Freistehen vs. Wildcampen
im Dachzelt
Dachzelt Wissen
Was ist der Unterschied?
Freistehen vs. Wildcampen
Über die Thematiken Freistehen und Wildcampen gibt es im Netz die wildesten Beiträge, Diskussionen und auch Definitionen. Die einen setzen das Freistehen dem Wildcampen gleich. Die anderen definieren die beiden Arten zu nächtigen ganz klar und grenzen sich damit voneinander als Freisteher oder Wildcamper ab.
So oder so – wir reden im Grund immer über dieselbe Art zu übernachten – nämlich auf freiem Grund & Boden und/ oder an wilden Stellen.
Diese und noch einige mehr Facetten rund um die Thematik Freistehen und Wildcampen möchte ich nachfolgend einmal ganz genau betrachten.
Dabei spreche ich meist über meine persönlichen Gedanken und Erfahrungen. Mein Ziel ist dabei, auf die Thematik und Problematik aufmerksam zu machen und zum Nachdenken/ Umdenken anzuregen und nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen oder andere zu verurteilen. Ich freue mich schon jetzt auf eure Meinungen dazu und eine spannende Diskussion.
DZN Live zum Thema Wildcampen
Rebecca und Thilo nehmen sich in diesem DZN Live dem großen Thema Wildcamping an.
DZN Live zum Thema Stellplatzsuche
Tipps & Tricks von Thilo und Rebecca zum Thema Stellplatzsuche gibt es in diesem DZN Live.
Alles auf einen Blick
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Einige Gedanken!
Was ist die Herausforderung?
Ich will das Rad rund ums Freistehen und Wildcampen nicht neu erfinden. Viel wichtiger ist am Ende ja, dass alle Parteien mit der neuen Situation glücklich sind. Was genau ist aber die neue Situation?
Immer mehr Camper – Wohnmobile genauso wie Busse und Dachzelt Mobile – wenden sich von den klassischen Campingplätzen ab und wollen die Natur hautnah erleben. Parzellierte Plätze und Regeln, wann man über den Campingplatz fahren darf und wann Nachtruhe ist, ist Schnee von gestern. In der Natur darf man 24/7 HalliGalli machen, man muss nichts reservieren und es stört sich auch niemand daran, wenn man den Hund frei laufen lässt oder die Kids schon früh morgens kreischend Indianer spielen.
Deshalb und bestimmt auch aus Kostengründen sind mittlerweile immer mehr Camper auf den Trichter gekommen, beim Campen nicht mehr auf Campingplätze zu fahren, sondern lieber irgendwo in der Natur oder auf öffentlichen Plätzen zu parken und dort die Nacht zu verbringen.
Apps wie Park4Night oder auch die DZN Stellplatzkarte machen das Stellplatzfinden unglaublich einfach und somit sind viele tolle Plätze leicht zugänglich und noch dazu kostenlos.
Aber ist das immer so cool für die Natur und die Umwelt? Halten alle diese Entwicklung für so gut? Natürlich nicht!
Von Dachzeltnomaden für Dachzeltnomaden
Die Dachzeltnomaden Stellplatzkarte listet dir private und gewerbliche Stellplätze auf.
Der wirtschaftliche Aspekt
Vor allem Campingplätze sehen das als gar keine gute Entwicklung. Obwohl die Campingbranche noch immer unglaublich boomt, sehen viele Campingplatzbetreiber Wildcampen und Freistehen als großes Problem an – durchaus verständlich.
Was wäre, wenn in x Jahren noch viel mehr Camper der Campingplätze überdrüssig werden würden? Dann würden einige Campingplätze, die jetzt expandieren, wohl bald in die Röhre schauen.
Der gesellschaftliche Aspekt
Aber nicht nur der wirtschaftliche Aspekt ist ein Problem. Auch gesellschaftliche Gesichtspunkte sind nicht zu missachten.
Denn gerade die Gruppe der Camper, die schon immer wild gecampt haben oder frei standen, fühlen sich jetzt von der Masse der Freisteher bedrängt. Der Strand ist eben nicht mehr einsam, wenn 30 Camper da stehen. Die Fülle an Stellplatz-Apps und auch viele Social Media Posts machen das Problem nicht wirklich kleiner – ganz im Gegenteil.
Es werden also immer mehr und damit wird die Gruppe der Wildcamper oder Freisteher auch auffälliger und es entsteht ein weiterer gesellschaftlicher Aspekt: die Camper stören und es wird alles verboten.
Ein wunderbares Fleckchen Erde
Einsam im Nirgendwo mit einem herrlichen Ausblick!
