Unterwegs duschen? –
36 geile Möglichkeiten

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Wo geht das?

Keine Dusche & trotzdem fresh!

Eine der ersten Fragen, die mir Menschen stellen, wenn ich mich mit ihnen  über meinen Lebensstil unterhalte, ist, wo man unterwegs duschen kann.

Jetzt bin ich mittlerweile fast 4 Jahre nonstop im Dachzelt unterwegs, und ich kann sagen: Unterwegs duschen ist einfacher, als du denkst. Denn Duschen gibt es wie Sand am Meer. Glaubst du nicht? In diesem Artikel verrate ich dir 36 Möglichkeiten, wo man unterwegs duschen kann, also, wie du ohne eigene Dusche trotzdem frisch, gepflegt und gut riechend durch die (Outdoor-)Welt kommst.

Alle hier im Artikel erwähnten Hygieneprodukte findest du auch bei uns auf der Zubehörseite:

Zubehör Hygiene & Gesundheit

“Hardware” wie Faltschüsseln usw. die für die Dusche unterwegs eingesetzt werden, findest du hier:

Zubehör Kochen

Duschmöglichkeiten für dein Dachzeltmobil von der einfachen Brause bis zum Duschzelt gibt es hier:

Zubehör Duschen

Alles auf einen Blick

Quick and dirty

Die Möglichkeit zu duschen findest du überall. Die meisten öffentlich zugänglichen Gebäude und Freizeiteinrichtungen bieten Duschen an. Fragen kostet nichts.

An manchen Duschplätzen ist ein kleines Entgelt zu entrichten, andere können kostenlos genutzt werden.

Die Natur bietet ebenfalls ihre Duschoptionen, und das kostenlos.

Campingduschen, falls du immer eine Dusche dabei haben möchtest oder DIY-Lösungen für den kleinen Geldbeutel können ebenfalls eine Lösung sein.

Fragen ist immer kostenlos. Wenn du dir nicht sicher bist, frag einfach freundlich. Du wirst überrascht sein, wie viele “Ja klar, kein Problem”-Antworten du bekommst.

Aber?!

Duschen wird überbewertet

Kein Wunder, dass sich jeder die Frage nach der Dusche stellt. Denn die Dusche ist für unsere westlichen Bedürfnisse mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Man hat das Gefühl, gleich nach den Grundbedürfnissen “Dach über dem Kopf” und “Nahrungsaufnahme” kommt der Wunsch nach “Sauberkeit”. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn wenn man die  Maslowsche Bedürfnispyramide interpretiert, gehört Duschen und Toilette tatsächlich zu den physiologischen Bedürfnissen und ist somit Grundbedürfnis Nummer eins.

Die Bedürfnispyramide nach Maslow

Bedürfnispyramide nach Maslow. Duschen gehört zu den physiologischen Bedürfnissen.

Bild: Wikipedia

Bei uns in Deutschland ist Duschen schon lange kein Luxusgut mehr. Der erste Gang am Morgen geht bei den meisten von uns ins Badezimmer, und ohne eine morgendliche Dusche fühlen sich die meisten alles andere als frisch.

Jede Wohnung, und sei sie auch noch so klein, ist mittlerweile mit einer eigenen Dusche ausgerüstet. Wir duschen täglich – manchmal sogar mehrmals am Tag. Wir stellen uns minutenlang unter einen (Trinkwasser-)Strahl, der einmal kurz an unserem Körper vorbeirauscht, um dann im Abwasser zu landen.

Mein Aha-Erlebnis

Mein persönliches Aha-Erlebnis war ein Gespräch mit meiner 70-jährigen Tante. Kurz nach meinem Einzug ins Dachzelt besuchte ich sie, und wir sprachen über das Thema Körperhygiene. Sie verriet mir, dass sie auch nur noch einmal in der Woche duschen würde. Ich war sehr erstaunt und fragte sie, warum. Schließlich hatte sie alle Möglichkeiten, jeden Tag zu duschen. Und sie nutzte sie nicht?

Nach dem Krieg hatten wir auch keine Dusche. Wir badeten einmal in der Woche der Reihe nach im selben Badewasser.

Thilos 70-jährige Tante

Einmal die Woche im selben Badewasser!

Baden in der Zinkbadewanne.

Bild:(c) saar-nostalgie.de

Was sich für unsere Ohren heute schon fast ein wenig eklig anhört, war damals in Deutschland und übrigens auch heutzutage immer noch in vielen Teilen der Welt gang und gäbe. Die wenigsten Menschen auf der Welt können sich eine tägliche Dusche leisten. Wenn sie sich überhaupt eine Dusche leisten können.

Meine Tante ist keineswegs ungepflegt. Im Gegenteil. Sie ist einer der gewissenhaftesten und ordentlichsten Menschen, die ich kenne. Sie verzichtet eben nur auf die tägliche Dusche und bemüht stattdessen die Katzenwäsche. Völlig ohne Einschränkungen. Und zudem hat das Ganze noch einen Vorteil für sie:

Es ist besser für die Haut und die Haare.

Warum überhaupt täglich duschen?

Der erste Weg für mich war tatsächlich, es meiner Tante gleich zu tun und das tägliche Duschen abzuschaffen. Ganz abgesehen davon, dass ohne eigene Dusche im Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs duschen eine Herausforderung ist.

Da stellt sich die Frage:

Warum überhaupt täglich duschen?

Es ist eigentlich wie so vieles andere auch: Ein Schalter im Kopf, der einmal bewusst umgelegt werden muss. Das Unwohlsein, das sich einstellt, wenn man anfängt, die tägliche Dusche wegzulassen, ist nichts anderes als ein Ausbruch aus der Gewohnheit. Das fühlt sich am Anfang immer etwas seltsam an. Ein wenig wie ein Entzug, weil man die Routine durchbricht.

Besserwisser
Besser­wisser

Keine Sorge:

Gesetzt den Fall, du hast dich nicht komplett körperlich verausgabt und unendlich geschwitzt, wirst du nach einem Tag ohne zu duschen, nicht anfangen zu stinken wie ein Iltis.

Im Gegenteil. Du fängst endlich an, normal zu riechen. Dein ureigener Körpergeruch wird nicht mehr von den Geruchsstoffen des Duschgels oder des Shampoos überdeckt, sondern zum Vorschein kommst: Du.

Entgegen der landläufigen Meinung ist das in den seltensten Fällen Gestank. Das Gegenteil ist der Fall: Der eigene Körpergeruch wird sogar von vielen unterbewusst als positiv wahrgenommen und unterstützt am Ende sogar – man höre und staune – die Partnersuche. Nicht von ungefähr kommt der Ausdruck “Jemanden gut riechen können”.

Sobald du anfängst, die Frequenz deiner Duschen zu reduzieren, wirst du feststellen: So schlimm ist das gar nicht, sich ein oder zwei Tage nicht zu duschen. Das anfängliche Unwohlsein wird nach und nach verschwinden und nach einiger Zeit wirst du dich fragen, warum du die tägliche Dusche überhaupt über so viele Jahre hinweg durchgeführt hast.

Stellst du dein Kind täglich unter die Dusche?

Denk mal an Kinder. Die werden auch nicht jeden Tag geduscht oder gebadet, und trotz enormer körperlicher Aktivität stinken sie selten. Obwohl sich manch eine Mutter eines gerade sauber werdenden Kleinkindes wünschen würde, sie könne es unterwegs duschen, wenn ein Malheur passiert ist. Gut, der Organismus von Kindern funktioniert noch ein wenig anders als bei geschlechtsreifen Erwachsenen, das lässt sich nicht eins zu eins vergleichen – aber es geht um den Ansatz.

Unsere Haut hat eine natürliche Selbstreinigungsfunktion. Es gibt Stimmen, die sagen, dass die tägliche Anwendung von Seife und Shampoo den Schutzmechanismus der Haut zerstört.

Life Hack
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Übrigens:

Ein spannendes Thema für alle, die sich über die Möglichkeiten der Reduzierung von Körperreinigungsmitteln informieren wollen: Eine Bewegung, die sich “ No-Poo” nennt, ist in letzter Zeit immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geraten. No-Poo = No Shampoo. Haare waschen ohne Zusätze. Einfach mit Wasser. Die Reinigung geschieht ohne Fettlöser durch ganz viel Rubbeln und Kämmen. Den Rest machen die Kopfhaut und das Haar fast von alleine.  Hier findest du eine Facebook-Gruppe zu dem Thema.

