnte sein, dass ihr dadurch (das werdet ihr ganz sicher) viel näher zusammenwachst und euch und eure Kinder nochmal ganz anders wahrnehmt.
Die perfekte Aufgabenverteilung unterwegs
Als Familie fallen auch unterwegs viele verschiedene Aufgaben an, die abgeklärt werden sollten, damit der Urlaub stressfrei verlaufen kann. Dies bezieht sich nicht nur auf den Auf- und Abbau des Set-ups, sondern auch auf die generellen, hauswirtschaftlichen Tätigkeiten.
Wissen die Kinder beispielsweise, wo sie täglich ihre schmutzige Wäsche ablegen oder wie sie das Dachzelt verlassen sollen, damit es gut zusammengepackt werden kann, spart man sich eine Menge Zeit. So kommt mehr Urlaubsfeeling für jeden auf. Wenn jeder ein bisschen mit anpackt, übernimmt jeder seinen eigenen kleinen Part und man hat nicht das Gefühl, ständig allen hinterher räumen zu müssen.
In ähnlicher Form kann man dies mit allen Aufgaben arrangieren. Beispielsweise besteht bei uns die Absprache, dass jeden Tag ein anderer für das Spülen zuständig ist. Das heisst natürlich nicht, dass die Kinder (vor allem altersabhängig) alles alleine machen müssen. Sie wissen aber dann, dass sie mithelfen sollten und es dann ab einem gewissen Alter auch alleine übernehmen können.
Eine meiner Töchter liebt es z. B. zu kochen und macht das schon sehr gut: Klar, stehe ich ihr dann auch zur Seite oder helfe, jedoch können sie schon sehr vieles alleine und beide übernehmen gerne darüber hinaus kleinere Aufgaben, um mich zu unterstützen. Die beiden sagen mir dann sogar “So Mama, du setzt dich jetzt mal hin und wir kochen”.
Wenn alles seinen Platz hat, dann lässt es sich mit Dachzelt Mobil einfach reisen.
Bild: Natalie Ewen
“Tisch, Stühle und Campinggeschirr holen wir nur dann heraus, wenn wir es wirklich brauchen.”
Bild: Natalie Ewen
Was darf alles mit?
Hierbei kommt es ganz darauf an, wie man im Dachzelt Urlaub unterwegs sein möchte. Dabei können allgemeine Überlegungen helfen, aber auch solche, bei denen ihr euch in bestimmte Situation hineinversetzt:
Ein Beispiel: leidet von euch schnell jemand unter einer Blasenentzündung, dann solltet ihr die Wärmflasche nicht zu Hause lassen. Braucht ihr morgens Kaffee? Dann solltet ihr euch Gedanken machen, welche Alternative zum Zubereiten hier für euch in Frage kommt. So oder ähnlich solltet ihr eure Vorlieben und Bedürfnisse durchgehen und eure individuelle Packliste wird sich füllen.
Perfekt vorbereitet: Die Dachzelt Packliste
Zur Orientierung, was so alles mit könnte, findet ihr hier einen ganzen Artikel zur perfekten Packliste:
Wo soll das alles hin?
Egal wie groß dein Basisfahrzeug ist – es ist gefühlt immer zu wenig Platz da.
Hier sollte man dann gut abwägen, was man wirklich benötigt und wenn noch das ein oder andere fehlt, schon beim Kauf bedenken, in welcher Form man es sich anschafft.
Denn gerade das Packmaß ist als Familie noch wichtiger als bei einer Einzelperson. Bei einer Person wird beispielsweise nur ein Stuhl benötigt, während eine Familie gerne mal vier oder mehr Stühle braucht. Und so verhält es sich mit den meisten Utensilien.
Mein Tipp:
Achte schon beim Kauf darauf und verkleinert euch bei Neuanschaffung eher im Packmaß als euch zu vergrößern.
Zusätzlich sollte man versuchen, nicht zu große Hohlräume durch das Packen im Auto entstehen zu lassen, sondern möglichst geschickt jede kleine Ecke zu nutzen.
Gerollte Kleidung nimmt zum Beispiel viel weniger Platz in Anspruch als gefaltete. In eine Tasse kann man zum Beispiel noch einen Becher und in diesen ein Gewürz stellen, so dass wirklich jeder kleinste Raum sinnvoll ausgenutzt wird.
Der Teufel liegt hier im Detail – die Masse ist nicht einerlei. Heißt so viel wie: Bitte haltet bei der ganzen Stapelei, eurer zulässiges Gesamtgewicht im Auge.
Frei stehen vs. Campingplatz
Ich persönlich fühle mich in der Natur mit den Kindern wohler, als auf Campingplätzen. Hier können sie laufen und entdecken. Ich muss mir außerdem keine Gedanken machen, ob sie jemanden stören könnten.
