Perfekt vorbereitet: Die Dachzelt Packliste

Wenig Platz ist eine Herausforderung. Dachzeltnomaden haben vor allem eines gemeinsam: Sie bevorzugen Camping in seiner ursprünglichen Form und verzichten dabei bewusst auf jenen Luxus, den voll ausgestattete Wohnmobile und Wohnwagen heute leisten. Dachzeltnomaden mögen es puristisch und praktisch, haben wenig Platz im Auto und sind dennoch stets bemüht, ihre Dachzelt-Packliste zu optimieren.

Ob in der Vorbereitung, während der Reise oder nach der Ankunft zu Hause, immer fällt uns etwas ein oder auf, was wir gebrauchen könnten, um unser Leben als Dachzeltnomade irgendwie doch ein Stück einfacher zu gestalten. Um einen Überblick über die Standardausrüstung eines jeden Dachzeltnomaden zu schaffen, haben wir eine kleine Dachzelt-Packliste angefertigt.

Diese Liste soll als Anleitung zum Packen für die ersten Touren mit dem Dachzelt dienen, Inspirationen und Anregung zum Ergänzen oder Streichen sein. Dabei bleiben geeignete Kleidung und persönliche Gegenstände aufgrund ihrer enormen Individualität außen vor.

Schreibt uns oder hinterlasst einen Kommentar unter diesem Artikel, wenn ihr noch weitere grandiose Tipps für die perfekte Dachzelt-Packliste habt!

Das sind eure wichtigsten Campingutensilien

Bei der Umfrage in der Dachzeltnomaden Facebook-Gruppe habt ihr ausgewählt, welche 10 Utensilien die wichtigsten für euren Dachzelt Urlaub sind.

Bei der Abstimmung habt ihr insgesamt über 2.600 Stimmen für Utensilien abgegeben. Die Top 20 sind dabei diese hier geworden – lustig, dass das Dachzelt erst an 20. Stelle kommt😉

Die Umfrageergebnisse zeigen doch wieder einmal deutlich, wie bunt und unterschiedlich wir Dachzeltnomaden sind, obwohl wir doch alle einen ähnlichen Reise- und Urlaubsstil haben. 

Und wenn du keine Lust zu lesen hast, dann schau dir das DZN-Live zum Thema an. Rebecca und Thilo zeigen dir die besten Gadgets, welche die beiden und die Community immer dabei haben:

Equipment rund um das KFZ

Das Auto ist unser Lastesel. Es gibt sowohl unsere Reisegeschwindigkeit als auch unsere Gepäckmenge vor. Wenn man so will, ist es neben dem Dachzelt die zweite Herzhälfte unseres Nomadentums und sollte dementsprechend gut versorgt sein. Ob on- oder offroad, einen gewissen Grundstock an Werkzeug und Material sollte jeder dabei haben, um das Auto rollend und das Lager stehend zu wissen.

Gesetzliches Minimum

Als absolutes Minimum und nach dem deutschen Straßenverkehrsrecht (StVZO §§ 35h, §§ 53a) auch verpflichtend, muss jeder Autofahrer ein

Dabei sollte ganz in eigenem Interesse vor allem der Verbandskasten im Auge behalten werden, der auch bei „noch klebenden Pflastern“ abgelaufen sein kann und im Falle einer Kontrolle ein Verwarnungsgeld zur Folge hat.

Für alle, die länderübergreifend unterwegs sind, empfiehlt es sich, vor Antritt des nächsten Trips auch die landesspezifischen Vorschriften im Blick zu haben. Denn in vielen Reiseländern kann selbst für ausländische Fahrzeuge eine bestimmte Ausrüstung verpflichtend sein. Beispielsweise schreiben Länder wie Norwegen, Albanien, Bulgarien oder Ungarn das Mitführen von Schneeketten während der Wintermonate vor. In der Schweiz, Österreich, Italien und anderenorts ist das Befahren bestimmter Straßen sogar nur mit Schneeketten gestattet. Auch das Thema Warnwesten wird außerhalb Deutschlands oft anders gehandhabt. In Belgien, Italien, Luxemburg, Slowenien, Spanien und Ungarn muss für jede im Fahrzeug mitreisende Person eine Warnweste im Auto verfügbar sein.