Ich dusche mittlerweile nur noch alle 3 – 4 Tage

Manchmal dusche ich eine Woche lang nicht. Problemlos. Das hängt natürlich stark von äußeren Umständen wie dem Wetter, der eigenen körperlichen Aktivität und auch von deiner ganz individuellen Konstitution ab. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Frequenz für ihn die richtige ist.

Wenn du tatsächlich eine Dusche brauchst, dann spürst du das auch. Das sagt dir dein Körper. Das leichte Unwohlsein, das dir verrät: Jetzt wäre eine Dusche angebracht. Und damit meine ich nicht das Unwohlsein, das dadurch entsteht, weil deine Gewohnheit unterbrochen ist.

Natürlich gibt es auch den einen oder anderen kleinen Trick, um das Leben zwischen den Duschen so angenehm wie möglich zu gestalten. Wie das geht, erzähle ich dir jetzt.

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Unterwegs duschen für zwischendurch!

Die gute alte Katzenwäsche

Wenn du denkst, du könntest mal wieder etwas fresher werden, aber keine Dusche in Sicht ist, kommt die gute alte Katzenwäsche ins Spiel: ideal, um die Zeit zwischen zweimal duschen unterwegs zu überbrücken. Es gibt vier unterschiedliche Varianten: Die kleine Katze, die Outdoor-Katze, die Freiluft-Katze und die Luxus-Katze.

Die kleine Katze

Für die wirklich schnelle Katzenwäsche zwischendurch eignen sich feuchte Tücher. Die bekommst du in jedem Drogerie- oder Supermarkt, sie sind schnell zur Hand und einfach zu benutzen. Ich habe fast alle einmal durchprobiert (ja, sogar feuchtes Toilettenpapier). Am Ende haben sich zwei Typen für mich bewährt: Kosmetiktücher und Babytücher. Am besten ohne Zusätze.

Baby-Frischtücher

Für die kleine Reinigung unterwegs.

Jeder weiß am besten selbst, wo er am meisten schwitzt. Gesicht, Hals, Achseln, der Intimbereich, und ja, auch die Füße freuen sich ab und zu über so eine Kurzbehandlung, wenn unterwegs duschen gerade nicht geht.

Kein Abtrocknen, kein Handtuch, und schon bist du wieder fresh und einsatzbereit. Ich mache die kleine Katzenwäsche gerne, bevor ich mir wieder frische Wäsche anziehe, entweder morgens nach dem Aufstehen oder lieber abends vor dem Schlafengehen.

Die Outdoor-Katze

Die Outdoor-Katzenwäsche ist etwas aufwendiger, aber bei der richtigen Temperatur fast schon erfrischender als eine Dusche: Du erhitzt Wasser (ca. 1 Liter) mit einem Kocher, gießt es in einen Behälter deiner Wahl (ich benutze gerne eine Faltschüssel), mischst es mit kaltem Wasser, bis die Temperatur stimmt, und dann kommt der Waschlappen zum Einsatz. So kannst du unterwegs duschen ohne Dusche.

Wenn du Seife benutzt, dann am besten eine biologisch abbaubare Alternative. Simple Kernseife ist immer noch die beste Wahl. Ansonsten bieten Outdoorausrüster auch spezielle Reiseseifen an:

Besserwisser
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Allerdings:

Hundertprozentig biologisch abbaubar ist keine Seife. Daher sparsam benutzen! Eine erbsengroße Menge reicht oft schon aus.

Bei etwas kälteren Temperaturen vermeide ich es, mich komplett auszuziehen. Ich wasche die einzelnen Körperregionen der Reihe nach: Oberteile aus, Oberkörper waschen, abtrocknen und direkt ein frisches T-Shirt und Pulli an. Danach der Unterkörper: Hose aus, usw.

Im Winter braucht das natürlich etwas Überwindung, aber es macht dich richtig frisch! Weil das warme Wasser vom Waschlappen auf deiner Haut direkt verdunstet, wird es auch sehr schnell kalt. Gerade das erfrischt und belebt aber auch ungemein. Probier’s mal aus!

Life Hack
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Mein Tipp:

Für Kinder reicht eine Spülschüssel sogar für ein “Bad in der Spülschüssel”. Einfach reinsetzen und ordentlich planschen lassen – so löst sich auch der hartnäckigste Dreck. Hoher Spaßfaktor inklusive!

Die Freiluft-Katze

Das ist die Variante für Naturburschen und Wanderlustige. Unterwegs duschen für Freiluft-Freaks. Und so einfach ist das:

Sicher hast du sie auch schon mal gesehen: Die kleinen Brunnen an Wanderwegen mit der Aufschrift: “Kein Trinkwasser”. Dass es sich dabei nicht um Trinkwasser handelt, heißt nicht, dass es sich nicht prima für eine Katzenwäsche eignet.

Dorfbrunnen – Kein Trinkwasser!

Für die Freiluft-Katze reicht es alleweil.

Bild: Donato Caspar

Hier kannst du unter fließendem Wasser und mit biologisch abbaubarem Shampoo deine Haare waschen und im Bikini bzw. in der Badehose mit Waschlappen und Bio-Duschgel deinen Körper waschen. Das kommt dem echten unterwegs duschen schon sehr nahe. Schlau ist es, diese Plätze dann zu nutzen, wenn wenig los ist – also am besten am frühen Morgen oder spätabends. So störst du niemanden und hast mehr Privatsphäre.

In Deutschland gibt es an Wanderwegen, oft in den Bergen viele solcher kleiner Brunnen und Bassins, teilweise auch mit Pumpe. Manchmal findest du dort auch Kneipp-Becken, die sehr erfrischen. Hier jedoch bitte Rücksicht auf die Natur nehmen und wirklich sehr sparsam mit der Bio-Seife umgehen.

In südlicheren Ländern wie Spanien, Italien, Portugal usw. gibt es zusätzlich auch noch kleine Wasserspender und Wasserhähne in Städten, meist an Parks und manchmal an Wohngebieten sowie an Parkplätzen bei Strandbädern. Gerade in diesen Ländern ist es sehr erfrischend, sich morgens und abends auf diese Weise unterwegs duschen zu können.

Oft völlig vergessen, aber durchaus als öffentliche Wasserspender nutzbar: Friedhöfe. Ob du dich nun dort vor Ort frisch machen möchtest oder nicht – das Wasserangebot eignet sich prima für eine Freiluft-Katze.

Die Luxus-Katze

Das ist die luxuriöse Variante der Outdoor-Katzenwäsche. Das kommt dem unterwegs duschen am nächsten. Und so geht es:

Suche dir eine öffentliche Toilette mit Privatsphäre. Dazu eignen sich Behindertentoiletten in etwas größeren öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel Einkaufszentren, Theater, Bibliotheken, Unis, Mensen, Kantinen, Krankenhäuser und Einrichtungen der Stadt. Aber auch Restaurants oder Cafés sind manchmal barrierefrei eingerichtet.

Vorteil: Dort behinderst du den laufenden Betrieb auch nicht, wenn du einmal etwas länger brauchst. Außerdem vermeidest du die Erregung öffentlichen Ärgernisses, wenn du dich am Waschbecken ausziehst.

Besserwisser
Besser­wisser

Allerdings nimm bitte Rücksicht!

Besonders auf Mobilitätseingeschränkte, indem du dir dort nicht zu viel Zeit lässt. Oder du achtest darauf, dann dort aufzutauchen, wenn sonst nichts los ist. Rollstuhlfahrer haben im Gegensatz zu dir keine andere Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen. Im Zweifel solltest du den Raum schnell wieder frei machen können, um einem Rollstuhlfahrer den Zugang zur Toilette zu ermöglichen.

In jedem Fall achte darauf, keine Pfütze zu hinterlassen. Am besten wischst du den Boden mit Küchenkrepp oder Papierhandtüchern einigermaßen trocken, sodass niemand ausrutscht.

Mit dem Waschbecken lässt sich so einiges anstellen: Wer Haare waschen will, kann das unter den meisten Wasserhähnen mit ausreichender Höhe sogar tun. Es ist etwas aufwendiger, aber sogar die Füße lassen sich mit etwas Übung am Waschbecken waschen.

