Kofferraumausbau mit 2. Batterie,
Ladeelektronik, Stauraum
Dachzelt Wissen
Das Eckige muss ins Runde!
Kofferraumausbau
Nachdem mich auch das Dachzelt Virus gepackt hatte, musste meine „Alte Lady“, ein Toyota Avensis 25, im Kofferraum ein bisschen campingtauglich gemacht werden. So kam die Idee zum Kofferraumausbau. In meinem Kopf entstand der Gedanke, eine Kofferraumbox mit einigen Extras zu bauen.
Erst einmal vom Dachzelt Virus gepackt…
Einmal infiziert, gibt es keine Heilung: Das Dachzelt Virus!
Bild: Stefan Kaufmann
Die Box sollte:
In diesem Artikel erkläre ich dir Schritt für Schritt wie ich Schritt, wie ich bei meinem Kofferraumausbau mit zweiter Batterie inklusive der Ladeelektronik vorgegangen bin und wie ich so gleichzeitig noch etwas zusätzlichen Stauraum schaffen konnte.
Viel Spaß beim Lesen und Nachbasteln.
Alles auf einen Blick
Quick and dirty
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Planung & Recherche
Die Vorbereitung
Ein Ausbau deines Kofferraums solltest du genau im Voraus planen und dir vorab schon mal Gedanken machen, wie das Ganze als Endresultat aussehen soll.
Wo kommt die Box hinein?
Mein Fahrzeug ist ein Toyota Avensis D-CAT 2.2 T25 Kombi Bj. 2006. Der Kofferraum des Avensis ist kein Raumwunder und durch viele Rundungen ist es nicht so einfach, den Laderaum möglichst effektiv auszunutzen. Ein Kofferraumausbau mit vielen kleinen Hürden, aber nichts ist unmöglich.
Meine Erfahrungen, die ich beim Bau der Box gesammelt habe, lassen sich natürlich auch auf den Kofferraumausbau anderer Autohersteller übertragen. Die Elektronik kann auch ohne Probleme in ein anderes Fahrzeug oder eine andere Box versetzt werden.
Die Recherche
Zunächst machte ich mich bei Google, YouTube und natürlich in der Dachzeltnomaden-Gruppe auf Facebook etwas schlau. So entstand der Grundriss in meiner Vorstellung, und es war schnell klar, dass der Kofferraumausbau und die Kiste nicht an einem Nachmittag zusammengeschustert sein würde.
Keine Lust zu lesen?
Diesen Beitrag zum Kofferraumausbau gibt es auch als Video. Für ein besseres Verständnis empfehle ich dir aber dringend, den Beitrag einmal zu lesen. Das Video ist eher als erster Überblick gedacht.
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Was kann der ganze Technikkram?
Die Technik
Zunächst habe ich mich mit der Auswahl der Elektronik-Komponenten befasst. Die Elektronik ist das Herzstück des ganzen Vorhabens und muss möglichst platzsparend und dennoch gut erreichbar platziert werden beim Kofferraumausbau.
Die zweite Batterie, die mit der Elektronik in der Box verbaut ist, soll es ermöglichen, ein bis zwei Nächte autark campen zu können. In diesem Zeitraum beziehe ich dann meinen gesamten Energiebedarf aus der zweiten Batterie. Um diese jedoch immer schön vollgeladen zu haben, wollte ich möglichst flexibel sein. Der von mir verwendete Laderegler lädt die Batterie wie folgt auf:
Außerdem findet eine Temperaturkompensation der Ladespannung statt. Die Ladespannung wird optimiert, indem diese bei Temperaturen unter 25 °C erhöht bzw. bei Temperaturen über 25 °C absenkt wird.
Richtig cool ist die Funktion der Erhaltungsladung für die Starterbatterie über das Solarmodul. Der Regler lädt die Starterbatterie in Intervallen von 3 Sekunden, wenn die zweite Batterie vollständig geladen ist.