Auch habe ich festgestellt, dass sie auf dem Campingplatz eher zum gemeinsamen Konsum von elektrischen Geräten eingeladen werden, beispielsweise mit Spielekonsolen zu spielen oder Filme in Wohnwagen oder Aufenthaltsräumen anzuschauen, als gemeinsam mit anderen Kindern zu spielen.
Ich lehne den Konsum dieser Medien zwar nicht völlig ab, bevorzuge es jedoch gerade unterwegs für sie, selbst etwas zu entdecken und neue Sozialkontakte zu schließen.
Trotzdem mögen meine Kinder natürlich auch ab und an genau das oder einen tollen Pool. Deswegen suchen wir zwischendurch natürlich auch mal für die eine oder andere Nacht einen Campingplatz auf.
Sei es auch, um unsere Wäsche zu waschen oder einmal ausgiebig zu duschen. Gerne suchen wir uns dann zwar kleinere, naturnahe Plätze aus, die dann allerdings auf jeden Fall einen Pool haben um diesen maximalen Spaß für die Kinder zu garantieren.
Was wir alle Drei festgestellt haben, ist, dass wir auch ausserhalb von Campingplätzen viel besser schlafen, da auch die Geräuschkulisse viel geringer ist.
Herrliche Natur
Die Natur ist wunderschön und auch die Kinder genießen sie in vollen Zügen!
Bild: Natalie Ewen
Wir lieben es frei zu stehen und dort aufzuwachen, wo wir abends angekommen sind. Dafür verzichten wir in den meisten Fällen darauf unser Camping – Equipment rauszuholen, damit wir nicht als störend empfunden werden.
Wenn wir es zu den Mahlzeiten rausnehmen, dann räumen wir es bevor wir schlafen gehen wieder ein. Diese Fälle sind jedoch eher selten, da wir eher später als früher unsere Nachtplätze anfahren. Meist haben wir dann zuvor schon an einer anderen Stelle gekocht und gemütlich gegessen.
Was für mich noch als ein großer Pluspunkt für das Freistehen spricht, ist unser Hund. Anam ist ein Tamaskan, eine Art Wolfhund, der viele Menschen fasziniert. Er kommt auf Campingplätzen einfach nicht zu Ruhe, da dort immer Leute vorbeikommen und ihn kennenlernen möchten.
Er liebt Menschen und mag dies auch. Irgendwann ist er jedoch überdreht, wie ein kleines Kind, dass keinen Schlaf findet. Auch finde ich es sehr verwunderlich, wie viele Menschen trotzdem ihre Hunde frei laufen lassen und ich diese dann von meinem Hund entfernen muss, der brav an der Leine liegt.
Auch mag ich es nicht über einen Platz zu gehen und ständig mit meinem Hund angebellt oder angeknurrt zu werden. Für ein oder zwei Nächte ist das ok, länger würde dies jedoch zu Lasten unseres Wohlbefindens gehen.
So ist jeder verschieden. Auch hier gilt es herauszufinden, was für euch als individuelle Familie funktioniert und womit ihr euch am wohlsten fühlt.
Unterwegs mit Kindern und Hund/ Hunden
Das hört sich erstmal kompliziert an, ist es jedoch gar nicht. Für mich ist es die perfekte Ergänzung und sehr einfach zu lösen, wenn man sich an den verschiedenen Charakteren der Familienmitglieder (und da zähle ich den Hund dazu) orientiert. Meine Töchter lieben ihren Weggefährten von Anfang an und würden ihn am Liebsten überall und immer mitnehmen.
So ein Hundeleben!
Unterwegs mit Kind und Hund, ist das nicht kompliziert?
Bild: Natalie Ewen
Einteilung Platz
Wichtig hierbei ist, wo passt der Hund am Besten hin, wo ist es praktikabel? Wie gerne fährt der Hund Auto? Wie verstehen sich Kinder – und Hund, zieht er sich gerne zurück oder möchte er einfach immer in der Nähe und in Kontakt sein? Dies sind von Hund zu Hund ganz unterschiedliche Kriterien. In unserem Volvo nahm unser Hund Anam zwei Sitzplätze auf der Rückbank in Anspruch und nun nachdem wir unseren RAM haben hat er sein eigenes Reich hinten im Pick-up Ausbau erhalten.
Dachzelten mit Hund?
Viele Tipps und Tricks zum Thema Dachzelten mit Hund erfährst du feinsäuberlich für dich zusammengetragen hier:
Zeitmanagement
Unser Hund war von Anfang an dabei. Beim ersten Dachzeltnomadentreffen der Welt war er knapp 6 Monate alt. Es kommt sicherlich auf die Gewöhnung des Hundes und auch dem Zusammenspiel mit den Kindern an: Alles ist natürlich einfacher, wenn sie zusammen aufwachsen und es von Anfang an normal ist.