Ansonsten reichen ein Waschlappen, ein volles Waschbecken und ein Handtuch für die Katzenwäsche an der Waschbecken-Dusche vollkommen aus. Die perfekte Alternative für das Duschen unterwegs. Das Tolle an der Luxus-Katze ist der meist wohl temperierte Raum – du kannst dich also komplett nackig machen!

Die Luxus-Katze verschlägt es in die Toilette!

Behindertengerechte Toiletten bieten viel Platz und eigenen sich hervorragend für die Luxus-Katze. Behinderten-WC im Nobis Café in Aachen

Wir freuen uns auf dich!

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Herrliches Duscherlebnis!

Die warme Dusche

Was glaubst du, wie du eine Dusche wertschätzen wirst, wenn du längere Zeit keine hattest? Warmes, fließendes Wasser auf deinem Körper, das wir im Alltag als völlig normal erachten, wirst du nach einer längeren Duschabstinenz feiern wie ein kleines Kind!

Nur: Wo findest du eine Dusche, wenn du selbst keine hast? Ich verrate dir etwas: Die Welt ist voller Duschen, man muss nur wissen, wo. Hier kommen die gesammelten Möglichkeiten für das unterwegs Duschen aus vier Jahren Duscherfahrung ohne Dusche:

Campingplätze

Auf den meisten Campingplätzen findest du alles, was das Herz begehrt: Toiletten, Duschen, ja sogar Waschmaschinen, Trockner und auf manchen sogar Badewannen! Wer gerne auf Campingplätzen steht, ist damit also bestens versorgt. Die einfachste Variante, unterwegs duschen zu können, ist also, sich auf einem Campingplatz einzumieten.

Aber wusstest du, dass es auch möglich ist, auf einem Campingplatz nur einen Duschstopp einzulegen, ohne dass man dort gleich die ganze Nacht bleiben muss? Du fragst dich wie? Ganz einfach: fragen.

Campingplatz für die warme Dusche unterwegs

Duschkabinen auf dem Campingplatz Camping Al Plan in San Vigilio, Marebbe, Italien.

Immer mehr Camping-Plätze haben ohnehin Duschen, die man mit Münzen bezahlen muss, um überhaupt Wasser bzw. warmes Wasser zu bekommen. Oft sind auch die kompletten Waschanlagen mit einem Schlüssel, Zugangscode oder Kartensystem gesichert.

Das heißt aber auch, dass es oft möglich ist, sie gegen Bezahlung unabhängig von einer Übernachtung zu benutzen. Lass dich davon nicht abschrecken. Ein Besuch an der Rezeption und eine freundliche Nachfrage bringt schnell Licht ins Dunkel.

Meistens ist das für die Campingplatz-Betreiber kein Problem. Und wenn doch, na ja, dann gehst du halt zum nächsten Campingplatz. Und wenn du dir die Anfahrt sparen willst, dann ruf doch vorher einfach an. Ich selbst habe bisher nur einmal erlebt, dass mir die Dusche verwehrt wurde.

Life Hack
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Übrigens:

Egal ob abgesichert oder nicht: Es ist ein Akt der Höflichkeit und des Respektes, nach Erlaubnis zu fragen, wenn man eine Dusche auf einem Campingplatz ohne Übernachtung benutzt.

Wohnmobilstellplätze

Ein Wohnmobil- bzw. Reisemobil-Stellplatz ist ein öffentlich zugänglicher Stellplatz für Wohn- und Reisemobile, auf dem man im Fahrzeug ein oder mehrere Nächte übernachten darf.  Per Definition sind sie für den “Aufenthalt von Freizeitfahrzeugen ausgelegt, die über ein geschlossenes Abwassersystem und eine Bordtoilette verfügen (autarke Fahrzeuge)”.

Sie unterscheiden sich von Campingplätzen insofern, dass

die An- oder Abreise jederzeit erfolgen kann,

es meist keine oder selten besetzte Rezeption gibt (bezahlt wird an einem Parkscheinautomaten),

sanitäre Anlagen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen,

der Aufbau von Zelten, auch Vorzelten (damit eigentlich auch Dachzelten) nicht erlaubt ist,

die Aufenthaltsdauer auf 2 – 3 Tage beschränkt ist (Dauercamping ist meist ausgeschlossen),

die Übernachtungspreise überschaubar sind (teilweise sogar kostenlos).

Wohnmobilstellpätze sind eine Option

Wohnmobilstellplatz Stadt Zell am Harmersbach.

Bild: www.zell.de

In der Regel gehört heutzutage zumindest eine Ver- und Entsorgungsstation für Frisch- und Abwasser sowie Abfallbehälter und (meist münzgesteuerte) Stromanschlüsse zur Grundausstattung eines Wohnmobilstellplatzes.

Sobald zusätzlich auch noch Duschen oder Waschgelegenheiten angeboten werden, spricht man von einem Komfort-Stellplatz. Die Duschen werden meist mit Münzeinwurf betrieben, oder man bezahlt wie bei Campingplätzen einen Obolus fürs Wasser/ Duschen, wenn man nicht übernachtet.

Life Hack
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Mein Tipp:

Raststätten & Autohöfe

Raststätten und Autohöfe sind meist richtig gut ausgestattet, was Toiletten und Duschen angeht. Kein Wunder: Abends füllen sich die Raststätten mit Lkws, weil die Fernfahrer ihre wohlverdiente Nachtruhe einlegen. Und klar: Die Damen und Herren Berufskraftfahrer wollen sich natürlich auch frisch machen.

Während Raststätten früher oft so ranzig und unangenehm waren, dass man eigentlich so schnell wie möglich wieder das Weite suchen wollte, entwickeln sie sich immer mehr zu sauberen Servicestationen, die eigentlich keine Wünsche mehr offenlassen.

An Raststätten & Autohöfen kann man prima warm duschen!

Sanifair bietet an vielen Raststätten die Möglichkeit zu duschen.

Ob man nun das Geschäftskonzept von  Sanifair unterstützt oder nicht, was man der Firma lassen muss: Sie haben dafür gesorgt, dass viele Raststättenklos wieder begehbar geworden sind.

Duschen kann man an den meisten Raststätten gegen eine Gebühr von ca. 3 – 4 Euro: Du gehst zur Kasse, zahlst deine Dusche, hinterlässt meist ein Pfand (Ausweis oder Autoschlüssel) und bekommst einen Schlüssel oder einen Coin zu einer Duschkabine.

Der Vorteil auf Raststätten: Du hast immer deine eigene abschließbare Kabine mit Privatsphäre. Die Duschkabinen sind meist komplett mit Klo und Waschbecken ausgestattet. Seltener teilt man sich die Waschbecken und Toiletten in einem Großraum. Und ganz selten, aber das gibt es auch: Keine Geschlechtertrennung.

In den meisten Raststätten und Autohöfen ist die Aufenthaltsdauer und Duschlänge nicht begrenzt: Praktisch für Genießer und Warmduscher.

Besserwisser
Besser­wisser

Wusstest du, dass …

es in einigen Autohöfen sogar möglich ist zu baden?

Das war mir bis vor Kurzem auch neu. Aber man lernt ja nie aus:

Gegen eine Gebühr von 6 Euro hast du ein eigenes Badezimmer für dich alleine. Ebenfalls ohne Zeitbegrenzung. Inklusive musikalischer Untermalung. Mein erstes Mal habe ich extrem gefeiert! Einfach mal nach einer langen Fahrt aus dem Auto raus und hinein in die Badewanne. Danach bist du ultrarelaxed.

Ein Beispiel für eine Raststätte mit dem gewissen Extra ist der  SVG Autohof Lohfeldener Rüssel an der A7 in Kassel.

Schwimmbädern

Schwimmbäder zu besuchen, ist die einfachste Möglichkeit, den Spaß oder Sport mit dem unterwegs Duschen zu verbinden. In den meisten größeren Städten findest du mittlerweile sogar mehr als ein Schwimmbad. Hier reicht die Palette vom einfachen Hallenbad bis hin zum Sauna-und-Wellness-Tempel.

Dementsprechend schlägt sich das dann auch im Preis deiner Dusche nieder. Die Eintrittspreise fangen für Erwachsene bei ca. 3 Euro an und sind je nach Lokalität nach oben hin offen.

