Kofferraumausbau mit 2. Batterie,
Ladeelektronik, Stauraum

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Das Eckige muss ins Runde!

Kofferraumausbau

Nachdem mich auch das Dachzelt Virus gepackt hatte, musste meine „Alte Lady“, ein Toyota Avensis 25, im Kofferraum ein bisschen campingtauglich gemacht werden. So kam die Idee zum Kofferraumausbau. In meinem Kopf entstand der Gedanke, eine Kofferraumbox mit einigen Extras zu bauen.

Erst einmal vom Dachzelt Virus gepackt…

Einmal infiziert, gibt es keine Heilung: Das Dachzelt Virus!

Bild: Stefan Kaufmann

Die Box sollte:

Trotz der serienmäßigen Kofferraumabtrennung und Abdeckung eingebaut werden können.

Den Wagen nicht zum Zweisitzer machen, sondern die Rücksitze belassen, damit die volle Alltagstauglichkeit erhalten bleibt.

Die zweite Batterie und die Ladeelektronik für Batterie/ Solar enthalten.

Möglichst variabel und leicht ein- und ausbaubar sein.

Drei bzw. vier 600 x 300 x 300-Euroboxen (Stapelboxen) aufnehmen können.

Möglichst günstig sein, da die Elektronik schon teuer genug ist.

In diesem Artikel erkläre ich dir Schritt für Schritt wie ich Schritt, wie ich bei meinem Kofferraumausbau mit zweiter Batterie inklusive der Ladeelektronik vorgegangen bin und wie ich so gleichzeitig noch etwas zusätzlichen Stauraum schaffen konnte.

Viel Spaß beim Lesen und Nachbasteln.

Alles auf einen Blick

Quick and dirty

Plane deinen Ausbau gut und recherchiere im Vorhinein online und/ oder Frage in der Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe.

Beachte die Gegebenheiten des Autos und fertige den Ausbau erst einmal mit Pappe an. Dies ist besonders bei runden Kofferräumen zu empfehlen.

Achte beim Material auf Gewicht und überlege dir den entsprechenden Einsatz (Belastung, Tragkraft, Nutzen etc.)

Beachte beim Einsatz von Kabeln den Kabeldurchmesser und den Einsatzbereich, ob deine Kabel auch wirklich dafür geeignet sind.

Beachte Sicherheitshinweise.

Planung & Recherche

Die Vorbereitung

Ein Ausbau deines Kofferraums solltest du genau im Voraus planen und dir vorab schon mal Gedanken machen, wie das Ganze als Endresultat aussehen soll.

Wo kommt die Box hinein?

Mein Fahrzeug ist ein Toyota Avensis D-CAT 2.2 T25 Kombi Bj. 2006. Der Kofferraum des Avensis ist kein Raumwunder und durch viele Rundungen ist es nicht so einfach, den Laderaum möglichst effektiv auszunutzen. Ein Kofferraumausbau mit vielen kleinen Hürden, aber nichts ist unmöglich.

Meine Erfahrungen, die ich beim Bau der Box gesammelt habe, lassen sich natürlich auch auf den Kofferraumausbau anderer Autohersteller übertragen. Die Elektronik kann auch ohne Probleme in ein anderes Fahrzeug oder eine andere Box versetzt werden.

Die Recherche

Zunächst machte ich mich bei Google, YouTube und natürlich in der Dachzeltnomaden-Gruppe auf Facebook etwas schlau. So entstand der Grundriss in meiner Vorstellung, und es war schnell klar, dass der Kofferraumausbau und die Kiste nicht an einem Nachmittag zusammengeschustert sein würde.

Keine Lust zu lesen?

Diesen Beitrag zum Kofferraumausbau gibt es auch als Video. Für ein besseres Verständnis empfehle ich dir aber dringend, den Beitrag einmal zu lesen. Das Video ist eher als erster Überblick gedacht.

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Was kann der ganze Technikkram?

Die Technik

Zunächst habe ich mich mit der Auswahl der Elektronik-Komponenten befasst. Die Elektronik ist das Herzstück des ganzen Vorhabens und muss möglichst platzsparend und dennoch gut erreichbar platziert werden beim Kofferraumausbau.