Allerdings sollte man auch die Eigenheiten des Hundes nicht außer Acht lassen, denn auch dieser bringt seine eigenen Bedürfnisse und Charakterzüge mit und nicht für jeden Hund ist es schön ständig unterwegs zu sein.
Wir haben das Glück, dass unser Hund es einfach liebt, nur bei uns zu sein und für jedes Abenteuer zu haben ist. So können wir ihn auch überall mit hinnehmen, sei es in der Natur, als auch genauso zu Sightseeing – Touren in Städte, was aufgrund seines Aussehens dann auch gerne mal für Gespräche, die Bitte nach Selfies oder einfach nur für erstaunte Blicke sorgt.
Da er einfach überall dabei ist, benötigt er keine großen Auslaufrunden über Tag. Wir gehen morgens nach dem Frühstück und abends nach dem Abendessen eine kleinere Runde mit ihm, damit er sein Geschäft erledigen kann, dadurch dass wir meist den ganzen Tag auf den Beinen sind, schläft er dann die restliche Zeit gemütlich am Auto und ist vollkommen ausgelastet.
Hund Anam ist immer und überall dabei.
Bild: Natalie Ewen
Anam freut sich immer, wenn er bei seinem Rudel sein kann.
Bild: Natalie Ewen
Das perfekte Setup zum Dachzelten mit Kindern
In Bezug auf das Setup ist guter Rat manchmal teuer. Wie ihr für euch das richtige Setup findet, auf was ihr achten solltet und warum das Ausprobieren so wichtig ist, lernt ihr im nächsten Abschnitt.
Für uns ist mittlerweile wichtig, abends unser Lager schnell aufbauen zu können und morgens auch wieder schnell abfahrbereit zu sein. Deshalb reisen wir inzwischen mit einer Kombination aus großem Hartschalenzelt und einer 270° Markise. Somit haben wir sogar einen trockenen Platz, an dem wir uns im Stand aufhalten können, sind aber trotzdem schnell im Abbau.
Wir lieben dieses größte Maß an Flexibilität und können uns nichts anderes mehr vorstellen.
Eine Klappdachzeltvariante inklusive Vorzelt ist natürlich für Familien von Vorteil, insbesondere wenn sich das Leben/ das Reisen für eine längere Zeit an einem Ort abspielen soll.
Die drei Mädels aus dem Dachzelt.
Bild: Natalie Ewen
So sieht doch wahre Freude aus!
Bild: Natalie Ewen
Generell würde ich mit Kindern eher mehr als weniger Platz empfehlen. 1,40 m kann mit Kleinkind schon sehr kuschelig werden. Für zwei Kinder würde ich in jedem Fall eine Variante in 1,80 m nehmen.
Welche Variante individuell für euch genau die Richtige ist, kommt auf eure persönlichen, ganz individuellen Bedürfnisse und die Einsatzgebiete an. Möchtet ihr auf Campingplätzen stehen, nur gelegentlich Weiterreisen oder Ausflüge machen, dann habt ihr in einem Klappzelt mit Vorzelt natürlich wahnsinnig viel Platz und seid für jedes Wetter bestens gewappnet.
Mehr Info zu den Vor- und Nachteilen von Hartschalen Dachzelten findest du hier:
Was für oder gegen ein Klappdachzelt spricht erfährst du hier:
Die Vor- und Nachteile von Hybriddachzelten bekommst du hier serviert:
Tägliches Weiterreisen
Auf das Dachzelt sind wir gekommen, da meine Tochter Lilly unbedingt den Vesuv sehen wollte. Für mich war klar, dass wir dann eine Italien – Rundreise starten werden. Also haben wir nach Alternativen zu unserem riesigen Bodenzelt gesucht. Es sollte genug Platz bieten und trotzdem schnell auf- und abzubauen sein. Es sollte zu jedem Wetter passen und unseren derzeitigen Bedürfnissen entsprechen.
Dieses Dachzelt haben wir in einem Hybriddachzelt gefunden. Für die erste große Reise nach Italien und die zwei folgenden Jahre, war es ein treuer und perfekter Begleiter.
Nun benötigen wir nicht mehr unbedingt ein Vorzelt und Bedürfnisse ändern sich über die Zeit, deshalb haben wir uns nun für eine große Hartschale entschieden, damit wir abends noch schneller aufbauen können. So haben wir tagsüber genug Zeit unsere Urlaubsziele zu erkunden. Wir lieben es einfach den ganzen Tag unterwegs zu sein. Wenn man oft den Standort wechselt und nur vereinzelt mal an einem Ort bleibt, ist eine Hartschalenvariante eine gute Lösung.
Urlaub auf dem Campingplatz
Wir lieben es an tollen Orten zu stehen und diese zu erkunden, abends einfach irgendwo anzukommen und müde ins Dachzelt zu krabbeln. Das kann auch mal ein Campingplatz sein. Duschen, feste Toiletten, Wäsche waschen, im Pool spielen – all das sollte zwischendurch nicht zu kurz kommen.