Auch sehr wichtig: Es gibt ein optimiertes Ladeverfahren für AGM-Batterien. Diese Batterien benötigen eine höhere Ladespannung als andere Arten von Blei-Säure-Batterien.
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Es wird ernst!
Die Boxkonstruktion & das Material
Leider ist der Kofferraum des Avensis, wie auch der anderer neuerer Wagen sehr rund. Das hat zur Folge, dass du bei deinem Kofferraumausbau nicht einfach mit Zollstock und Maßband ausgerüstet zur Tat schreiten kannst.
Mein Tipp:
Wenn du einen Kofferraumausbau machen willst, ist es sehr hilfreich, alle Teile der Box mit Hilfe von Papp-Schablonen herzustellen. So kannst du selbst eine eckige Box in einen runden VW Käfer einbauen!
Als Material für den Kofferraumausbau habe ich 15 mm OSB-Platten verwendet. Die Rahmenkonstruktion besteht aus Kanthölzern. Das Ganze wird mit unzähligen Schrauben und kleinen 90°-Winkeln zusammengehalten. Über meine Verarbeitungsqualität kann man sicher streiten, aber die Box erfüllt ihren Zweck.
Das Ergebnis meiner überschläglich berechneten Statik: Die Box ist sehr stabil und kann auch mit schweren Gegenständen wie einem Kasten Bier beladen werden.
In unzähligen einzelnen Schritten und Anläufen entstand schließlich die finale Box: Sie passte endlich ins Auto und ich konnte den Kofferraum schließen.
Sicherlich hätten auch dünnere und somit leichtere Kanthölzer bzw. OSB-Platten ausgereicht. Du kannst also bei deinem Kofferraumausbau für die Box alles eine Nummer kleiner verwenden.
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Von Batterie zu Batterie!
Die Elektroinstallation
Das Kabel von der Batterie zum Kofferraum habe ich auf der Beifahrerseite verlegt. Hier gibt es eine relativ gute Stelle, um in den Motorraum zu kommen. Diese befindet sich hinter dem Handschuhfach. Den Rest des Kabels habe ich unter den Einstiegsleisten in den Kofferraum geführt.
Die Maße holst du dir am besten direkt vor Ort im Kofferraum, da gibt es genug Stellen. Am besten öffnest du dazu deine Boden- oder Wandverkleidung im Kofferraum. Dort findest du oft Schrauben, unter die du deinen Ringkabelschuh schrauben kannst. Bitte benutze hierzu keine Schrauben von tragenden Teilen (z. B. Gurtbefestigung). Die Schrauben müssen direkt ins Metall (Karosserie) geschraubt sein.
Auf keinen Fall löten!
Wichtig: Im Auto solltest du alle Kabelverbindungen mit Quetschverbindern herstellen. Auf keinen Fall solltest du löten! Durch das Löten entsteht eine feste Verbindung, die durch Bewegungen oder Vibrationen (am Übergang zur flexiblen Stelle) brechen kann. Für die Verbinder benötigst du eine passende Quetschzange.
Den Anschluss an die Elektronik habe ich mit MC4 Steckern umgesetzt, wie man sie auch von Solar-Modulen kennt. Wichtig ist, dass die Stecker auch für den Kabelquerschnitt geeignet sind.
Hier siehst du das Anschluss-Schema des Ladereglers. Weiter unten gehe ich darauf im Verdrahtungsplan noch genauer ein. Am Regler haben wir einen Plus-Pol zum Anschluss des Solar-Panels, einen Plus-Pol zum Anschluss der Kfz-Batterie, einen Plus-Pol zum Anschluss der Service-Batterie sowie einen gemeinsamen Masseanschluss. Der Querschnitt der hier verwendeten Leitungen ist 10 mm².
Anschluss-Schema des Ladereglers
Anschluss-Schema des Ladereglers.