Die zweite Batterie, die mit der Elektronik in der Box verbaut ist, soll es ermöglichen, ein bis zwei Nächte autark campen zu können. In diesem Zeitraum beziehe ich dann meinen gesamten Energiebedarf aus der zweiten Batterie. Um diese jedoch immer schön vollgeladen zu haben, wollte ich möglichst flexibel sein. Der von mir verwendete Laderegler lädt die Batterie wie folgt auf:

Laden der zweiten Batterie über eine konventionelle Lichtmaschine (konstante Ladespannung): Der Regler lädt die zweite Batterie mit bis zu 20 A über die Starterbatterie, wenn eine konventionelle Lichtmaschine läuft. Diese Funktion wird abgeschaltet, wenn der Motor nicht läuft, um das Entladen der Starterbatterie zu verhindern. Alternativ: Laden der zweiten Batterie über einen sog. Smart-Generator (mit variabler Ladespannung): Der Regler kann eine zweite Batterie mit bis zu 20 A über die Starterbatterie laden, wenn ein Smart-Generator läuft. Diese Funktion wird aus dem gleichen Grund bei ausgeschaltetem Motor deaktiviert. Smart-Generatoren sind meist in neueren Wagen verbaut, die auch über eine Start-Stopp-Funktion verfügen. In meinem Wagen benötige ich diese Funktion nicht.

Laden der zweiten Batterie über ein Solarmodul: Der Regler kann die zweite Batterie mit bis zu 20 A über ein Solarmodul laden und mit Erhaltungsladung versorgen. Dabei wird das MPPT-Verfahren verwendet (Maximum Power Point Tracker), um die Leistung des Solarmoduls zu maximieren.

Zusätzlich habe ich noch ein externes Ladegerät, um die zweite Batterie mit Netzspannung zu laden. Dies ist meist auf Campingplätzen der Fall.

Außerdem findet eine Temperaturkompensation der Ladespannung statt. Die Ladespannung wird optimiert, indem diese bei Temperaturen unter 25 °C erhöht bzw. bei Temperaturen über 25 °C absenkt wird.

Richtig cool ist die Funktion der Erhaltungsladung für die Starterbatterie über das Solarmodul. Der Regler lädt die Starterbatterie in Intervallen von 3 Sekunden, wenn die zweite Batterie vollständig geladen ist.

Auch sehr wichtig: Es gibt ein optimiertes Ladeverfahren für AGM-Batterien. Diese Batterien benötigen eine höhere Ladespannung als andere Arten von Blei-Säure-Batterien.

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Es wird ernst!

Die Boxkonstruktion & das Material

Leider ist der Kofferraum des Avensis, wie auch der anderer neuerer Wagen sehr rund. Das hat zur Folge, dass du bei deinem Kofferraumausbau nicht einfach mit Zollstock und Maßband ausgerüstet zur Tat schreiten kannst.

Life Hack
Life Hack

Mein Tipp:

Wenn du einen Kofferraumausbau machen willst, ist es sehr hilfreich, alle Teile der Box mit Hilfe von Papp-Schablonen herzustellen. So kannst du selbst eine eckige Box in einen runden VW Käfer einbauen!

Papp-Schablone vom Kofferraumboden.

Viel Platz für Kritzeleien.

Als Material für den Kofferraumausbau habe ich 15 mm OSB-Platten verwendet. Die Rahmenkonstruktion besteht aus Kanthölzern. Das Ganze wird mit unzähligen Schrauben und kleinen 90°-Winkeln zusammengehalten. Über meine Verarbeitungsqualität kann man sicher streiten, aber die Box erfüllt ihren Zweck.

Das Ergebnis meiner überschläglich berechneten Statik: Die Box ist sehr stabil und kann auch mit schweren Gegenständen wie einem Kasten Bier beladen werden.

In unzähligen einzelnen Schritten und Anläufen entstand schließlich die finale Box: Sie passte endlich ins Auto und ich konnte den Kofferraum schließen.

Sicherlich hätten auch dünnere und somit leichtere Kanthölzer bzw. OSB-Platten ausgereicht. Du kannst also bei deinem Kofferraumausbau für die Box alles eine Nummer kleiner verwenden.

In Bayern: Kennst du's schon?

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Von Batterie zu Batterie!

Die Elektroinstallation

Das Kabel von der Batterie zum Kofferraum habe ich auf der Beifahrerseite verlegt. Hier gibt es eine relativ gute Stelle, um in den Motorraum zu kommen. Diese befindet sich hinter dem Handschuhfach. Den Rest des Kabels habe ich unter den Einstiegsleisten in den Kofferraum geführt.