Wir persönlich steuern in diesem Fall eher kleine Plätze oder Agrarbetriebe an, die oftmals auf ihrem eigenen Land Stellplätze und kleine Erholungsoasen anbieten (vor allem in den südlichen Ländern). Für andere sind große Campingplätze mit Entertainment der Renner. Wohin man sich hingezogen fühlt, ist eine ganz individuelle Sache, es gibt kein richtig oder falsch, schaut einfach was euch gefällt und probiert es aus.
Ich würde auch hier einen gemeinsamen Weg suchen, vielleicht haben die Kinder grossartige Ideen, wie sie den Urlaub verbringen möchten oder Anregungen über die man gemeinsam nachdenken kann.
Die Verpackung machts!
Es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
Bild: Natalie Ewen
Was tun bei schlechtem Wetter?
Bei Dauerregen ist es natürlich schön, wenn man schnell zusammenpacken und einfach weiterfahren kann – immer der Sonne entgegen.
Sollte man dies einmal nicht machen können oder wollen, ist es von Vorteil, wenn man die Möglichkeit hat trocken zu sitzen, zu kochen oder etwas zu spielen. Hier ist natürlich eine Markise, ein Vorzelt oder ein Tarp ideal.
Ist dies alles nicht vorhanden, kann es auch furchtbar gemütlich sein, sich zusammen ins Dachzelt zu kuscheln, dem Regen zu lauschen, gemeinsam ein Spiel zu spielen, einen Film zu schauen. Oder wie wäre es mit einem spontanen Schwimmbadbesuch? Das letzte Mal ist doch eigentlich schon viel zu lange her oder?
Wir finden, dass es nichts gibt, was man im Regen nicht auch machen kann. Wie wäre es gerade dann rauszugehen oder durch den Wasserfall zu laufen, wenn man doch eh schon nass wird? Im Regen die Landschaft erkunden oder gerade die Orte an denen sonst sehr viel los ist, hier wird man jetzt sicherlich ganz wenige Leute antreffen.
Alternativ könnt ihr natürlich auch in eine Kletter– oder Boulderhalle ausweichen, in ein Museum oder einen Indoorspielplatz, einen Einkaufsbummel starten oder vielleicht mal eine Kirche anschauen. Vielleicht gönnt ihr euch auch mal ein Essen in einem schönen Restaurant.
Die beiden sind bei jedem DACHZELT EVENT mittendrin statt nur dabei.
Bild: Dennis Brandt
Dick eingepackt kann man bei jedem Wetter unterwegs sein.
Bild: Natalie Ewen
Was tun in kalten Nächten?
Hier gibt es einige Möglichkeiten von der Standheizung bis zur Wärmflasche findet hier alles seinen Platz. Und ja, auch die kalten Nächte sind gemeinsam mit Kindern eine Erfahrung, die ich absolut nicht missen möchte und zumindest meine Kinder scheuen das Dachzelten im Winter nicht und es gäbe für sie keinen erdenklichen Grund damit beispielsweise im Oktober aufzuhören.
Schlafsäcke/ Decken
In wirklich kalten Nächten schlafen wir in einem Schlafsack und darauf legen wir unsere normale Bettwäsche mit der wir auch zu Hause in unseren Betten schlafen. Außerdem hat generell jeder von uns seine eigene Wolldecke im Zelt, die immer drin bleibt und uns das ganze Jahr begleitet.
Kleidung
Wichtig ist für uns persönlich, dass wir auch wärmende Kleidung am Körper haben, andere schlafen ja lieber in weniger Kleidung. Wir schlafen in einem dickeren Schlafanzug, am liebsten Overall, damit in der Nierengegend durch das Hochrutschen des Oberteiles keine Stelle entsteht, die Kälte eindringen lassen könnte.
Es ist wichtig, verschiedene Kleidungsstücke für die verschiedenen Wetterlagen einzupacken. Auch nehmen wir grundsätzlich für zwei Tage Unterwäsche und Strümpfe mehr mit, als wir an Anzahl der Tage unterwegs sind, heißt: wir verreisen 10 Tage, packen jedoch für 12 Tage.
Was die Oberbekleidung angeht, nehmen wir grundsätzlich eine zusätzliche Garnitur mit. Unerlässlich sind Regenjacken und Gummistiefel, genau so wie auch eine wärmere Jacke, da es in unseren Gefilden auch im Sommer mal schnell kalt werden kann und ein herunter gekühlter Körper benötigt einfach auch im Zelt mehr Zeit um sich wieder aufzuwärmen, vor allen Dingen ohne Heizung.