Für Fahrzeuge, die außerhalb Deutschlands zugelassen sind, können darüber hinaus nochmals andere Regeln gelten. So stehen in vielen europäischen Ländern bei der Zulassung vor Ort auch Feuerlöscher auf der rechtlichen Packliste. Diese gibt es in sehr kleinen, aber effektiven Ausführungen. Ganz abgesehen von der Vorschrift für den Straßenverkehr können Feuerlöscher für Camper auch abseits des Straßenverkehrs hilfreich sein, wenn mit Gaskocher oder Grill hantiert wird.

 

Erste Hilfe bei Pannen

Im Kontext dieser auf Sicherheit ausgerichteten Vorschriften sollte auch das Thema „Reifenpanne“ kurz angesprochen werden. Viele Automobilhersteller verzichten aus Kosten-, Platz- und Effizienzgründen mittlerweile auf ein vollwertiges Reserve-/Ersatzrad und statten die Autos lediglich mit Pannensets oder Noträdern aus.

Während ein Ersatzrad nach wenigen Minuten Reifenwechsel bereits die normale Weiterfahrt ermöglicht, bieten die beiden weitaus leichteren und platzsparenden Möglichkeiten nur eine Notlösung bis zur nächsten Werkstatt. Vor allem die Reparatur mit dem Pannenset ist für Laien eine zeitaufwendige und schwierige Sache. Je nach Ausmaß des Reifenschadens kann es zudem sein, dass die Reparatur damit nicht funktioniert.

Dennoch: Einer dieser drei Gegenstände zur Pannenhilfe (Reserve-/Ersatzrad, Pannenset oder Notrad) sollte unter allen Umständen in jedem Fahrzeug an Bord sein, auch wenn man selbst nicht in der Lage ist, die Panne zu beheben. Unter dem Punkt Offroad werden die Vor- und Nachteile eingängiger erläutert.

Reifenpannen sind aber bei Weitem nicht die einzigen Probleme, die einen unterwegs unvorhergesehen ereilen können. Neben der verpflichtenden Ausrüstung gibt es weiteres Pannen-Equipment, das in keinem Dachzeltnomaden-Auto fehlen sollte.

Ein vollwertiges Ersatzrad ist wohl die beste Variante, um einer Reifenpanne zu entgegnen.
Mit einem geeigneten Wagenheber und einem Reserverad ist der Dachzeltnomade schnell wieder auf Achse. (Foto © Aleksandar Veljković)

Neben einem Abschleppseil/-stange sollten WagenheberRadkreuz, ein Liter Reserve-MotorölErsatz-Sicherungen verschiedener Ampere-Zahl (Farben) und Arbeitshandschuhe wichtige Bestandteile der automobilen Grundversorgung sein. Je nach Reiseziel sollten auch Eiskratzer und Handfeger zur Schnee- und Eisbeseitigung dabei sein, da es je nach Höhenlage ganzjährig zumindest zu nächtlichem Frost kommen kann. Wer gerne auf Parkplätzen steht, sollte sich auch eine Parkscheibe zulegen.

Ein passend dimensioniertes Starthilfekabel ist besonders wichtig, wenn man über keine Zweitbatterie verfügt und dennoch immer mal wieder den 12-V-Anschluss bei stehendem Auto nutzt. Wenn sich ein hilfsbereiter Autofahrer in der Nähe befindet, ist das eigene Auto hiermit auch bei leerer Batterie schnell wieder in Gang.

Unterlagen & Ersatzschlüssel

Wer unterwegs ist, sollte nicht nur sich selbst, sondern auch sein Fahrzeug immer ausweisen können. Zuerst ein kurzer Blick ins Portemonnaie, ob Personalausweis (Reisepass/Visum) und Führerschein auch wirklich dabei sind. Dann der Check, ob Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I), erforderliche Gutachten/Genehmigungen, internationale Versicherungskarte (“grüne Versicherungskarte”) und sonstige Reiseunterlagen (Tickets, Buchungsbestätigungen etc.) mit an Bord sind.