Die Maße holst du dir am besten direkt vor Ort im Kofferraum, da gibt es genug Stellen. Am besten öffnest du dazu deine Boden- oder Wandverkleidung im Kofferraum. Dort findest du oft Schrauben, unter die du deinen Ringkabelschuh schrauben kannst. Bitte benutze hierzu keine Schrauben von tragenden Teilen (z. B. Gurtbefestigung). Die Schrauben müssen direkt ins Metall (Karosserie) geschraubt sein.

Safety first
Safety first

Auf keinen Fall löten!

Den Anschluss an die Elektronik habe ich mit MC4 Steckern umgesetzt, wie man sie auch von Solar-Modulen kennt. Wichtig ist, dass die Stecker auch für den Kabelquerschnitt geeignet sind.

Hier siehst du das Anschluss-Schema des Ladereglers. Weiter unten gehe ich darauf im Verdrahtungsplan noch genauer ein. Am Regler haben wir einen Plus-Pol zum Anschluss des Solar-Panels, einen Plus-Pol zum Anschluss der Kfz-Batterie, einen Plus-Pol zum Anschluss der Service-Batterie sowie einen gemeinsamen Masseanschluss. Der Querschnitt der hier verwendeten Leitungen ist 10 mm².

Anschluss-Schema des Ladereglers

Anschluss-Schema des Ladereglers.

Quelle: CTEK

Life Hack
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Mein Tipp:

Es gibt immer einen Weg: Am besten ist es, wenn du eine vorhandene Kabeldurchführung nutzt. Diese Durchführungen sind meistens aus Gummi und können am Rand leicht durchstoßen werden. Ich habe eine M5-Gewindestange als Einzugshilfe genutzt.

Bitte pass an den verlegten Kabeln und Sensoren auf. Bei neueren Wagen ist abseits des Sichtfeldes so einiges los (Stichwort: Kabelsalat).

Kabel Einzugshilfe

M5-Gewindestange als Einzugshilfe für das Batteriekabel.

Bild: Stefan Kaufmann

Kabelquerschnitte und Sicherungen

Der Querschnitt der Kabel hängt in erster Linie von diesen Faktoren ab:

der Länge (m)

des Last-Stroms (A)

der Spannung (V)

Die anderen Faktoren (Umgebungstemperatur, etc.) lasse ich außen vor, diese sind zunächst zu vernachlässigen.

Der Hersteller der von mir verwendeten Komponenten empfiehlt bei einer Länge von 5 m von Lichtmaschine bis zum Laderegler einen Querschnitt von 6 mm² – in meinem Auto liegen nur 10 mm² dicke Kabel. Das passt also! Im Motorraum sollte die Zuleitung möglichst nahe an der Kfz-Batterie abgesichert werden. Hier kannst du eine sogenannte AGU-Sicherung verwenden. Vielleicht kennst du die noch aus der Zeit, als du dir eine Endstufe ins Auto gebastelt hast – 30 A sollten hier ausreichen.

Empfehlung von CTEK

Empfehlung Kabelquerschnitte und Sicherungen – CTEK D250SA

Die Verbindungsleitung vom Laderegler zur Service-Batterie sollte nicht länger als 2 m sein und mit 10 mm² verdrahtet werden. Als Sicherung wird 30 A empfohlen.

Die Zahlen können natürlich von Hersteller zu Hersteller variieren.  Hier findest du eine (sehr genaue) Beschreibung zu Kabelquerschnitten.

Das Herzstück!

Die Elektronik

Die Elektronik und die zweite Batterie sind direkt hinter den Rücksitzen verbaut. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Wenn mal eine Sicherung fliegt, komme ich ohne Probleme heran. Ich muss dazu einfach nur die Rückenlehne umklappen – die gesamte Beladung kann in der Box bleiben.

Auf dem Verdrahtungsplan kannst du erkennen, wie alle Komponenten miteinander verbunden sind. Neben der Kfz-Batterie und dem Solarpanel gibt es zwei wesentliche Komponenten, die sich in den Rechtecken befinden. Im Folgenden gehe ich genauer auf diese Komponenten ein. Anschließend beschreibe ich dir die “Rote Kiste” ganz genau.