Mir ist es sogar schon passiert, dass ich der Dame an der Kasse erklärt habe, ich wolle nur duschen. Ohne zu zögern hat sie mich zum halben Preis hereingelassen. Duschen für 1,50 Euro geht also auch!

Ich bevorzuge einfache Hallenbäder. Diese bieten häufig alles, was ich für mein Duschglück brauche. Außerdem gibt es dort meist keine Zeitbegrenzung, sodass ich mich weder beim Planschen noch bei der Körperhygiene beeilen muss.

Einziges Manko: Die Privatsphäre bleibt in öffentlichen Hallenbädern meist auf der Strecke. Sammelduschen ist angesagt. Dafür bieten Schwimmbäder fast ausnahmslos Haartrockner an. Meist umsonst oder gegen Gebühr von ein paar Cent.

Schwimmbäder gibt es übrigens auch in einigen Hotels. Da die aus versicherungstechnischen Gründen aber ihre Türen oft nur für Gäste öffnen, hat man dort seltener Glück. Lies zum Thema Hotels auch den nächsten Absatz. Fragen kostet nichts, und oft erlebt man die tollsten Überraschungen, wenn man sich mal etwas traut. So wie bei meinem folgenden Erlebnis im Sporthotel Kühtai in Österreich

Hotel

Hand aufs Herz: Wer würde in die Hotel-Lobby laufen und der netten Rezeptionistin verklickern wollen, dass man dringend eine Dusche braucht, aber eigentlich nicht übernachten will. Die Moral verbietet uns, dass wir das überhaupt in Erwägung ziehen.

Mir ging es ähnlich, als ich nach einer Woche ohne Dusche beim Wintercamping in Kühtai auf 2025 m dringend das Bedürfnis hatte, mich ordentlich zu waschen.

Bild. Thilo Vogel

Bild: Thilo Vogel

Drei Hotels in dem Ort hatten ein Schwimmbad. Ich lief überall hinein, um zu fragen, ob ich das Schwimmbad nutzen dürfe. Leider bekam ich bei allen eine Absage.

Die letzte Absage frustrierte mich so, dass ich im dritten Hotel vor der Rezeptionistin stand und es fast traurig, aber ehrlich aus mir heraus platzte: “Aber ich will doch einfach nur duschen!”

Die Dame hinter dem Tresen rief den Manager und ich erklärte ihr meine Situation. Ich weiß nicht, ob aus Mitleid, Respekt oder einfach nur aus Sympathie: Ohne lange zu zögern, drehte sie sich um, holte einen Zimmerschlüssel aus einem der Schlüsselfächer und reichte ihn mir.

Diese Dusche im  Sporthotel Kühtai war eine der schönsten Duschen bzw. Bäder, die ich je genossen hatte. Einfach, weil die Geste so unerwartet und grandios war.

Natürlich ist diese kleine Geschichte nicht zu verallgemeinern, aber sie soll zeigen, was möglich ist, wenn man ehrlich, offen und freundlich auf Menschen zugeht und sich traut, Fragen zu stellen. Ganz abgesehen davon, dass das oft von Erfolg gekrönt ist – die Erlebnisse, Geschichten und Begegnungen, die man dadurch hat, sind unbezahlbar.

In einigen einfachen Hotels oder auch in bayrischen/ österreichischen Skigebiets- und Wanderregionen gibt es häufig Unterkünfte mit Duschmöglichkeiten auf dem Flur. Durchaus denkbar, dass es den Betreibern dort nichts ausmacht, auch einmal einen Dachzeltnomaden duschen zu lassen. Fragen kostet nichts!

Von einer Dachzeltnomadin, die Hotelrezeptionistin ist, weiß ich: In manchen Hotels, vor allem den größeren Stadthotels, aber auch in Wellness-Hotels, kannst du den Wellnessbereich zum Duschen benutzen. Dazu gehst du einfach an die Rezeption, am besten früh morgens und fragst freundlich und höflich, wo der Wellness-Bereich ist. Man wird dich darauf hinweisen, dass die Sauna erst am Nachmittag angeschaltet wird. Antworte einfach, dass du nur die Dusche benutzen möchtest. Manchmal wird dann ein Entgelt verlangt. Wenn du Glück hast, kannst du aber auch einfach so die Dusche nutzen.

Thermalquellen

Eine herrlich entspannende Möglichkeit, wo man unterwegs duschen kann, sind Thermalquellen. Das sind Quellen, bei denen Wasser austritt, das in der Regel wärmer ist als das umgebende Grundwasser. In Deutschland werden Grundwässer als Thermalwasser bezeichnet, wenn ihre Temperatur am Austrittsort mehr als 20 °C beträgt.

Herrlich entspannt – Thermalquellen!

Das “Maibachl” rinnt aus voller Quelle. Das Naturwunder kann man in Villach gratis genießen.

Viele Thermalquellen sind kostenlos und frei zugänglich, sodass man, wenn man die Stoßzeiten vermeidet, auch ein entspanntes Bad nehmen kann, ohne sich mit anderen zu stapeln.

Einige empfehlenswerte Beispiele habe ich dir hier zusammengetragen:

Der Schwefelgeruch ist nicht jedermanns Sache, aber normalerweise riecht man davon nichts mehr, wenn das Wasser auf der Haut erst mal getrocknet ist. Und die Quelle in Saturnia bietet wiederum die Dusche danach mit Privatsphäre für nur wenig Geld an. Wenn du deine Ruhe haben möchtest, unbedingt Wochenende und Ferientage im Sommerhalbjahr meiden.

 Freibäder

Während der Sommersaison in Deutschland kannst du in Freibädern das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Warum nicht mal ein bisschen planschen, auf der Liegewiese chillen und dabei auch noch etwas für die Körperhygiene tun?

Die Eintrittspreise von Freibädern liegen ungefähr in dem Bereich von Schwimmbädern meist sogar niedriger, da ja das Wasser ja oft nicht gewärmt wird. Auf jeden Fall günstig für Leute, die oft unterwegs duschen möchten. Solltest du länger in der Gegend bleiben, lohnt sich vielleicht eine 10er-Karte.

Freibäder – eine willkommene Abwechslung!

Freibad Waldschwimmbad Goldbach

Meist eignen sich die Parkplätze von Freibädern auch super zum Übernachten. Das sind natürlich nicht die romantischsten Stellplätze, aber dafür sehr praktisch, wenn man morgens aus dem Dachzelt fällt und einer der ersten im Wasser ist.

Auch wenn in Freibädern meist kein privates Duscherlebnis möglich ist, gibt es dafür Sonne satt und jedes Mal das Gefühl, als hätten gerade die Ferien begonnen.

Life Hack
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Beachte:

In vielen Freibädern gibt es nur kaltes Wasser, und die Duschen stehen nah am Schwimmbecken. Informiere dich einfach vorher auf der Homepage des Freibads, dort findest du auch eine Fotogalerie.

Strandbäder

Als Strandbäder bezeichnet man eine Bademöglichkeit an einem Badesee oder Fluss ( Flussschwimmbad). Sie bieten oft künstlich angelegte oder natürliche Sandstrände und sind von der logistischen Ausstattung (Dusche, WC, Umkleideräume, Restaurant/ Kiosk) den Freibädern sehr ähnlich.

Auch Strandbäder sind geeignet.

Baden am Klopeinersee Strandbad

Auf Strandbäder am Meer komme ich später im Abschnitt zu den kalten Duschen noch zu sprechen.

Strandbäder befinden sich oft an Natur- oder Baggerseen, die durch Ausgrabungen von Kies und dem Ansammeln von Wasser entstanden sind. An den Strand schließt sich oft eine Liegewiese an. Durch ihre natürliche Lage versprühen sie gleich den Flair von Urlaub.

Wenn du dich allerdings beim Sonnenbaden nicht stapeln möchtest, solltest du im Hochsommer die Stoßzeiten am Wochenende, an Feiertagen und nachmittags vermeiden.

Life Hack
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Mein Tipp:

Wie auch beim Autofahren versuche ich öffentliche Duscheinrichtungen wie Schwimmbäder/ Freibäder und Badeseen antizyklisch zu besuchen, sprich wenn die wenigsten darüber nachdenken, baden zu gehen, ist meine Zeit gekommen. Dadurch kann auch eine Großraumdusche das Gefühl von Privatsphäre vermitteln. Und: Der Parkplatz am See ist meist gleichzeitig ein guter Stellplatz für die Nacht. Beachte die Hinweisschilder am Parkplatzeingang nicht immer darf man nachts stehen bleiben.