Quelle: CTEK
Mein Tipp:
Pass beim Verlegen unbedingt auf, dass das Kabel nicht über scharfe oder scheuernde Stellen geführt wird! An besonders kniffligen Stellen kannst du das Kabel mit Schrumpfschlauch oder einer Schicht Isolierband verstärken. Du solltest auch Abstand zu Chinch-Leitungen von Hifi und Co. halten – sonst können Störgeräusche entstehen.
Es gibt immer einen Weg: Am besten ist es, wenn du eine vorhandene Kabeldurchführung nutzt. Diese Durchführungen sind meistens aus Gummi und können am Rand leicht durchstoßen werden. Ich habe eine M5-Gewindestange als Einzugshilfe genutzt.
Bitte pass an den verlegten Kabeln und Sensoren auf. Bei neueren Wagen ist abseits des Sichtfeldes so einiges los (Stichwort: Kabelsalat).
Kabel Einzugshilfe
M5-Gewindestange als Einzugshilfe für das Batteriekabel.
Bild: Stefan Kaufmann
Kabelquerschnitte und Sicherungen
Der Querschnitt der Kabel hängt in erster Linie von diesen Faktoren ab:
Die anderen Faktoren (Umgebungstemperatur, etc.) lasse ich außen vor, diese sind zunächst zu vernachlässigen.
Der Hersteller der von mir verwendeten Komponenten empfiehlt bei einer Länge von 5 m von Lichtmaschine bis zum Laderegler einen Querschnitt von 6 mm² – in meinem Auto liegen nur 10 mm² dicke Kabel. Das passt also! Im Motorraum sollte die Zuleitung möglichst nahe an der Kfz-Batterie abgesichert werden. Hier kannst du eine sogenannte AGU-Sicherung verwenden. Vielleicht kennst du die noch aus der Zeit, als du dir eine Endstufe ins Auto gebastelt hast – 30 A sollten hier ausreichen.
Empfehlung von CTEK
Empfehlung Kabelquerschnitte und Sicherungen – CTEK D250SA
Die Verbindungsleitung vom Laderegler zur Service-Batterie sollte nicht länger als 2 m sein und mit 10 mm² verdrahtet werden. Als Sicherung wird 30 A empfohlen.
Die Zahlen können natürlich von Hersteller zu Hersteller variieren. Hier findest du eine (sehr genaue) Beschreibung zu Kabelquerschnitten.
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Das Herzstück!
Die Elektronik
Die Elektronik und die zweite Batterie sind direkt hinter den Rücksitzen verbaut. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Wenn mal eine Sicherung fliegt, komme ich ohne Probleme heran. Ich muss dazu einfach nur die Rückenlehne umklappen – die gesamte Beladung kann in der Box bleiben.
Auf dem Verdrahtungsplan kannst du erkennen, wie alle Komponenten miteinander verbunden sind. Neben der Kfz-Batterie und dem Solarpanel gibt es zwei wesentliche Komponenten, die sich in den Rechtecken befinden. Im Folgenden gehe ich genauer auf diese Komponenten ein. Anschließend beschreibe ich dir die “Rote Kiste” ganz genau.
1. Der Batterie-Koffer
Darin befindet sich die zweite Batterie (Service-Batterie). Es gibt einen Hauptschalter, der beim Ausbau des Koffers unbedingt ausgeschaltet werden muss, da im Koffer keine Sicherung mehr vorhanden ist!
Außerdem ist an der Außenseite die Ladebuchse für das externe Ladegerät verbaut. Die Kunststoff-Durchführung ist für die Temperatursensoren von Laderegler und externem Ladegerät.