Wärmeflasche & Standheizung
Wärmflaschen funktionieren bei uns auch in Nächten deutlich unter -10 °C. Wir handhaben es so, dass wir eine Wärmflasche jeweils in Körpermitte legen und eine Wärmflasche jeweils direkt unten in den Fussraum des Schlafsackes.
Das sind dann bei uns sechs Wärmflaschen, die vorbereitet werden müssen, also sollte man früh anfangen, damit auch die Wärme die Möglichkeit hat, sich schon im Schlafsack zu entfalten und man so bereits in einen kuschelig warmen Schlafsack einsteigt.
Wichtig ist, dass man immer gut kontrolliert, dass die Verschlüsse wirklich dicht sind, denn hier besteht nicht nur die Gefahr das ganze Equipment unter Wasser zu setzen, sondern auch, sich an auslaufendem Wasser zu verbrühen.
Der “worst case” ist natürlich bei Minustemperaturen Nässe im Schlafbereich zu haben, da man diesen so nicht einfach wieder trocknen kann und sich hier auch gesundheitliche Risiken einschleichen.
Wintercamping?
Aber klar! Bitte nur mit guter Vorbereitung. Wie’s geht, hat dir Rebecca in ihrem Artikel zusammengefasst:
Im Fall von Nässe im Zelt hilft auf die Schnelle nur noch die Standheizung. Hierzu müssen die Temperaturen noch nicht einmal unter Null fallen, sondern das kann ebenso auch in milderen Jahreszeiten unerlässlich sein, wenn der Urlaub oder die Reise nicht auf der Kippe stehen soll.
Denn auch eine Woche mit Dauerregen lässt irgendwann die Luftfeuchtigkeit so hoch werden, dass auch in einem absolut dichten Zelt die Schlafsachen oder Kleidung klamm wird.
Dies wirkt sich entscheidend auf das Wohlbefinden aus, denn so wird man nicht mehr richtig warm und trocken. Aus diesem Grund haben wir nun auch eine Standheizungskiste im Gepäck.
Sandheizung selbstgemacht!
In seinem Artikel erklärt dir Thorsten eins zu eins, wie er seine Standheizung selbst gebastelt hat. Reinschauen lohnt sich auf jeden fall
Meine Tipps und Tricks
In den folgenden Abschnitten geht es um ganz spezifische Tricks zum Ordnung halten, nützliche Utensilien und allem weiteren, was einem das Leben unterwegs, ganz einfach mit sehr wenig Aufwand, ein ganzes Stück erleichtert.
Ordnung für die persönlichen Schätze: die Schatzkiste
Meine Kinder hatten bis vor kurzem Holzschatzkisten im Fussraum, die wir selbst schön gestaltet haben. Ob es Holz ist spielt dabei nicht so eine große Rolle, wichtiger ist, dass sie wirklich stabil sind, sodass auch problemlos die Füße darauf abgestellt werden können, ohne dass die Kiste dadurch Schaden nimmt.
Außerdem ist es wichtig, dass die ganzen Spielsachen und Schätze selbst immer wohlbehütet und richtig untergebracht werden können, auch wenn ein Kind mal einschläft oder die Position wechselt und so aus versehen, die Beine auf die Kiste stellt. Deshalb würde ich eine stabile Kiste empfehlen. So herrscht im Fahrzeugraum Ordnung und jedes Kind hat seine eigenen Sachen immer greifbar.
Lilly war dabei!
Lilly auf dem ersten Dachzeltnomadentreffen der Welt.
Bild: Lars Wendt
Netze im Personenraum
Auch im Personenraum lässt sich durch den Einsatz von verschiedenen Netzen ein enormer Stauraum, jedoch auch ein großes Maß an Ordnung hinzugewinnen. So gibt es größere Netze, die beispielsweise an den Türen oder Fenstern oder aber auch die, die zwischen den Sitzen angebracht werden können.
Sogar auch am Dachhimmel kann man praktische Netze befestigen. Hier ist deiner Kreativität keine Grenze gesetzt und ihr könnt genau das zusammenstellen, was zu euch und euren Bedürfnissen passt.
Netze im Zelt
Diese haben sich besonders bewährt, besonders um beispielsweise Handy , einen Schlüssel, ein Tablet oder ähnliches unterzubringen. Jedoch auch die grösseren Netze, die sich beispielsweise in vielen Hartschalenzelten als Standard befinden, eignen sich prima, um dort bereits die Kleidung für den nächsten Tag unterzubringen. Vorsicht aber: auch diese Netze sollten nicht zu schwer belastet werden, da sie ausreißen können.
Netze schaffen Ordnung auf kleinstem Raum
Netze sind immer praktisch: schnell & einfach ist alles was rumfliegt aus dem Weg.