Yachthäfen & Marinas

Von denjenigen, die mit Segeln nicht viel am Hut haben, werden sie oft als Duschmöglichkeit vergessen: Die Häfen für die Sportschifffahrt.

Wenn man so will, sind Marinas Campingplätze für Schiffe. Je nach Land und Größe sind sie sehr unterschiedlich ausgestattet, aber sie bieten fast immer sanitäre Anlagen. Warum also nicht einfach eine Marina anfahren und zum Duschen nutzen?

Yachthäfen & Marinas

Marina/ Yachthafen in Tulln, Österreich

Bild: marinas.info

Natürlich kann es wie bei Campingplätzen sein, dass man die Nasszellen nicht so einfach betreten kann. Aber auch hier gilt: Wer fragt, ist schlauer.

So lange es sich nicht um abgeschottete Yacht-Clubs, sondern eher um kleinere und überschaubare Marinas handelt, kannst du Glück haben, und die Duschen vor Ort sind auch für Camper nutzbar.

Life Hack
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Mein Tipp:

An Marinas kann man auch prima seinen Trinkwasservorrat wieder auffüllen.

Bahnhöfe & Flughäfen

Wenn dich deine Route an einem Bahnhof oder Flughafen vorbei führt, perfekt! Hier kannst du günstig unterwegs duschen.

Dass Bahnhöfe und Flughäfen Toiletten haben, ist jedem klar. Aber wusstest du, dass du dort auch duschen kannst? Viele Bahnhöfe und Flughäfen haben Toiletten-Duschen-Center, da sich Reisende von Kontinent zu Kontinent oder von Land zu Land natürlich auch gerne einmal zwischendurch erfrischen wollen.

Für 1 bis 4 EUR kannst du in aller Ruhe und mit Privatsphäre duschen. Wenn du sowieso mitten in der Stadt bist, bietet sich ein Bahnhof geradezu an. Suche dir einfach einen Parkplatz in der Nähe und marschiere mit Kulturbeutel, Handtuch und frischer Kleidung dort hin.

Bei Flughäfen musst du mit Sicherheit noch Parkgebühren einkalkulieren, weil die Plätze in unmittelbarer Nähe meist nicht kostenfrei angeboten werden. Oder du parkst auf einem kostenlosen Park & Ride-Parkplatz und kombinierst mithilfe eines Tagestickets für die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt, Sightseeing und Dusche an einem Tag.

Vorteil: Zumindest Bahnhöfe sind oft ein guter Ausgangspunkt für die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sowie für den Einkauf. Weiterer Vorteil: Bahnhöfe und Flughäfen haben meist rund um die Uhr geöffnet.

Duschen auf Bahnhöfen & Flughäfen gegen kleines Entgelt.

Mc Clean Hygienecenter im Bahnhof ShopVille-Zürich

Fitnessstudio

Klar, in Fitnessstudios kann man duschen, aber hattest du sie schon als Möglichkeit zum Duschen unterwegs auf dem Schirm?

Manche Fitnessstudios verlangen auf Anfrage nicht einmal Gebühren, wenn du fragst, ob du bitte kurz duschen dürftest, weil du mit Auto und Dachzelt unterwegs bist. In den meisten Fällen erntest du eine Mischung aus Mitleid und Bewunderung und wirst nach einer kurzen Erklärung einfach durchgewunken.

Andere Fitnessklubs möchten, dass du eine 10er-Karte kaufst oder ein Abonnement abschließt. Ein Probetraining ist allerdings auch eine mögliche Option. Wenn du öfter Fitnessstudios aufsuchst, lohnt sich vielleicht sogar eine Mitgliedschaft für dich.

Mc Fit zum Beispiel ist 164 x in Deutschland und 252 x in Europa vertreten. Eine Mitgliedschaft kostet weniger als 20 Euro im Monat. Bei mehr als 6 Duschen im Monat lohnt sich die Investition schon. Außerdem kannst du das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Erst stählen, dann erfrischen. Geil oder?

Stählen & Körpferpflege in einem

Duschen bei McFit. Vielleicht auch gleich noch stählen?

Solarium

Oft vergessen werden Einrichtungen wie Solarien. Klar, die haben nicht nur Sonnenbänke, sondern meistens auch alle Möglichkeiten, sich nach einem schweißtreibenden Sonnenbad wieder zu erfrischen.

Auch hier gilt: Fragen kostet nichts. Je nach Flexibilität der Betreiber ist es entweder möglich, ohne Nutzung der Sonnenbänke zu duschen oder eben nicht. Und wenn du eine Absage bekommst, hast du immer noch die Möglichkeit, dich für ein Sonnenbad zu entscheiden. Wer weiß vielleicht auch nicht schlecht für den Teint im Winter oder einfach nur für die gute Laune und den Wohlfühlfaktor.

Einkaufszentrum

Ein weiterer Vorschlag, wo man unterwegs duschen kann, kam per Kommentar von Frank. Frank arbeitet beim Wachdienst eines Einkaufszentrums und hat selbst schon den ein oder anderen Duschwunsch in Erfüllung gehen lassen.

Viele Einkaufszentren haben Duschen für ihre Mitarbeiter und Mieter. Mit einer freundlichen Nachfrage beim Wachdienst vor Ort gibt es gute Chancen, die sanitären Einrichtungen nutzen zu dürfen. Vorzugsweise sollte man aber nicht gerade die “Stoßzeiten” (Centeröffnung, Feierabend) wählen. Und fragen kostet ja nichts.

Handwerksbetriebe

Sicherlich hast du auch kurz gestutzt. Aber ja, klar! Dachzeltnomadin Monika hat recht: Die meisten Handwerksbetriebe sind mit Duschen ausgerüstet. Hier bieten sich besonders die Betriebe an, deren Arbeit eine hohe körperliche Aktivität erfordert, die aber keine großen Hygienevorschriften (wegen Lebensmittelverarbeitung) einhalten müssen.

Handwerksbetriebe haben häufig Duschen.

Duschen bei den Handwerkern.

Bild: Tischlerei Stäcker, Hamburg

Tischlereien, Schlosser, Mechaniker, Sanitär- und Heizungsbauer, Autowerkstätten, Karosseriebauer, Glaserei, Garten- und Landschaftsbaubetriebe, Maler, Lackierereien, Bau- und Ausbaugewerbe, Gerüstbauer, Zimmereien … – ich könnte die Liste weiter fortsetzen: Du weißt, was ich meine.

Wahrscheinlich hast du mehr Glück in Betrieben, die klein sind, keine besondere Zugangsbeschränkung (Schranken, Pförtner, Sicherheitskontrolle) und normalerweise nicht allzu viel Publikumsverkehr haben. Ich kann mir vorstellen, dass die Jungs in der Tischlerei den Spaß gerne mitmachen, während ein Restaurant eher dankend ablehnen wird.

Warum nicht einfach mal bei der Autowerkstatt anklopfen und die Dusche feiern, während der Ölwechsel gemacht wird? Mit Sicherheit wirst du zum Gesprächsthema Nr. 1 an diesem Tag!

Sportstätte

Sporthallen und Sportplätze sind bestens mit Duschen ausgestattet. Natürlich. Aber warum eigentlich nur für die Sportler? Fragen hilft!

Viele kleine Sportstätten und Vereinshäuser sind zwar nicht durchgehend geöffnet, aber auch außerhalb der Veranstaltungszeiten trifft man manchmal einen Platzwart oder Landschaftspfleger an, der einem in den meisten Fällen gerne weiter hilft. Meist ist es sogar einfacher, Zugang zu den Duschen zu erhalten, wenn man dort auftaucht, wenn sonst nichts los ist.

Auch hier gibts Duschen: Sportstätten

Sportplatz des SV Grün-Weiß Brieselang mit Vereinsheim

Bild: www.sv-gruen-weiss-brieselang.de

Noch einfacher ist es an Universitäten. Die Sportplätze und -hallen sind meist den ganzen Tag geöffnet und nicht immer finden dort Kurse und Veranstaltungen satt. Wenn du die Stoßzeiten vermeidest, kannst du dich meist ganz ungehindert unter das Duschvolk mischen. Und alle, die jetzt sagen, sie fallen wegen ihres Alters auf: Die Zeiten sind vorbei, wo man noch Anfang 20 war, wenn man studiert hat.