Aber nicht nur vergessene Unterlagen können unterwegs für Panik in den Augen sorgen, auch ein verlegter Schlüssel (Autoschlüssel, Schlüssel vom Anhänger, Fahrradschloss, Hardtop etc.) kann die Urlaubsstimmung schnell kippen. Daher solltest du immer einen Ersatzschlüssel dabei haben! Idealerweise platzierst du den Ersatzschlüssel für dein Auto im Auto deines Mitreisenden und umgekehrt. Wenn du mit einem Auto reist, gebe den Ersatzschlüssel deinem Travel-Buddy oder überlege dir ein geeignetes Versteck am Auto. Die übrigen Ersatzschlüssel kannst du im Handschuhfach verstauen. 

Dachzelt Packliste: Grundausstattung KFZ Zubehör

Die Grundversorgung mit Werkzeug

Für den allgemeinen Aufbau des Camps oder die Erstversorgung bei kleineren Ausfällen und Reparaturen am Auto darf Werkzeug natürlich nicht fehlen.

Werkzeug Basics

Ein ordentlicher Hammer, der die Heringe auch bei steinigem Untergrund in den Boden treibt, sollte genau so wenig fehlen wie ein Set Schraubenzieherein Set der gängigsten Maulschlüssel (mindestens in den Größen 6, 8, 10, 12, 13, 15, 17, 19 und 22 mm) und ein 8-teiliges Set Inbus-Schlüssel in den Größen 1,5 bis 10 mm.

Es kann jederzeit passieren, dass sich Schrauben oder Halterungen am Dachzelt oder der Markise lösen und neu festgezogen werden müssen, weil sie sich durch Vibrationen gelöst haben. Einige Hersteller schreiben die Kontrolle der Befestigung in gewissen Abständen sogar ausdrücklich vor. Selbstsichernde Muttern oder Schraubensicherung (z. B. Loctite) können hier übrigens helfen.

Wer nicht alleine reist, kann Werkzeug und andere Ausrüstungsgegenstände auch auf die Autos verteilen. So hat man im Falle einer Panne, wie hier in den serbischen Karpaten, alles dabei. (Foto © Aleksandar Veljković)

Kleine kompakte Werkzeugsets, in denen gängige Schlüssel und Schraubenzieher verstaut sind oder Ratschenkästen nehmen kaum Platz weg und können auch für handwerkliche Laien enorm hilfreich sein, um Auto, Dachzelt und Camp in Schuss zu halten.

Eine Rohrzange eignet sich übrigens hervorragend, um Heringe ohne hin und her biegen wieder aus dem Boden zu bekommen oder Dinge zu festigen, für die man gerade keinen passenden Schlüssel hat. Genau so universell und wichtig sind Kombizange und Seitenschneider.

Dreiklang der Improvisation

Für kleine Instandhaltungen und Reparaturen unterwegs ist ein Sammelsurium an Schrauben und Ersatzbefestigungen sowie Schlauch- oder Schaumstoffresten immer wieder nützlich. Sollten sich die Klemmen des Dachzeltes einmal lösen und verloren gehen, ist es gut, zumindest eine Ersatzbefestigung an Bord zu haben. Schlauch- und Schaumstoffreste können zudem gut als Scheuerschutz oder Dichtmaterial genutzt werden.

Dies sollte unbedingt durch den „Dreiklang der Improvisation“ ergänzt werden: KabelbinderPanzer-/ Gaffa-Tape und Draht. Mit diesen Materialien lassen sich sowohl kleinere Reparaturen am Auto und Zelt als auch an allen übrigen Ausrüstungsgegenständen erledigen. Insbesondere Kabelbinder und Tape sind für Abenteurer und Camper unerlässliche Helferlein.