Bild: Natalie Ewen
Verschiedene Farben
Schon als Kinder gab es für jeden beim Campen eine eigene Farbe bei den Handtüchern. So hatte jeder sein Kontingent, es kam zu keinen Verwechslungen und keinen Streit. Dies habe ich nach kurzer Zeit auch beim Dachzelten eingeführt. Jeder hat seine eigene Farbe bei den Hand-, Bade– oder Strandtüchern, als auch bei den Wolldecken, die z. B. immer im Dachzelt bleiben. Bei den Zahnbürsten, den Stirnlampen und so weiter und so fort.
Zuvor gab es immer wieder Zickereien zwischen den Kindern. Jetzt gibt es keine Möglichkeit mehr unbeabsichtigt etwas zu verwechseln und dieses Streitthema ist schon im Vorfeld aus der Welt geschafft.
Ordnung ist die halbe Miete
Wichtig ist sein eigenes, schlüssiges System zu finden, das gut erklärbar und nachvollziehbar auch für die Kinder ist und ab einem bestimmten Alter, auch von ihnen selbst genutzt werden kann.
Weiss ein Kind beispielsweise, wo seine Schmutzwäsche hinkommt, muss es diese nicht irgendwo liegen lassen. Wenn es weiß, wo das Spiel hingehört, kann es dieses eigenständig ein- und ausräumen.
Hat alles den eigenen, festen Platz, muss man nicht lange suchen. Achtet man darauf, dass jeder die Sachen nach Benutzung wieder auf den richtigen Platz zurücklegt, bleibt mehr Zeit für andere Dinge und man ist weniger mit aufräumen oder hinterherräumen beschäftigt.
Ordnung ist die halbe Miete beim Dachzelten mit Kids.
Bild: Natalie Ewen
Wenn du Ideen suchst, wie du dein Fahrzeug für eure Bedürfnisse am Besten ausbauen kannst, dann schau doch hier einmal vorbei:
Während der Fahrt
Als meine Kinder kleiner waren, haben wir die ganzen Fahrten hindurch gesungen (das machen wir übrigens heute noch gerne). Außerdem konnten sie malen und Bücher anschauen. Wir haben verschiedene Spiele gespielt, z. B. “Ich sehe was, was du nicht siehst” oder uns Geschichten angehört. Irgendwann bekamen wir einen kleinen portablen DVD Player geschenkt, auf diesem durften sie dann während der Fahrt mal einen Film schauen.
Ihre Sachen hatten sie alle in Organizern und Kuscheltiere etc. in einer Art Schatztruhe vor sich im Fussraum. Dazu haben beide (auch heute noch) ein kleines Kissen und eine Kuscheldecke.
Seit etwa 2,5 Jahren hat nun jedes Kind sein eigenes Lerntablet mit dem es lesen, Aufgaben erledigen, Spiele spielen oder Filme anschauen kann. Beide haben einen Kopfhörer, so dass sie eigenständig entscheiden können, was sie machen möchten, ohne sich gegenseitig oder mich während der Fahrt zu stören. Die Inhalte und Benutzungsdauer kann ich individuell festlegen. Befestigen können sie diese beide entweder an einer Halterung an der Kopfstütze oder seit ein Kind vorne sitzen kann, an der Sonnenblende.
Seit 2018 schreiben beide meiner Töchter während der Fahrt ein Reisetagebuch, in das sie ihre Erlebnisse des Vortages verewigen. So haben sie nach der Reise noch eine schöne Erinnerung, auch noch Jahre später, als auch eine weitere Beschäftigung während der Fahrt (und als kleines Plus am Rande schulen sie auch noch ihre Rechtschreibung, Phantasie und sich schriftlich ausdrücken zu können).
Gute Nacht!
Gute Nacht Leonie & Anam.
Bild Natalie Ewen
Beaufsichtigung der Kinder beim Auf- und Abbau
Die ersten Male waren hier gar nicht so einfach. Auf- bzw. Abbauen des Dachzeltes, was ja schließlich schon immer ein wenig mit Stress verbunden ist. Gleichzeitig die Herausforderung, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, die natürlich sehr schnell die Gegend erkunden möchten – vor allem nach einer vielleicht längeren Autofahrt.
Aus diesem Grund habe ich schon recht früh angefangen, meine Töchter in den Auf– und Abbau ganz entsprechend ihrer Möglichkeiten einzubeziehen. Ich verteile Aufgaben, von “bitte halte hier mal diese Aufstellstange fest”, über “baue du doch schon mal den Klapptisch auf” ist hier alles dabei.
Natürlich wachsen die Aufgaben, auch mit dem Alter des Kindes. Wichtig hierbei ist allein, dass sich das Kind mit einbezogen fühlt und die eigene Verantwortung für eine Aufgabe erhält. Dabei solltet ihr die Kids nicht überfordern. Wenn ihr Aufgaben an die Kids verteilt, gibt euch das gleichzeitig die Luft, um den restlichen Dachzelt Auf- bzw. Abbau in Ruhe fertig zu bekommen.