Zu den Sportstätten zählen auch Wassersportvereine. Ruder-, Paddel-, Wasserski-, Wakeboardvereine und -klubs haben immer auch einen Duschbereich für ihre Mitglieder. Die meisten sind superaufgeschlossen und hilfsbereit. Erst recht, wenn du erzählst, dass du im Dachzelt unterwegs bist und schon lange nicht mehr geduscht hast.

Life Hack
Life Hack

Mein Tipp:

Sportstätten eignen sich auch prima zum Übernachten. Die Parkplätze sind meist leer und außer ein paar Spaziergängern ist dort abseits der Spiele und Veranstaltungen niemand unterwegs.

Privat

Warum nicht einfach statt zum Essen mal zum Duschen eingeladen werden? Oder beides? In meinem Umfeld hat eine interessante Wandlung stattgefunden, seitdem ich im Auto wohne: Ich bekomme Dusch-Einladungen. Und das nicht nur von Freunden, sondern auch von wildfremden Menschen.

So ist es zum Beispiel in Norwegen passiert, als ich spät abends keine Lust mehr hatte, noch einen schönen Stellplatz zu suchen. Wir bogen in einen Privatweg ein, durchaus der Tatsache bewusst, dass sich jemand darüber beschweren könnte.

Am nächsten Morgen, kaum aus dem Dachzelt geschält, kam auch schon ein Anwohner auf uns zu gelaufen. Ich war mir sicher, jetzt eine Diskussion mit ihm führen zu müssen. Statt dessen lud er uns zum Kaffee und einer Dusche ein.

In einer anderen Nacht campte ich mitten in Frankfurt City auf einem Parkplatz am Straßenrand. Das war damals sogar noch mit einem Faltdachzelt. Am nächsten Morgen öffnet sich das Fenster im ersten Stock des Wohnhauses gegenüber:

Hey, Dachzelter! Wollt ihr einen Kaffee? Braucht ihr eine Dusche?

Hey, braucht ihr ne Dusche?

Frankfurt City Camping – Am Morgen danach: Duscheinladung von den Nachbarn.

Mehr noch als die Dusche habe ich mich über die Offenheit und Hilfsbereitschaft von diesen fremden Menschen gefreut. Allein diese Geste hat so viel Wert, dass die Dusche fast in den Hintergrund rückt.

Klar, das sind zufällige Begegnungen, die sich schlecht planen lassen. Aber die Möglichkeit, bei Freunden, Familie oder Bekannten zu duschen, besteht immer.

Am Anfang kommt es einem seltsam vor, danach zu fragen, aber die Dusche ist tatsächlich eine Sache, die viele gerne teilen. Wahrscheinlich deswegen, weil man eine Dusche ohnehin in den meisten Fällen teilt. Und wahrscheinlich auch, weil jeder sich gut in deine Situation ohne Dusche hineinversetzen kann.

Couchsurfern

Couchsurfing ist ein 2003 gegründetes, sehr beliebtes internetbasiertes Gastfreundschaftsnetzwerk. Die Mitglieder nutzen die Website, um eine kostenlose Unterkunft auf Reisen zu finden, selbst eine Unterkunft anzubieten oder um einfach andere Menschen kennen zulernen und ihnen die Stadt zu zeigen. Couchsurfing hat inzwischen weltweit 10 Millionen Mitglieder.

Bei Couchsurfing kannst du dich kostenlos anmelden. Jedes Mitglied kann, muss aber keinen Schlafplatz anbieten. Jeder Reisende kann als Gast (Surfer) eine Unterkunft suchen oder erfragen. Dauer, Art und Beendigungen des Aufenthaltes werden in der Regel im Vorhinein vereinbart. Die Übernachtung kostet kein Geld – das ist sogar untersagt, da es dem Couchsurfing-Prinzip widerspricht.

Auch wenn du ja schon eine Unterkunft hast: Warum nicht mal bei einem Couchsurfing Host anfragen und ihn um eine Dusche bitten? Sozusagen als Showersurfer .

Couchsurfer sind in der Regel sehr entspannte Menschen. Bei vielen bekommst du sogar ein Schlüssel zur Wohnung und kannst dich dort komplett frei bewegen. Das Netzwerk beruht auf gegenseitigem Vertrauen. Aus vielen Couchsurfing Aufenthalten sind bei mir sogar schon gute Freundschaften entstanden.

Probier’s aus!

Statt auf der Couch im Bad surfen.

Tauschpartner

Eine Dachzeltnomadin hat noch eine heiße Empfehlung für Duschbegierige, die ich bisher selbst noch nicht getestet habe: Unterwegs duschen “ertauschen”.

Duschen tauschen? Wie soll das gehen? Das System ist total easy:

Du meldest dich bei einem  Tauschring deiner Wahl irgendwo auf der Welt an. Meist zahlst du 4 EUR pro Jahr Beitrag für den Verein.

Du erbringst eine beliebige Leistung wie Putzen, Rasen mähen, Hilfe mit dem PC oder was du einerseits gut kannst und was andererseits jemand brauchen kann. Jede erbrachte Stunde wird in dein Tauschheft eingetragen.

Von den Stunden kannst du irgendwo auf der Welt (Kontakte ermöglicht dir der Tauschring) bei einem Tauschring-Mitglied als Leistung eine Dusche oder ein warmes Bad in Anspruch nehmen. Am besten fragst du bei den Mitgliedern, die entweder Übernachtungen anbieten, die sehr aktiv sind und/ oder Verschiedenes anbieten, da es die Rubrik “Duschen” bisher noch nicht gibt.

Rettungswache

Da Rettungsdienste meist 24 h Schichten fahren, sind die meisten Rettungswachen mit Duschen ausgestattet. Warum also nicht einfach mal nett nachfragen, ob man diese nutzen darf? Die Sanitäter sind ja bekanntlich sozial eingestellt. Gerade in den ländlichen Gegenden hat man mit ein bisschen Glück eine schöne warme Dusche!

Diesen Tipp habe ich von einer netten Rettungssanitäterin aus der  Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe bekommen.

Die Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe

Coole Tipps wie diesen gibt es hier von einer Wahnsinnscommunity zuhauf. Profitiere vom Schwarmwissen von Tausenden von Dachzeltnomaden und mach mit!

Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe

Herrlich erfrischend!

Die kalte Dusche

Nicht immer ist es möglich, eine warme Dusche in einer der oben genannten öffentlichen oder privaten Einrichtungen zu bekommen. Aber das muss auch nicht sein. Wenn du Erfrischungen magst, dann solltest du die kalten Duschmöglichkeiten mal ausprobieren.

Badesee

Badeseen sind natürliche Süßwasserseen, die – anders als die meisten Stauseen (Trinkwasserreservoir) – für jedermann frei zugänglich sind und offiziell zum Baden und Schwimmen genutzt werden können. An touristisch erschlossenen Ufern findest du meist auch gut ausgestattete Badestrände, die sich fürs unterwegs Duschen anbieten.

Viel romantischer wird es aber, wenn du dir einen einsamen Platz an einem See irgendwo in der Natur suchst. Morgens aufwachen, Klamotten vom Leib reißen und erst mal schön ins eiskalte Wasser hüpfen. Dieses Gefühl zu haben, morgens der Erste zu sein, der die Wasseroberfläche berührt – unbezahlbar.

Du wirst dich wundern, wie erfrischend das sein kann. Wenn du es öfter machst, wirst du dich schnell an die kalte Badedusche am Morgen gewöhnen.

Eine Erfrischung im Badesee!

Ein Badesee eignet sich hervorragend zum Duschbaden.

Überall in Europa findest du Badeseen. Ganz Skandinavien ist übersät von natürlichen Binnengewässern, wo du gefühlt an jeder Stelle die Möglichkeit hast, dich zu baden. Was viele aber nicht wissen: Selbst in Deutschland gibt es fast 2000 Badeseen,  deren Qualität sogar regelmäßig überwacht wird.

Da Badeseen Süßwasser führen, kannst du dort auch problemlos deiner Körperhygiene frönen und dich waschen. Allerdings solltest du beachten, dass du entweder keine Seifen und Shampoos benutzt oder wenn, dann Produkte, die biologisch abbaubar sind und keine Tenside enthalten.