Ein Highlight ist der eingebaute Bluetooth-Sender. Dieses kleine unscheinbare Gerät übermittelt den Ladezustand der Batterie an mein Smartphone. Es wird sogar eine Ladekurve dargestellt, die sich auch vergrößern oder verkleinern lässt. Da das Gerät nur die Spannung misst, ist der dargestellte Ladezustand nicht sehr genau. Es ist aber ein Richtwert, der dir zeigt, wie es um deine Batterie bestellt ist. Ein Must-have ist das Teil auf keinen Fall. Eine 5 €-Batterieanzeige hätte auch gereicht – aber es sieht cool aus .
2. Das Elektronik-Board
Auf dem Board befinden sich:
Bereit für den Testlauf
Testlauf der Elektronik.
Bild: Stefan Kaufmann
Vom Stecksystem des Elektronik-Boards geht es dann über eine Mehraderleitung zur Steckdosenbox. Das Ganze ist steckbar, damit es auch leicht aus- und eingebaut werden kann. Als Steckverbindung habe ich einen Stecker der Firma Harting benutzt. Diese sind aus der Industrie bekannt und können auch von anderen Herstellern für einen günstigeren Preis bezogen werden. Google kann dir da weiterhelfen. Ganz nach dem Motto “Recycling lebt vom Mitmachen” habe ich einen gebrauchten Stecker aus dem Elektroschrott verwendet.
Der “Harting-Stecker”
Der “Harting-Stecker” – Die Verbindung zur Elektronik
Die Abgänge zur Steckdosen-Box sind wie folgt abgesichert:
Die von mir verwendete Mehraderleitung ist eine 12 x 1,5 mm²-Leitung. Um den Querschnitt zu erhöhen, habe ich je zwei Leitungen parallel verwendet – so habe ich im Prinzip eine 6 x 3 mm²-Leitung.
ACHTUNG: Hauptschalter ausschalten!
Der Hauptschalter am Batterie-Koffer muss vor dem Ausbau unbedingt ausgeschaltet werden!
Mein Tipp:
Wenn du den Transportkoffer mit der Batterie ausgebaut und eingelagert hast, schließe den Schalter mit einem Kabelbinder ab. Wenn du ganz sicher sein willst, dann kannst du zusätzlich die offenen Kabelenden mit einer Klemme versehen.
3. Die Steckdosenbox – Die “Rote Kiste”
Während der Fahrt steht die „Rote Kiste“ sicher verstaut in der Kofferraum-Box. Im Camping-Betrieb kann sie dann bei Bedarf auch entnommen werden, das war mir besonders wichtig beim Kofferraumausbau. Außen an der Kiste habe ich die Möglichkeit, 12 V aus der klassischen Kfz-Steckdose zu bekommen und ich kann USB-Geräte wie z. B. das Handy zum Laden anschließen.
Zusätzlich habe ich noch Laborbuchsen eingebaut, um auch mal schnell etwas Gebasteltes anzuschließen. Dank des eingebauten Spannungswandlers können sogar 230-V-Geräte an einer Schuko Steckdose betrieben werden (max. 300 W). Alle Abgänge kann ich an der Box separat ein- und ausschalten. An der Rückseite befindet sich eine Erdungsschraube. Diese wird benötigt, weil kein Schutzleiter (PE) vorhanden ist. Die Schraube ist mit dem Schutzleiterkontakt der 230-V-Steckdosen verbunden. An ihr wird das Erdungskabel angeschraubt, dessen anderes Ende dann an einen geeigneten Erdungspunkt angeschlossen wird.
Im Inneren der Box gibt es außerdem noch zusätzlich Stauraum für diverse Kabel und die LED-Lampen. Die von mir eingebauten Schalter sind im eingeschalteten Zustand blau beleuchtet. Sie stammen ebenfalls aus dem Elektroschrott. Ich kann damit jede Steckmöglichkeit einzeln schalten. Du kannst bei den Schaltern deiner Shopping-Lust freien Lauf lassen. Amazon bietet sehr viele verschiedene Modelle an. Dieser Schalter zum Beispiel eignet sich hervorragend. Achte jedoch auf den Schaltstrom und kaufe nicht zu billig ein. Wer will schon im Urlaub basteln, wenn mal etwas kaputt geht?