1. Der Batterie-Koffer

Darin befindet sich die zweite Batterie (Service-Batterie). Es gibt einen Hauptschalter, der beim Ausbau des Koffers unbedingt ausgeschaltet werden muss, da im Koffer keine Sicherung mehr vorhanden ist!

Außerdem ist an der Außenseite die Ladebuchse für das externe Ladegerät verbaut. Die Kunststoff-Durchführung ist für die Temperatursensoren von Laderegler und externem Ladegerät.

Ein Highlight ist der eingebaute Bluetooth-Sender. Dieses kleine unscheinbare Gerät übermittelt den Ladezustand der Batterie an mein Smartphone. Es wird sogar eine Ladekurve dargestellt, die sich auch vergrößern oder verkleinern lässt. Da das Gerät nur die Spannung misst, ist der dargestellte Ladezustand nicht sehr genau. Es ist aber ein Richtwert, der dir zeigt, wie es um deine Batterie bestellt ist. Ein Must-have ist das Teil auf keinen Fall. Eine 5 €-Batterieanzeige hätte auch gereicht – aber es sieht cool aus .

2. Das Elektronik-Board

Auf dem Board befinden sich:

Alle Sicherungen für die Abgänge zur Steckdosenbox – Rote Kiste

Die 30 A Hauptsicherung der zweiten Batterie

Klemmleisten für die externen Leitungen

Anschluss für Stecksystem der Steckdosen-Box

Alles gut versteckt in Kabelkanälen

Bereit für den Testlauf

Testlauf der Elektronik.

Bild: Stefan Kaufmann

Vom Stecksystem des Elektronik-Boards geht es dann über eine Mehraderleitung zur Steckdosenbox. Das Ganze ist steckbar, damit es auch leicht aus- und eingebaut werden kann. Als Steckverbindung habe ich einen Stecker der Firma Harting benutzt. Diese sind aus der Industrie bekannt und können auch von anderen Herstellern für einen günstigeren Preis bezogen werden. Google kann dir da weiterhelfen. Ganz nach dem Motto “Recycling lebt vom Mitmachen” habe ich einen gebrauchten Stecker aus dem Elektroschrott verwendet.

Der “Harting-Stecker”

Der “Harting-Stecker” – Die Verbindung zur Elektronik

Die Abgänge zur Steckdosen-Box sind wie folgt abgesichert:

Die zwei Zigarettenanzünder-Steckdosen sind mit 10 A abgesichert

Die USB-Ladestecker sind mit einer 10 A Sicherung abgesichert

Die Laborklemmen sind mit einer 10 A Sicherung abgesichert

Der Spannungswandler, der sich ebenfalls auf dem Elektronikboard befindet, ist mit einer 20 A-Sicherung abgesichert.

Die von mir verwendete Mehraderleitung ist eine 12 x 1,5 mm²-Leitung. Um den Querschnitt zu erhöhen, habe ich je zwei Leitungen parallel verwendet – so habe ich im Prinzip eine 6 x 3 mm²-Leitung.

Safety first
Safety first

ACHTUNG: Hauptschalter ausschalten!

Life Hack
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Mein Tipp:

Wenn du den Transportkoffer mit der Batterie ausgebaut und eingelagert hast, schließe den Schalter mit einem Kabelbinder ab. Wenn du ganz sicher sein willst, dann kannst du zusätzlich die offenen Kabelenden mit einer Klemme versehen.

3. Die Steckdosenbox – Die “Rote Kiste”

Während der Fahrt steht die „Rote Kiste“ sicher verstaut in der Kofferraum-Box. Im Camping-Betrieb kann sie dann bei Bedarf auch entnommen werden, das war mir besonders wichtig beim Kofferraumausbau. Außen an der Kiste habe ich die Möglichkeit, 12 V aus der klassischen Kfz-Steckdose zu bekommen und ich kann USB-Geräte wie z. B. das Handy zum Laden anschließen.

Zusätzlich habe ich noch Laborbuchsen eingebaut, um auch mal schnell etwas Gebasteltes anzuschließen. Dank des eingebauten Spannungswandlers können sogar 230-V-Geräte an einer Schuko Steckdose betrieben werden (max. 300 W). Alle Abgänge kann ich an der Box separat ein- und ausschalten. An der Rückseite befindet sich eine Erdungsschraube. Diese wird benötigt, weil kein Schutzleiter (PE) vorhanden ist. Die Schraube ist mit dem Schutzleiterkontakt der 230-V-Steckdosen verbunden. An ihr wird das Erdungskabel angeschraubt, dessen anderes Ende dann an einen geeigneten Erdungspunkt angeschlossen wird.