Wenn du ein lauschiges Plätzchen gefunden hast und das Wetter und die Temperaturen stimmen, dann kann es sein, dass du dort wirklich das romantische Gefühl bekommst, das viele Vanlifer durch die Bilder und Videos ihrer Reisen auch vermitteln.

Meer

Klar, die meisten Strände dieser Welt liegen am Salzwasser. Auch wenn es zur Not mal geht, dauerhaft Salz auf der Haut ist nicht jedermanns Sache. Aber auch hier es gibt Lösungen.

Die romantischsten Plätze sind es zwar nicht, aber die meisten öffentlichen Strände haben Strandduschen. Die kannst du entweder kostenlos oder gegen Münzeinwurf nutzen. Oft sind sie kalt und öffentlich einsehbar, aber es soll auch Strände geben, an denen warme Duschen angeboten werden.

Salzige Dusche

Auch im Meer ist duschen möglich, allerdings ist dauerhaft Salz auf der Haut nicht unbedingt das geilste Gefühl.

Fluss

Flüsse eignen sich prima zum Duschbaden, weil sie Süßwasser oft sogar in Trinkwasserqualität führen. Hier lässt sich sagen: Je näher an der Quelle, desto besser – aber auch deutlich kälter. Man muss schon sehr abgehärtet sein, um in einen eiskalten Schmelzwasserfluss in den Bergen zu springen – und ganz ungefährlich ist es auch nicht.

Aber in Flüssen zu baden ist unglaublich erfrischend und macht eine Menge Spaß. Das ist Natur pur. Das ist “sich spüren”. Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Und wenn es zu kalt ist für ein komplettes Bad, dann wasch dich doch einfach stückchenweise wie bei der Outdoor-Katzenwäsche.

Quelle

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, Quellenbaden ist die Königsdisziplin der Körperreinigung. Eigentlich kann von Reinigung gar nicht mehr die Rede sein.

Wenn du es schaffst, dich auf mehr als auf deinen Atem zu konzentrieren und nicht nur permanent daran denkst: “Wie komme ich hier bloß am schnellsten wieder raus?”, dann kannst du dich schon als harten Hund bezeichnen. Die Eiseskälte lässt sich meist nicht mehr als ein paar Sekunden aushalten. Wer da noch auf Tauchstation geht, der hat meinen größten Respekt.

Noch mehr Erfrischung geht kaum!

Quellenbaden ist eine erfrischende Herausforderung.

Übrigens: Die Kälte erzeugt im ersten Moment einen Druck auf Brustkorb und Lungen, der dich erst einmal sehr schwer und heftig atmen lässt. Eine Art Schockreaktion. Hier einfach Ruhe bewahren und nicht hektisch werden, dann lässt die Hyperventilation nach ca. einer Minute nach.

Obwohl sehr herausfordernd, ist Quellenbaden aber auch eine unglaublich eindrückliche Erfahrung und ein absoluter visueller Augenschmaus. Ich habe selten so schönes Wasser gesehen, das in allen Farben schillerte und das so durchsichtig war. Auch wenn du die Quellen nicht zum Baden nutzen willst, nimm dir die Zeit, schau sie dir an und nimm dir einen Kanister Quellwasser mit. So leckeres Wasser bekommst du selten!

Life Hack
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Mein Tipp für Warmduscher:

Infos zu den heißen Quellen findest du im Abschnitt “warme Dusche“.

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Für dein Dachzeltmobil

Outdoorduschen

Wenn du langfristig doch gerne auf eine eigene Dusche an oder in deinem Auto umsteigen willst, dann gibt es natürlich auch hierfür Lösungen: Campingduschen oder Outdoorduschen.

DIY-Flaschendusche

Die einfachste aller Outdoorduschen ist die Flaschendusche. Das kann eine PET-Getränkeflasche sein, die du entweder zum Duschen in der Hand hältst (dann hast du aber nur noch eine Hand frei) oder kopfüber mit einer Schnur an einem Zweig oder einem Ast befestigst.

Den Duschstrahl regulierst du entweder über die Öffnung des Deckels, oder du bastelst dir eine eigene Brause: Einfach mit einer Nadel oder einem Bohrer ein paar Löcher in den Deckel stechen/ bohren. Wenn du die Löcher in einen zweiten Extradeckel bohrst, kannst du im Handumdrehen aus der Dusche wieder eine voll funktionstüchtige Trinkflasche erzeugen, indem du einfach nur den Deckel wechselst.

Für einen besseren Wasserfluss kann es sinnvoll sein, im Boden der Flasche ein Luftloch zu bohren, damit die Luft in die Flasche einströmen kann. Über dieses Loch kannst du die Flasche dann auch befüllen, allerdings bleibt sie dann eine Dusche. Als Trinkflasche ist sie dann nicht mehr zu gebrauchen.

Wenn du magst, kannst du in die Flasche auch aufgewärmtes Wasser füllen, dann hast du deine Flaschendusche im Handumdrehen wohl temperiert.

PET-Flaschendusche

Volker erklärt dir wies geht. Ganz einfache Dusche aus einer PET-Flasche selbst gebastelt. Schau rein.

Flaschendusche mit Brause

Eine recht einfache und kompakte Ergänzung zu einer PET-Flasche ist zum Beispiel die Lifeventure Travel Bottle Dusche. Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Duschkopf, der sich in die meisten Standard-Wasserflaschen einschrauben lässt. Die Fließgeschwindigkeit wird durch den Brausekopf herabgesetzt, so das man mit einer 2-Liter-Flasche über zwei Minuten duschen kann.

Mit einer einfachen Schnur-Aufhängung kann man die Flasche kopfüber an einem Ast oder am Auto befestigen und durch Kippen der Flasche die Dusche anhalten oder wieder starten.

Flaschendusche mit Brause von Lifeventure

Wie diese Flaschendusche samt Brause funktioniert und noch ein paar Sachen mehr, erfährst du im Video.

Solardusche

Solarduschen funktionieren nach dem Prinzip der Wärmeabsorption. Meist handelt es sich um einen flexiblen schwarzen Wasserbehälter oder -sack, der erhöht (an einen Baum oder am Auto) in die Sonne gehängt wird.

An einigen (Offroad- oder Overlander-)Fahrzeugen sieht man aber auch immer häufiger am Dach befestigte Rohre, die als Wassertanks dienen. Diese Campingdusche wird aus Abflussrohren und einigen Armaturen modular zusammengebaut und kann prima als Do-it-yourself-Projekt individuell an jedes Fahrzeug angepasst werden.

DIY-Dusche aus einem Rohr

Ganz simpel mit einfachen Sachen aus dem Baumarkt haben diese Jungs hier eine Dusche für ihr Campermobil gebastelt.

DIY-Dusche aus einem Rohr

Auch hier ganz simple, gleiches System, etwas anders aufgesetzt.

Die Funktionsweise ist überall die gleiche: Durch die Sonneneinstrahlung auf die dunkle Oberfläche erhitzt sich der Wasserbehälter und damit das darin enthaltene Wasser. Dieses kann damit ganz ohne zusätzliche Energiezufuhr auf angenehme (Dusch-)Temperaturen gebracht werden. Über eine Brause wird das Wasser dosiert und verteilt.

Vorteile

Es ist keine zusätzliche Energiequelle nötig. Die Schwerkraft tut ihren Dienst.

Nachteile

Wenn die Sonne nicht scheint, gibt es auch kein warmes Wasser. Außerdem sollte man die Temperatur gut im Blick haben. Das Wasser kann bei günstiger Sonneneinstrahlung durchaus 50 °C und heißer werden. Um Verbrühungen zu vermeiden, muss man es dann abkühlen lassen oder alternativ mit kaltem Wasser mischen.

Druckdusche

Druckduschen sind Campingduschen, deren Wasserbehälter auf dem Boden stehen bleiben, aber dennoch ohne Strom einen Duschstrahl liefern können. Der nötige Druck für einen Duschstrahl wird meist über eine kleine manuelle (Fuß-)Pumpe erzeugt, die dafür sorgt, dass ein Überdruck im Behälter entsteht, der das Duschwasser durch den Schlauch bis zur Brause pumpt.