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Kleine Mathematikstunde
Welche Kapazität braucht deine Batterie?
Das hängt natürlich davon ab, was du mit der Batterie betreiben möchtest und wie lange das Ganze autark funktionieren soll. In meinem Fall sind 75 Ah ausreichend, um mich einen Tag autark zu versorgen.
Dabei hängen die Verbraucher natürlich nicht 24 h am Netz!
Berechnung Energiebedarf
Zunächst brauchst du die Leistungsaufnahme deiner Geräte. Diese findest du meistens auf den Typenschildern oder im Handbuch. Dann solltest du dir überlegen, wie lange du die Geräte am Tag eingeschaltet haben möchtest. Anschließend geht es ans Ausrechnen:
Formel: Energiebedarf (Wh) = Leistung (W) x Einschalt-Zeit (t)
Bei mir sieht das so aus:
Beleuchtung: 10 W x 3 h = 30 Wh
Kühlbox:* 40 W x 8 h = 320 Wh
Ladegeräte: 20 W x 2 h = 40 Wh
Summe: 390 Wh
390 Wh Energiebedarf am Tag + 10 % Toleranz (Verlust/ Puffer/ Reserve) entsprechen
429 Wh Gesamt-Energiebedarf pro Tag
Mein Tipp:
Wenn du viel kühlen musst und Strom sparen willst, dann kaufst du dir am besten eine Kompressor-Kühlbox. Die ist wesentlich effizienter als die Stromfresser mit Peltier-Elementen! So einen Stromfresser habe ich, weshalb ich das Ding immer im Schatten stehen lasse und sie nicht durchgehend nutze.
Berechnung der Batteriekapazität
Formel: Batteriekapazität (Ah) = Energiebedarf (Wh) / Batteriespannung (V)
429 Wh / 12 V = ca. 36 Ah
Da du Blei-Säure-Batterien nur zur Hälfte entladen solltest, ist die Differenz zu den 75 Ah als Reserve anzusehen.
Mein Tipp:
Als Faustregel immer mehr Kapazität als Bedarf einplanen, aber dabei das Gewicht, die Maße und den Anschaffungspreis nicht aus den Augen verlieren. Meine 75 Ah AGM-Batterie wiegt stolze 30 kg!
Berechnung des Solarpanels
Die Leistung von Solarpanels wird meistens in Wp (Watt Peak) angegeben. Wp definiert die maximal erreichbare Leistungsausbeute bei durchschnittlich 4 h voller Sonneneinstrahlung pro Tag. Für ein 100 Wp-Panel bedeutet das:
100 Wp x 4 h = 400 Wh/ Tag
Mein 100 Wp-Solarpanel liefert also unter optimalen Bedingungen 400 Wh pro Tag. Das entspricht ca.
400 Wh / 12 V = 33 Ah
Formel: Leistung in Ah = Leistung in Wh / Batteriespannung in V
Es spielt keine Rolle, ob dein Energiebedarf durch die Solarzelle zu 100 % gedeckt wird. In erster Linie soll sich ja deine Entladezeit verlängern, und so auch die Zeit, in der du dich autark mit Spannung versorgen kannst. Bei Bedarf kann ein weiteres Panel angeschlossen werden oder ein leistungsfähigeres Panel verwendet werden. Das kostet aber Geld, Platz und Gewicht.
Meine Berechnung zeigt, dass ich theoretisch mehr Energie erzeuge, als ich abnehme! ABER: Es ist eine theoretische Berechnung, die optimale Bedingungen voraussetzt! Ich würde das Ergebnis als Orientierungshilfe zur Auswahl des Panels ansehen.
Es funktionierte bei mir einwandfrei für zwei Tage, bis dann das Panel ein Opfer der Schwerkraft wurde: Beim Versuch, das Panel optimal zu positionieren, ist es leider zur allgemeinen Erheiterung mit mir zusammen von der Leiter gefallen. Deswegen gibt es keine Fotos des Panels.