Im Inneren der Box gibt es außerdem noch zusätzlich Stauraum für diverse Kabel und die LED-Lampen. Die von mir eingebauten Schalter sind im eingeschalteten Zustand blau beleuchtet. Sie stammen ebenfalls aus dem Elektroschrott. Ich kann damit jede Steckmöglichkeit einzeln schalten. Du kannst bei den Schaltern deiner Shopping-Lust freien Lauf lassen. Amazon bietet sehr viele verschiedene Modelle an. Dieser Schalter zum Beispiel eignet sich hervorragend. Achte jedoch auf den Schaltstrom und kaufe nicht zu billig ein. Wer will schon im Urlaub basteln, wenn mal etwas kaputt geht?

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Kleine Mathematikstunde

Welche Kapazität braucht deine Batterie?

Das hängt natürlich davon ab, was du mit der Batterie betreiben möchtest und wie lange das Ganze autark funktionieren soll. In meinem Fall sind 75 Ah ausreichend, um mich einen Tag autark zu versorgen.
Dabei hängen die Verbraucher natürlich nicht 24 h am Netz!

Berechnung Energiebedarf

Zunächst brauchst du die Leistungsaufnahme deiner Geräte. Diese findest du meistens auf den Typenschildern oder im Handbuch. Dann solltest du dir überlegen, wie lange du die Geräte am Tag eingeschaltet haben möchtest. Anschließend geht es ans Ausrechnen:

Formel: Energiebedarf (Wh) = Leistung (W) x Einschalt-Zeit (t)

Bei mir sieht das so aus:
Beleuchtung: 10 W x 3 h = 30 Wh
Kühlbox:* 40 W x 8 h = 320 Wh
Ladegeräte: 20 W x 2 h = 40 Wh
Summe: 390 Wh

390 Wh Energiebedarf am Tag + 10 % Toleranz (Verlust/ Puffer/ Reserve) entsprechen
429 Wh Gesamt-Energiebedarf pro Tag

Life Hack
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Mein Tipp:

Berechnung der Batteriekapazität

Formel: Batteriekapazität (Ah) = Energiebedarf (Wh) / Batteriespannung (V)

429 Wh / 12 V = ca. 36 Ah

Da du Blei-Säure-Batterien nur zur Hälfte entladen solltest, ist die Differenz zu den 75 Ah als Reserve anzusehen.

Life Hack
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Mein Tipp:

Als Faustregel immer mehr Kapazität als Bedarf einplanen, aber dabei das Gewicht, die Maße und den Anschaffungspreis nicht aus den Augen verlieren. Meine 75 Ah AGM-Batterie wiegt stolze 30 kg!

Berechnung des Solarpanels

Die Leistung von Solarpanels wird meistens in Wp (Watt Peak) angegeben. Wp definiert die maximal erreichbare Leistungsausbeute bei durchschnittlich 4 h voller Sonneneinstrahlung pro Tag. Für ein 100 Wp-Panel bedeutet das:

100 Wp x 4 h = 400 Wh/ Tag

Mein 100 Wp-Solarpanel liefert also unter optimalen Bedingungen 400 Wh pro Tag. Das entspricht ca.
400 Wh / 12 V = 33 Ah


Formel: 
Leistung in Ah = Leistung in Wh / Batteriespannung in V

Es spielt keine Rolle, ob dein Energiebedarf durch die Solarzelle zu 100 % gedeckt wird. In erster Linie soll sich ja deine Entladezeit verlängern, und so auch die Zeit, in der du dich autark mit Spannung versorgen kannst. Bei Bedarf kann ein weiteres Panel angeschlossen werden oder ein leistungsfähigeres Panel verwendet werden. Das kostet aber Geld, Platz und Gewicht.

Meine Berechnung zeigt, dass ich theoretisch mehr Energie erzeuge, als ich abnehme! ABER: Es ist eine theoretische Berechnung, die optimale Bedingungen voraussetzt! Ich würde das Ergebnis als Orientierungshilfe zur Auswahl des Panels ansehen.