Einige werden jetzt sagen, ja, deine Kinder sind ja älter und können auch schon helfen. Das stimmt, das waren sie jedoch nicht immer. Außerdem sollte man niemals unterschätzen, wie gerne auch kleine Kinder ihre Eltern unterstützen möchten.
Die verteilte Aufgabe muss in diesem Fall auch nicht grundsätzlich bzw. augenscheinlich Sinn machen – hier wäre z. B. eine Taschenlampe (auch bei Tageslicht) vorstellbar. Das Kind wird gebeten, einen bestimmten Bereich in der Nähe des Erwachsenen auszuleuchten, ist damit schon einbezogen bzw. beschäftigt und wird in seinen Möglichkeiten versuchen, diese wichtige Aufgabe richtig zu erfüllen.
Zusammen spielen macht am meisten Spaß!
Bild: Amelie Sand
Badesachen dürfen übrigens in keinem Dachzelt Urlaub mit Kindern fehlen.
Bild: Natalie Ewen
Reiseapotheke
Für mich nicht mehr wegzudenken ist die DHU Taschenapotheke, die in kleinem kompaktem Maß, die homöopathische Notfallversorgung für uns und auch für unseren Hund bietet. Damit können wir die gängigsten zu behandelnden Bereiche unterwegs abdecken.
Als Desinfektion, zur Wundgeneration, aber auch für einfache Dinge, wie beispielsweise Sonnenbrand, nutzen wir ausschließlich eine Intensivsalbe aus Zunderschwamm, der schon seit dem Mittelalter dafür bekannt ist, blutungsstillend und entzündungshemmend zu wirken. Hier ist das Packmaß und auch das große Einsatzgebiet für uns einfach unschlagbar.
Wichtig finde ich auch etwas gegen Zecken und auch gegen Stechmücken dabei zu haben. Wir greifen hier gerne auf ein selbst hergestelltes Produkt aus ätherischen Ölen zurück (was bei mir auf Wunsch bestellt werden kann) und den Körper, deshalb nicht belastet, da es rein natürlich ist. Es gibt dazu jedoch auch zahlreiche Alternativen auf dem Markt.
Ansonsten findet man in unserem Gepäck noch Pflaster, eine Zeckenzange für den Notfall und eine selbstklebende Bandage, falls einer von uns beispielsweise mal umknickt und die betroffene Stelle gestützt werden muss.
Packliste
Hinzukommend zu der normalen Dachzelt-Packliste müssen für mich ein paar Sachen auf jeden Fall mit an Bord sein.
Ganz vorne die feuchten Waschlappen, individuell einsetzbar für jedes kleine Malheur oder halt eben als Toilettenpapier bzw. Waschlappen für die kleine Wäsche zwischendurch.
Wichtig ist für meine Kinder weiterhin ein kleines Kissen und eine dünne Decke während der Fahrt, die warm hält und kuschelig ist.
Außerdem dürfen sie ihr Kindertablet mitnehmen, auf das wir vorher Lerninhalte, als auch unterhaltende Inhalte speichern, sodass hier nichts zu kurz kommt.
Wichtig sind für uns außerdem ein paar kleinere Gesellschaftsspiele/ Kartenspiele, so dass abends nicht jeder auf sein elektronisches Gerät schaut, sondern wir auch hier gemeinsame und lustige Momente verbringen.
Die Feuerschale
Was wir gerne dabei haben, obwohl wir es nicht unbedingt brauchen, ist eine Feuerschale.
Gemeinsames Sitzen am Feuer finden wir alle toll. Einerseits wärmt es natürlich auch in lauen Sommernächten schön, außerdem können wir daran auch unsere geliebten Marshmallows grillen oder einfach nur in die Flammen schauen. Auch die Kids lieben das und kommen dabei gut zur Ruhe.
Mittlerweile gibt es tolle zusammenfaltbare Schalen, die auch bei wenig Platz noch transportiert werden können und man so unabhängig überall dieses wohlige Gefühl von Feuer genießen kann.
Reisen in den Ferien und wohin?
Wir versuchen zum größten Teil azyklisch zu den typischen Reisezielen zu reisen. Heißt z. B. im Herbst nach Schottland oder Italien, wo man weniger Menschen begegnet. Klar verbringen wir auch unseren Sommerurlaub unterwegs, versuchen hier jedoch eher gegen einen Trend zu gehen.
In die Wahl des Reisezieles beziehe ich auch immer die Kinder mit ein und frage, was sie denn gerne machen würden. Meistens kommen wir immer recht schnell auf einen Nenner.
Wir reisen natürlich auch in Urlaubshochburgen während der Ferienzeit, wie zum Beispiel Italien. Auch hier besuchen wir touristische Spots mitten im August, beispielsweise Florenz. Wir entscheiden spontan, ob wir auf die vielen Menschen Lust haben und damit kommen wir gut zurecht. Meist gehen wir erst nachmittags in die Städte, da sind irgendwie weniger Menschen dort, zumindest hatten wir mit dieser Taktik bisher immer recht viel Glück.