Im Falle einer größeren Panne ist jegliches Werkzeug und Improvisationsmaterial willkommen, insbesondere fernab der Zivilisation. (Foto © Aleksandar Veljković)

Schmierung und Entfettung

Für Dachzeltnomaden, die länger unterwegs sind oder sich kleinere Reparaturen am Auto zutrauen, sollte auch etwas Schmiermittel (z. B. WD40, Silikonspray, Teflonspray) und Bremsenreiniger auf der Dachzelt-Packliste stehen.

Teflon- und Silikonspray eignen sich hervorragend zur Schmierung von Kofferraumdämpfern oder für das Einreiben von Türdichtungen zur Vermeidung des Festfrierens.

Schmieröle wie WD40 sorgen darüber hinaus für Korrosionsschutz am Auto, schmieren bewegliche Teile und halten sie gangbar. An quietschenden Scharnieren und klemmenden Klappstühlen kann ein Tropfen Öl Wunder wirken.

Bremsenreiniger hilft neben seiner namentlichen Eigenschaft vor allem dabei, verfettete oder ölige Teile des Fahrzeuges vor der Reparatur zu reinigen. Gerade für Leute, die offroad unterwegs sind und mit Staub und Matsch zu kämpfen haben, sind diese Hilfsmittel ein must-have.

Dachzelt Packliste: Grundversorgung Werkzeuge

Dachzelt Packliste: Die Werkzeug Grundversorgung eines Dachzeltnomaden

Werkzeug & KFZ Equipment für Offroader

Gerade in puncto Werkzeug und KFZ – eigentlich auch nur hier – unterscheidet sich die Packliste von Dachzeltnomaden, die on- oder offroad unterwegs sind. Denn Offroader nutzen die gleichen Dachzelte und die gleiche Camp-Ausrüstung wie jene, die ausschließlich auf befestigten Straßen unterwegs sind.

„Offroad“ bedeutet, abseits der Straßen unterwegs zu sein, dort, wo die Natur vermeintlich am schönsten und das Abenteuer am größten ist. Allerdings erfordert dieses Vergnügen weitaus mehr als einen 4×4 Aufkleber auf dem Auto. Denn da, wo die befestigte Straße endet, endet oftmals auch die Zivilisation: Keine Tankstellen, keine Werkstätten, keine Rettungsdienste, keine Einkaufsmöglichkeiten und im schlimmsten Fall auch kein Handyempfang.

Ab auf die Piste! Abseits der Straße gehören vor allem Erfahrung und Bergematerial auf die Packliste.

Dieses extreme Szenario der Abgeschiedenheit ist in Europa nur noch in wenigen Regionen (wie z. B. auf Island oder in den Karpaten) vorzufinden. Dennoch reicht oft schon das bloße Abbiegen in einen abgelegenen Feldweg, um sich den Freuden und zugleich Gefahren der “Faszination Offroad” bewusst zu werden.

Denn auch im Kleinen kann eine noch so schöne Umgebung durch ein festgefahrenes Auto, fehlende Bergungserfahrung und Hilfe zu einem Albtraum werden. Daher ist das oberste Gebot:

Wer die Straße verlässt, sollte auch in der Lage sein, alleine zurecht und vor allem vorwärtszukommen.

Das sichere Fahren auf verschiedensten Untergründen, das Furten von Bächen und Flüssen und das Bergen des Fahrzeuges erfordern dabei nicht nur das richtige Fahrzeug, sondern auch das richtige Equipment und den geschulten Umgang hiermit. Viel Bodenfreiheit, stabile und grobe Reifen, eine Seilwinde, Allradantrieb und diverse technische Helferlein des Antriebs sind gewiss hilfreich.

Wer aber glaubt, alleine aufgrund eines top ausgestatteten Allradfahrzeuges die Welt jenseits der Straße erobern zu können, der irrt gewaltig. Erfahrung, Geschick und technisches Verständnis sind wichtige Voraussetzungen für die Fortbewegung im Gelände.

Die vielen Modifikationen am Fahrzeug, die das Fahren im Gelände erleichtern können, werden hier aufgrund des Fokus auf das Equipment absichtlich außen vorgelassen.