Es funktionierte bei mir einwandfrei für zwei Tage, bis dann das Panel ein Opfer der Schwerkraft wurde: Beim Versuch, das Panel optimal zu positionieren, ist es leider zur allgemeinen Erheiterung mit mir zusammen von der Leiter gefallen. Deswegen gibt es keine Fotos des Panels.

Life Hack
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Mein Tipp:

Einfach mal probeschlafen

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Geordnetes Chaos im Kofferraum!

Stauraum

Direkt hinter dem ganzen Technikkram sind die Euroboxen mit den Maßen 300 x 400 x 320 mm.

Life Hack
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Mein Tipp:

Erste Anprobe – passt alles?

Bild: Stefan Kaufmann

Viel Stauraum – auch an den Seiten

Bild: Stefan Kaufmann

Auf der linken Seite stehen Boxen quer hintereinander. Auf der rechten Seite können die Boxen mittels ausziehbarer Platte herausgezogen werden. Dieser Auszug mit den Teleskopschienen hält locker eine voll beladene Box sowie den Kocher und die Steckdosenbox aus. Er lässt sich ca. 700 mm herausziehen und ermöglicht so, die freie Entnahme der hinteren Box.

Safety first
Safety first

Achte auf die Maße!

Vorsicht: Viele Kofferräume sind innen breiter als die Beladeöffnung. Dadurch kann es passieren, dass der Auszug beim Herausziehen anstößt. Hier musst du unbedingt genau Maß nehmen oder immer wieder ändern, bis es passt.

Hier wird es eng – unbedingt genau messen.

Bild: Stefan Kaufmann

Nach 15.000 Versuchen passt es ganz genau .

Bild: Stefan Kaufmann

Maßarbeit in Sachen Holzdesign.

Bild: Stefan Kaufmann

Die Kochstelle – Gaskocher in der Box

Den Kocher habe ich in einen sogenannten Systainer eingebaut, den ich noch  hatte und der zufällig die gleichen Maße wie meine „Rote Box“ hatte. Die Systainer sind bekannt als Werkzeugboxen aus dem Handwerk. Sie sind leicht und sehr stabil, aber leider auch sehr teuer.

Der Kocher in seiner Transportkiste.

Bild: Stefan Kaufmann

Hier was für die Nerds unter uns.

Bild: Stefan Kaufmann

Der Kocher aufgebaut.

Bild: Stefan Kaufmann

Der billigste Kocher von Amazon passt genau in die Box rein und verdoppelt so spontan seinen Wert. Allerdings taugt das mitgelieferte Gas überhaupt nichts. Beim ersten Einsatz des Kochers bei 2 °C Außentemperatur kam lediglich eine kümmerliche Flamme aus dem Brenner. Wahrscheinlich hätte ich mein Wasser mit einem Feuerzeug schneller zum Kochen gebracht.

Life Hack
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Mein Tipp:

Die hintere Klappe der Box dient als Tisch. Die komische Form ist dem runden Kofferraum zuzuschreiben. Hier habe ich keinen Millimeter verschenkt, wozu ich lange sägen und feilen musste.

Two in One – Ein Esstisch inklusive

Der Esstisch – wenn es mal schnell gehen muss.

Bild: Stefan Kaufmann

Die Klappe muss zum Entladen der Boxen nicht geöffnet werden, da sich der Deckel der Box ebenfalls öffnen lässt.

Anfangs bestand der Deckel nur aus einem Stück. Das war nicht sehr gut durchdacht, denn er ließ sich kaum öffnen. Erst der Einbau eines zweiten Scharnierbandes schaffte Abhilfe. Wo das zweite Scharnier sitzt, ist wiederum abhängig von der Höhe und der Wölbung des Kofferraumes.

Life Hack
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Mein Tipp:

Für den Deckel und die hintere Klappe empfiehlt sich auf jeden Fall wieder der Einsatz der Papp-Schablone!

Multifunktionaler Deckel.

Der klappbare Deckel.

Bild: Stefan Kaufmann

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Gut zu wissen!

Allgemeine Tipps

Immer wieder messen. Vergewissere dich, so oft es geht, dass du noch auf dem richtigen Kurs bist. Schnell ist ein Schnitt zu viel gemacht und das Material nicht mehr zu gebrauchen.