Eine ganz neue Erfindung kommt komplett ohne manuelle Pumpen und ohne Strom aus. Die Rinse Kit Campingdusche bedient sich des Druckes in der Wasserleitung des Hauses. Das gesamte Wassersystem im Haus steht unter einem Versorgungsdruck, der abhängig vom Wasserversorger und der Lage im Netz meist zwischen 2 und 2,5 bar liegt. Mit diesem Druck wird das Rinse Kit “beladen” und erzeugt so zumindest für ein paar wenige Minuten einen annehmbaren Duschstrahl.

Leider ist man bei dem Rinse Kit immer wieder von einem Wasser-Hausanschluss abhängig, was seinen Einsatz für Dachzeltnomaden, die länger abseits der Zivilisation unterwegs sind, etwas einschränkt.

Rinse-Kit für den Dachzeltmobilausbau.

Wie du dir eine günstige Rinse-Kit-Dusche DIY-in dein Campermobil bauen kannst, erfährst du hier im Video.

Tauchpumpen-Dusche

Als Tauchpumpe bezeichnet man eine transportable oder stationär eingebaute (Kreisel-)Pumpe, die in die zu fördernden Flüssigkeiten eingetaucht wird. Im Falle der Dusche ist das Wasser – es sei denn, du hast noch etwas Spannenderes vor.

Tauchpumpen für den Camping-Einsatz werden mit 12 V betrieben. Die meist sehr schmalen und handlichen Tauchpumpen werden komplett in einem Wasserspeicher-Kanister (oder -Eimer) versenkt, sodass nur noch der Wasserschlauch und die elektrische Leitung aus dem Wasser schaut. Alle spannungsführenden Teile sind gegen die Umwelt isoliert.

Es gibt auch Tauchpumpen, die mit einem Akku betrieben und über USB aufgeladen werden können.

An den Wasserschlauch kannst du eine Brause anschließen. Die meisten Tauchpumpen für den Campingbedarf sind bereits mit einer Brause und einem Schalter ausgestattet. Oft sind ein Haken und ein Saugnapf dabei, sprich man kann sie auch am Auto befestigen.

Die Literleistung bewegt sich ab circa 10 l/min bis 20 l/min – wobei eine schnellere Wasserförderung nicht immer gleich besser ist. Es sei denn, du hast sehr große Wasservorräte.

Wenn es im Sommer richtig warm ist, brauchst du das Wasser nicht einmal warm zu machen. Bei kälteren Temperaturen einfach kurz einen Topf mit Wasser aufsetzen und in den Behälter mit kaltem Wasser kippen.

Dachzeltnomade Sven nutzt dafür zu 80 % sogar Wasser aus einem See oder Fluss, nur selten opfert er dafür Trinkwasser aus den Kanistern.

Manchmal brauchst du dafür noch nicht einmal einen Behälter.  Dachzeltnomadin Lea macht es zum Beispiel so: Sie stellt sich in einen Bach, fixiert die Pumpe mit dem Fuß, damit sie nicht wegschwimmt und “los geht die Erfrischung”.

Zubehör Duschen

Hier findest du alles, was du für deine Dachzeltmobil-Dusche brauchst.

Zubehör Duschen

Aqua2go Reiniger

Der Aqua2go ist ein multifunktionaler, äußerst wirkungsvoller und überall einsatzfähiges Reinigungsgerät, Wasserbehälter und Dusche in einem. Eigentlich als Hochdruckreiniger gedacht, lässt er sich prima als Dusche nutzen. Im Lieferumfang ist sogar bereits ein Duschkopf enthalten.

Dachzeltnomade Robert ist viel mit dem Mountainbike unterwegs und saut sich oftmals gut ein. Mit dem mobilen Hochdruckreiniger reinigt er seine Schuhe, Gummistiefel und das Rad.

Zum Duschen erhitzt du einfach Wasser mit deinem Kocher und mischst es mit kaltem Wasser, oder du nutzt das warme Wasser aus deiner Solardusche bzw. deinem Wassersack.

Auch der Abwasch lässt sich damit wunderbar erledigen. Und solltest du mal wieder daheim sein, erzählt Robert, kannst du ihn auch zum Pflanzengießen auf dem Balkon zweckentfremden.

Der Aqua2go Reiniger

Hier wird dir der mobile Hochdruckreiniger Aqua2go vorgestellt.

Wärmetauscher

Es ist zwar etwas aufwendiger zu installieren, aber wer Lust hat zu basteln, und unabhängig von der Sonne sein möchte, der sollte sich mal dieses Konzept von  THE SUNNYSIDE anschauen.

Die Dachzeltnomaden Phil und Karo haben sich einen Wärmetauscher in das Kühlwassersystem ihres Defenders “Willi” eingebaut und zeigen in diesem Video, wie sie das genau gemacht haben.

Über einen Wärmetauscher, den die beiden im Kotflügel ihres Willis untergebracht haben, wird die vorhandene Wärme des Kühlwassers an das Dusch- oder Trinkwasser abgegeben. Mit einer Tauchpumpe wird das Wasser aus einem passenden Behälter durch den Durchlauferhitzer gefördert. Wenn man noch einen Schalter einbaut, kann man den Wasserdurchfluss prima regeln und nicht nur mit dem Wasser duschen.

Wärmetauscher

Schau dir an, wie Phil und Karo den Wärmetauscher in das Kühlwassersystem ihres Defenders “Willi” eingebaut haben.

Warmwasserboiler

Duschen mit Warmwasserboiler zählt wahrscheinlich zu den luxuriösesten Varianten der mobilen Outdoor-Duschen.

Im Prinzip funktionieren sie wie ein Durchlauferhitzer zu Hause. Das Wasser wird über eine Tauchpumpe aus einem Wasserbehälter gefördert und mithilfe eines Gasbrenners im Wärmetauscher des Gerätes erhitzt. Zur Befeuerung wird eine normale Camping-Gas-Flasche angeschlossen. Über den Zigarettenanzünder werden die Zündung und die Tauchpumpe mit Strom versorgt.

Wer genügend Platz hat und ohnehin Gas in großen Gasflaschen zum Kochen transportieren muss, für den lohnt sich eine derartige Anschaffung mit Sicherheit. Eine eigene, regelbare und konstant warme Dusche an der frischen Luft – was will man mehr?

Einfach mal probeschlafen

DACHZELT
DÖRFER

FurtwangenSandstedtAmrumKarlshafenThulba

Geteilte Freuden

Warum du unbedingt fremd duschen solltest

Sobald du keine Dusche mehr besitzt, bist du ein “Fremd-Duscher”. 4 Jahre ist es jetzt her, dass ich ins Auto gezogen bin, und ich habe weder das bereut, noch die Tatsache, keine Dusche mehr zu besitzen.

Ich bin ein Freund des Gedankens: Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Wie viele Dinge des täglichen Lebens besitzen wir und nutzen es doch nur selten bis überhaupt nicht mehr? Warum brauchen wir alle ein Auto, wenn es doch nur in der Garage steht? Warum braucht jeder in der Nachbarschaft einen Rasenmäher und eine Heckenschere?

In einigen Lebensbereichen hat das Teilen schon Einzug gehalten: Autos kann man sharen, Wohnungen kann man sharen (Airbnb) und auch Fahrräder oder Motorräder kann man sharen. Also warum nicht auch Duschen?

Das Ganze hat auch noch viele Vorteile: Viele Gegenstände könnten viel besser “ausgenutzt” werden, wenn wir sie teilen. Durch das Teilen spart man Kosten und letztendlich auch Fläche und Raum.

Aber es gibt noch einen viel wertvolleren Aspekt: Durch das Teilen treten wir mit andern Menschen in Kontakt. Es entstehen Verbindungen und Beziehungen. Vielleicht sogar neue Freundschaften. Warum funktioniert Couchsurfing so gut? Weil es mehr ist als nur das reine Übernachten. Es geht um das Miteinander, um den Kontakt, um den Austausch.

Wenn wir uns vom Gedanken des Besitzen-Wollens und der alleinigen Nutzung durch uns verabschieden können, dann eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten.

Duschen zu teilen ist dann nicht mehr nur Körperreinigung. Duschen wird zum Erlebnis. Es entsteht ein neues Körpergefühl, Duschen ist auf einmal Abenteuer und Erlebnis zugleich, Inbegriff für Sport und Teil der Freizeitgestaltung – oder ist einfach da, um bewusst loszulassen, zu entspannen und zu chillen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!

Liebe Grüße vom Dach,
dein Thilo

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