Bild: Sophie Vogel
Wir haben mit Dachzelt noch einen ganz klaren Vorteil gegenüber Wohnmobilen und der restlichen “Weißware”: Dachzelte sind spannend. Deshalb ist es mit Dachzelt sicher einfacher, an einem wilden Platz geduldet zu werden. Trotzdem macht es das Problem nicht kleiner. Stell dir vor, du gehst bei dir zu Hause spazieren und irgendwo steht ein Camper. Du grüßt freundlich, freust dich mit dem Urlauber und gehst weiter. Stell dir vor, da stehen 20 Camper. Ziemlich uncool, oder? Das ist doch hier kein Campingplatz!
So ist es eben mit zunehmender Anzahl an Freistehern und Wildcampern vielerorts vor allem überall dort, wo es besonders schön ist. Am Meer, in den Bergen, an Flüssen – mitten in der Natur eben.
Der Faktor Natur
Nicht zu vergessen ist in der Debatte auf jeden Fall der Faktor Natur. Über Müll und schadstoffbelastete Fäkalien brauchen wir vermutlich nicht zu sprechen. Beides hat in der Natur nichts zu suchen.
Plätze, an denen häufiger Fahrzeuge stehen, sind aber auch ohne Müll und Kackhaufen nicht mehr dieselben Plätze wie vorher. Der Boden ist festgefahren, Pflanzen werden zerstört, Tiere ändern ihre Routen, Vögel verlassen ihre Nester und so weiter und so fort. Ganz abgesehen von einer möglichen Schadstoffbelastung, die das Fahrzeug mit sich bringen kann (Stichwort Ölverlust).
Was ist die Lösung?
Eine Lösung für diese Probleme gibt es vermutlich noch nicht. Fakt ist aber, dass in den nächsten Jahren eine Lösung her muss. Denn unendlich weiter geht das so, wie es in den letzten Jahren gelaufen ist, vermutlich nicht. Es sind eben nicht alle Parteien zufrieden, es kommt immer wieder zu Konflikten, Verboten und Ärger. Aber wer will Ärger, wenn man auf einem Dachzelt Urlaub ist?
Deshalb wollen wir hier einmal eine Lanze brechen für den Unterschied zwischen Freistehen und Wildcampen (unsere Definition ) und ein paar Tipps geben, wie du einerseits Ärger & Konflikten aus dem Weg gehst und hoffentlich nicht noch mehr Verbote entstehen.
So weit das Auge reicht…
Ruhe und Aussicht, das wollen wir doch alle!
Bild: Sebastian Klein
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Was ist was?
Definition Freistehen & Wildcampen
Zuerst brauchen wir dann doch erst einmal eine klare Definition der Begrifflichkeiten, damit wir alle eine Sprache sprechen. Für mich ist die Thematik mittlerweile glasklar: Es gibt zwischen dem Freistehen und dem Wildcampen einen deutlichen Unterschied.
Meine Definition “Freistehen”:
Du stehst mit deinem Camper frei. Merkmale:
- Du übernachtest an dem Platz und zeigst keinerlei Campingverhalten (keine Tische, Stühle, Lagerfeuer etc.).
- Du bist und verhältst dich möglichst unauffällig.
- Es steht nur ein Camper an einem Platz.
- Dauer: maximal 1 Tag.
Meine Definition “Wildcampen”:
Du campst an wilden Plätzen. Merkmale:
- Campen bedeutet hier auch Campingverhalten (Tische, Stühle, Grillpartys, Lagerfeuer).
- Dein Dachzelt Set-up ist klar als Camping Set-up ersichtlich und macht Aufsehen.
- Es stehen möglicherweise mehrere Camper gemeinsam an einem Platz.
- Dauer: mehr als 1 Tag.
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Mein Fazit: Freistehen ja, Wildcampen nein
In den vergangenen Jahren habe ich schon über tausend Nächte frei gestanden und wirklich nie Probleme gehabt.
Einige Male habe ich auch wild gecampt und bin dabei ab und zu auf Ärger gestoßen.
Auffällig war dabei, dass es meist zu “Ärger” kam, sobald zwei Fahrzeuge gemeinsam irgendwo in der Natur oder auf öffentlichen Plätzen standen oder ein Fahrzeug längere Zeit an einem Platz stand. Auch Tische, Stühle und Grillverhalten bringt dir schnell Konfliktpotenzial mit Anwohnern oder dem Ordnungsamt.
Mein Fazit:
Nach ein paar Jahren unterwegs mit dem Camper ist eindeutig: Freistehen ja, Wildcampen nein.
Freistehen ist nirgendwo in Europa ein Problem. Dann übernachtest du wirklich nur an einem Fleck, um am nächsten Tag weiterzufahren. Auch kochen im Freien und auf einem Stuhl den Sonnenuntergang beobachten wird hierbei nicht zum Problem, zeigt meine Erfahrung.
Wildcampen wird immer mehr zum Problem. Und zwar nicht, weil die Wildcamper immer problematischer werden, sondern weil es immer mehr werden. Und wenn es mit etwas übertrieben wird, da