Mach die Spaltmaße nicht zu klein! Lass genug Spielraum für die Stapelboxen. Diese können nämlich sonst verkanten.

Life Hack
Life Hack

Übe an Musterstücken!

Achtung bei den Scharnieren: Um bei der praktischen Umsetzung der Theorie Fehler zu vermeiden, kannst du an Musterstücken üben.

Safety first
Safety first

Vorsicht beim Arbeiten mit Elektronik!

Beim Verdrahten immer den Pluspol der Batterie (Kfz und AGM) trennen. Niemals unter Spannung arbeiten!

Auch wichtig: Ab sofort gehört ein Starterkabel zur Standardbeladung deines Wagens!

Für alle Fälle habe ich auch noch etwas Werkzeug dabei. Auf jeden Fall gehört in deine Werkzeugtasche:

diverse Schraubendreher

ein kleiner Knarrenkasten

Sicherungen

Verdrahtungsmaterial

Panzertape

Hammer

Safety first
Safety first

Verbandskasten muss erreichbar bleiben!

Besserwisser
Besser­wisser

Zulässiges Gesamtgewicht!

Achte bitte auch auf dein zulässiges Gesamtgewicht. Das klingt komisch, aber in der Summe kommt schon einiges an Gewicht zusammen. Das meiste davon liegt auf der Hinterachse, was man auch bei mir deutlich sieht und spürt.

Zum Schluss

Dies & das

Kofferraumausbau: die Kosten

Die Materialkosten für die Box habe ich bewusst sehr niedrig gehalten. Ich habe ca. 60 € ausgegeben. Zum einen, weil es sich um einen Prototypen handelt, und zum anderen, weil ich nicht weiß, wie lange ich den Wagen noch fahren werde.

Die Elektronik-Komponenten kann ich überall einbauen und auch bei einem Fahrzeugwechsel weiterverwenden. Hier habe ich ca. 750 € ausgegeben. Das hört sich viel an, aber ich habe mich bewusst für hochwertige Komponenten entschieden, da die Technik im Idealfall nicht versagen und lange halten sollte.

Wenn du Google fragst und etwas stöberst, dann wirst du auch günstige Preise finden.

Life Hack
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Amazon ist nicht immer günstiger!

Als kleiner Hinweis: Amazon ist nicht immer die günstigste Lösung! In der Stückliste am Ende habe ich dir die wesentlichen Komponenten der Elektronik aufgelistet.

Nachbauen erwünscht!

Natürlich wirst du dir die Box nicht 1 : 1 nachbauen wollen. Wenn es dir nur um eine Batterie-Box geht, dann kannst du alles auch in eine etwas größere Stapel-Box einbauen. Das hängt natürlich auch vom Platzangebot in deinem Auto ab. Die Ein-Box-Lösung war bei mir aus Platzgründen leider nicht umsetzbar. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß bei deinem Kofferraumausbau!

Was würde ich bei der zweiten Box anders machen?

Gewicht reduzieren
Weniger Material hätte auch gereicht. Das Leergewicht der Box beträgt 45 kg ohne Batterie, und man sieht es dem Wagen an, dass er sehr beladen ist.

Material
Da es sich um einen Prototypen handelt, habe ich lediglich OSB-Platten verwendet. Bei der nächsten Box werde ich definitiv mehr Geld ins Holz investieren.

Klappbarer Deckel
Der ist nice-to-have, muss aber nicht unbedingt sein, denn es liegt sowieso immer etwas darauf.

Teleskopschienen auf beiden Seiten
Die sind auf der rechten Seite schon ziemlich geil, müssen also auch links rein.

Alles in einer Kiste
Den gesamten Elektronikkram hätte ich gerne in einer einzigen Kiste. Das wird aber leider aus Platzgründen erst bei meinem nächsten Wagen umsetzbar sein. Auf die “Rote Kiste” als Steckdosen-Box würde ich allerdings nicht mehr verzichten wollen, die ist nämlich wirklich praktisch.

Stückliste

Weitere Zubehör für den Kofferraumausbau

Ich habe hier nicht das Rad neu erfunden, sondern nur aus verschiedenen Komponenten und Informationen meine Lösung zu einem funktionierenden Kofferraumausbau zusammengebaut. Für Schäden, die beim Nachbau/ Einbau entstehen, übernehme ich keine Haftung.

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