Mein Tipp:
Den höchsten Wirkungsgrad erreichst du nicht am höchsten Punkt des Autos, sondern mit monokristallinen Solarmodulen, die auch aus Sicherheitsgründen einfacher zu handhaben sind. Die perfekte und vor allem sichere Montage des Solar-Panels wird dann mein nächstes Projekt.
Einfach mal probeschlafen
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Geordnetes Chaos im Kofferraum!
Stauraum
Direkt hinter dem ganzen Technikkram sind die Euroboxen mit den Maßen 300 x 400 x 320 mm.
Mein Tipp:
Am besten ermittelst du deine Box-Maße und die maximale Anzahl auf der Papp-Schablone für den Boden. Achte auch unbedingt auf die Höhe und kalkuliere nicht zu knapp.
Viel Stauraum – auch an den Seiten
Bild: Stefan Kaufmann
Auf der linken Seite stehen Boxen quer hintereinander. Auf der rechten Seite können die Boxen mittels ausziehbarer Platte herausgezogen werden. Dieser Auszug mit den Teleskopschienen hält locker eine voll beladene Box sowie den Kocher und die Steckdosenbox aus. Er lässt sich ca. 700 mm herausziehen und ermöglicht so, die freie Entnahme der hinteren Box.
Achte auf die Maße!
Vorsicht: Viele Kofferräume sind innen breiter als die Beladeöffnung. Dadurch kann es passieren, dass der Auszug beim Herausziehen anstößt. Hier musst du unbedingt genau Maß nehmen oder immer wieder ändern, bis es passt.
Maßarbeit in Sachen Holzdesign.
Bild: Stefan Kaufmann
Die Kochstelle – Gaskocher in der Box
Den Kocher habe ich in einen sogenannten Systainer eingebaut, den ich noch hatte und der zufällig die gleichen Maße wie meine „Rote Box“ hatte. Die Systainer sind bekannt als Werkzeugboxen aus dem Handwerk. Sie sind leicht und sehr stabil, aber leider auch sehr teuer.
Der Kocher aufgebaut.
Bild: Stefan Kaufmann
Der billigste Kocher von Amazon passt genau in die Box rein und verdoppelt so spontan seinen Wert. Allerdings taugt das mitgelieferte Gas überhaupt nichts. Beim ersten Einsatz des Kochers bei 2 °C Außentemperatur kam lediglich eine kümmerliche Flamme aus dem Brenner. Wahrscheinlich hätte ich mein Wasser mit einem Feuerzeug schneller zum Kochen gebracht.
Mein Tipp:
Kauf dir ruhigen Gewissens den billigen Kocher, aber dazu das teure Gas. Die Billig-Kartuschen aus Fernost enthalten meist nur Butan-Gas. Das verweigert bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schnell seinen Dienst. Das teure Gas (z. B. Campingaz) enthält zusätzlich einen Anteil von Iso-Butan, welches zuverlässiger ist. Diese Kartuschen gibt es bei Decathlon für 2,50 € Stück, leider nur im Laden (Stand Apr. 2018).
Die hintere Klappe der Box dient als Tisch. Die komische Form ist dem runden Kofferraum zuzuschreiben. Hier habe ich keinen Millimeter verschenkt, wozu ich lange sägen und feilen musste.
Two in One – Ein Esstisch inklusive
Der Esstisch – wenn es mal schnell gehen muss.
Bild: Stefan Kaufmann
Die Klappe muss zum Entladen der Boxen nicht geöffnet werden, da sich der Deckel der Box ebenfalls öffnen lässt.
Anfangs bestand der Deckel nur aus einem Stück. Das war nicht sehr gut durchdacht, denn er ließ sich kaum öffnen. Erst der Einbau eines zweiten Scharnierbandes schaffte Abhilfe. Wo das zweite Scharnier sitzt, ist wiederum abhängig von der Höhe und der Wölbung des Kofferraumes.