Sprachlich besteht für uns in den meisten Ländern kein Problem, weil ich vier Sprachen fließend spreche. Auch die Kinder sind sprachlich sehr interessiert und haben bereits seit der 1. Klasse Französisch, als auch Englisch.
Natürlich können sie sich noch nicht ohne Hilfe verständigen, wir handhaben es so, dass ich ihnen die Sätze vorsage, wenn sie dies benötigen und sie dann damit beispielsweise selbst bestellen (in Restaurants, Geschäften, etc.). Mittlerweile muss man sagen, dass sie sich relativ gut in Englisch selbst verständigen können und zumindest fast alles verstehen (Sie üben auch ganz fleissig mit meiner irischen Mutter).
Was jedoch auf der ganzen Welt gleich ist, ist die Art und Weise wie Kinder miteinander spielen und so war es bisher nie ein Problem in der Kommunikation, notfalls wird mit Händen und Füßen gesprochen, dabei viel gelacht und viel gelernt. Das ist doch die schönste Art in Kulturen einzutauchen und näher zusammen zu rücken.
Entdecker – Urlaub
Im Dachzelt Urlaub gibt es immer etwas zu entdecken.
IBild: Natalie Ewen
Was sagen die Kinder dazu?
Fragen wir sie doch ganz einfach:
Wir verbringen sehr viel Zeit in der Familie zusammen, viel mehr als zu Hause. Das Wasser, das bei Regen auf das Zelt plätschert wiegt mich in den Schlaf. Ich liebe es draußen zu grillen und kreativ zu sein.
Bei Gewitter schlafen wir einfach im Auto und können es so ganz nahe beobachten.
Wenn man etwas zum Ablenken bei schlechtem Wetter dabei hat, verfliegt meistens die Zeit wie im Flug. Bei gutem Wetter verbringen wir die ganze Zeit draußen und spielen z. B. gerne im Wald oder im Wasser. Wir sehen tolle Sachen. Ich liebe das Dachzelten und möchte nicht damit aufhören.
Die Dachzeltnomaden sind wie eine große Familie für mich und man hat nie Angst davor allein zu sein. Alle sind füreinander da.
Ich freue mich in jeden Ferien und an jedem freien Wochenende darauf, wieder mit dem Dachzelt unterwegs sein zu können.
Lilly – Marie
Ich finde es toll! Einfach das Dachzelt hochgekurbelt und schon können wir an schönen Orten schlafen.
Es ist sehr gut, dass wir einfach jederzeit zusammen losfahren können und an schönen Orten abschalten.
Im Dachzeltnomaden-Shop gibt es viele verschiedene coole Sachen, die ich alle toll finde und gerne benutze.
Ich denke mir sehr gerne neue Sachen für das Kinderprogramm bei Camps und Meet-ups aus und liebe es diese Ideen dann auch anzubieten. Ich bin sehr gerne Teil des Teams.
Leonie
Lilly-Marie ganz in ihrem Element auf einem DACHZELT EVENT.
Bild: Dennis Brandt
Leonie in Urlaubsstimmung.
Bild: Frank Hinz
Mein Fazit zum Dachzelten mit Kindern
Ich habe festgestellt, dass uns das gemeinsame Reisen und der relativ begrenzte Raum auf dem wir uns befinden, die gemeinsamen Erlebnisse, das gemeinsame Schlafen in einem Bett, das gemeinsame Kochen und Essen, viel mehr zusammenrücken lässt. Unsere Beziehung ist viel vertrauensvoller geworden, auch sprechen wir mehr und intensiver miteinander. Wir haben uns noch mal auf eine ganz andere Art und Weise kennengelernt.
Meine Töchter übernehmen während der Reise kleine Verantwortlichkeiten, wodurch sie sich wiederum in vielen ihrer Facetten weiterentwickeln können, was ich so in einer anderen Form des Reisens nicht erlebt habe.
Außerdem finde ich es toll, wie meine Kinder sich gerne in die soziale Gemeinschaft der Dachzeltnomaden einfügen. Sie lieben es zu helfen und Teil des Teams zu sein, was sie in ihrer Persönlichkeit wachsen lässt und ihnen den größtmöglichen Raum bietet sich zu entfalten.
Beide Kinder können durch das Reisen und die Verbundenheit mit der Natur ganz andere Erlebnisse und Entdeckungen machen, als das in diesem Umfang bei einer anderen Reiseform möglich wäre.
Mitanpacken beim DACHZELTNOMADEN SILVESTER CAMP 2019
Bild: Dennis Brandt
Fleissig auf dem DACHZELTNPMADEN SILVESTER CAMP 2019
Bild: Dennis Brandt
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