Mein Tipp:
Für den Deckel und die hintere Klappe empfiehlt sich auf jeden Fall wieder der Einsatz der Papp-Schablone!
Multifunktionaler Deckel.
Der klappbare Deckel.
Bild: Stefan Kaufmann
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Gut zu wissen!
Allgemeine Tipps
Übe an Musterstücken!
Achtung bei den Scharnieren: Um bei der praktischen Umsetzung der Theorie Fehler zu vermeiden, kannst du an Musterstücken üben.
Vorsicht beim Arbeiten mit Elektronik!
Grundsätzlich gilt: Vorsicht beim Arbeiten an und mit der Elektronik! Wenn du unsicher bist, lass dir vom Fachmann helfen. Auch dazu ist die Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe da. Ein Kabelbrand kann ein großes Problem werden. Leider weiß ich, wovon ich spreche, denn mein alter Passat ist genau deshalb einmal im Stau auf der Autobahn in Rauch aufgegangen.
Für alle Fälle habe ich auch noch etwas Werkzeug dabei. Auf jeden Fall gehört in deine Werkzeugtasche:
Verbandskasten muss erreichbar bleiben!
Unbedingt beachten solltest du: Um trotz des vollen Kofferraums an deinen Verbandskasten heranzukommen, legst du ihn am besten in den Fahrerraum zu den Warnwesten. Bedenke auch, dass sich der Reservereifen, falls noch vorhanden, meist im Kofferraum befindet. Pannenspray kannst du natürlich auch in den Fahrerraum legen.
Zulässiges Gesamtgewicht!
Achte bitte auch auf dein zulässiges Gesamtgewicht. Das klingt komisch, aber in der Summe kommt schon einiges an Gewicht zusammen. Das meiste davon liegt auf der Hinterachse, was man auch bei mir deutlich sieht und spürt.
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Zum Schluss
Dies & das
Kofferraumausbau: die Kosten
Die Materialkosten für die Box habe ich bewusst sehr niedrig gehalten. Ich habe ca. 60 € ausgegeben. Zum einen, weil es sich um einen Prototypen handelt, und zum anderen, weil ich nicht weiß, wie lange ich den Wagen noch fahren werde.
Die Elektronik-Komponenten kann ich überall einbauen und auch bei einem Fahrzeugwechsel weiterverwenden. Hier habe ich ca. 750 € ausgegeben. Das hört sich viel an, aber ich habe mich bewusst für hochwertige Komponenten entschieden, da die Technik im Idealfall nicht versagen und lange halten sollte.
Wenn du Google fragst und etwas stöberst, dann wirst du auch günstige Preise finden.
Amazon ist nicht immer günstiger!
Als kleiner Hinweis: Amazon ist nicht immer die günstigste Lösung! In der Stückliste am Ende habe ich dir die wesentlichen Komponenten der Elektronik aufgelistet.
Nachbauen erwünscht!
Natürlich wirst du dir die Box nicht 1 : 1 nachbauen wollen. Wenn es dir nur um eine Batterie-Box geht, dann kannst du alles auch in eine etwas größere Stapel-Box einbauen. Das hängt natürlich auch vom Platzangebot in deinem Auto ab. Die Ein-Box-Lösung war bei mir aus Platzgründen leider nicht umsetzbar. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß bei deinem Kofferraumausbau!
Was würde ich bei der zweiten Box anders machen?
Stückliste
Weitere Zubehör für den Kofferraumausbau
Ich habe hier nicht das Rad neu erfunden, sondern nur aus verschiedenen Komponenten und Informationen meine Lösung zu einem funktionierenden Kofferraumausbau zusammengebaut. Für Schäden, die beim Nachbau/ Einbau entstehen, übernehme ich keine Haftung.
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