Wasserdurchfahrt in der isländischen Landmannalaugar Region. Steckverbindungen, die nicht ausreichend höher gelegt werden konnten, können mit Wet Protect Spray vorübergehend geschützt werden.

Kraftstoffversorgung

Offroad kann es schnell passieren, dass sich die vorher halbwegs festgelegte Route drastisch verändert, weil Wege versperrt sind, Routen anders verlaufen als auf der Karte oder Flüsse nicht gequert werden können. Dazu kommt, dass der Spritverbrauch im Gelände ohnehin erhöht ist. Durch eventuelle Bergungsversuche und eine laufende Standheizung kann die Tanknadel unerwartet schnell nach unten fallen.

Ein Reservekanister mit Kraftstoff und der passende Einfüllstutzen sollten daher je nach Ausdehnung des Trips immer an Bord sein. Hierbei entscheiden der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges, die Tankstellendichte und die Abgelegenheit der Region über die Dimensionierung der Reserven. Wichtig ist auch, dass der Kraftstoffkanister stand- und diebstahlsicher transportiert wird und insbesondere in der Kunststoff-Ausführung nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird.

"Allein allein" am Kraterrand. In entlegenen Gebieten sollten Kraftstoffreserven immer an Bord sein.

Reifen

Auch wenn mit ausreichend Kraftstoff für einen laufenden Motor gesorgt ist, gibt es keine Bewegungsgarantie für das Fahrzeug. Die Chancen auf eine Reifenpanne sind im Gelände wesentlich höher als auf der Straße und so spielen die Reifen offroad eine bedeutende Rolle.

Die Reifen sind der wichtigste Kontaktpunkt zu den verschiedenen Untergründen und halten das Fahrzeug auf Fels, Geröll, Sand und im Schlamm in Bewegung. Ausreichend Traktion (Grip), Seitenhalt und die Widerstandsfähigkeit der Reifen sind dabei wichtig.

Sogenannte All-Terrain (AT) und Mud-Terrain (MT) Reifen sollten je nach Einsatzzweck die Mindestausstattung bilden. Über die Variation des Luftdrucks kann der Reifen dann an bestimmte Begebenheiten optimal angepasst werden. Alleine deshalb sollten für Offroad-Begeisterte ein Luftprüfer und 12-Volt Kompressor zur Standardausrüstung gehören.

Kommt es im Gelände zu einer Reifenpanne, sollte darüber hinaus zwingend die Möglichkeit bestehen, das Fahrzeug wieder fahrtauglich zu machen. Anders als auf der Straße scheidet hierbei das Notrad als eine der drei möglichen Pannenrettungen aus Gründen der Belastbarkeit und Zweckmäßigkeit aus.

Reifenpannen

Ein Pannenset zur Reparatur des Reifens eignet sich offroad nur bedingt, da es beispielsweise bei einem seitlich aufgeschlitzten Reifen nicht angewendet werden kann. Als optimale Lösung sollte daher jeder Dachzeltnomade, der sich im Gelände rumtummelt, je nach Reisedauer und Urlaubsregion ein oder sogar zwei vollwertige Reserve-/Ersatzräder mitführen. Ein ausreichend dimensionierter Wagenheber oder ein Hi-Lift (Allzweckwagenheber für Geländewagen, der auch mal eine Winde ersetzen kann) und das Geschick für einen Radwechsel stehen demnach zwingend auf der Zusatz-Packliste für Offroader.

Ein Plattfuß ist im Gelände keine Seltenheit. Mit dem richtigen Equipment aber auch in abgelegenen Regionen kein Problem. (Foto © Aleksandar Veljković)

Bergematerial

Häufiger als eine Reifenpanne, mangelnde Kraftstoffreserven oder einem anderen technischen Defekt tritt offroad das Szenario eines festgefahrenen Autos ein. Oft hindern Sand, rutschiger Schlamm oder tiefer Schnee das Fahrzeug an der weiteren Vor- oder Rückwärtsbewegung.

Geeignetes Bergematerial ist deshalb unverzichtbares Equipment im Gelände. Während eine Seilwinde am Fahrzeug natürlich den Joker der Bergung darstellt und sogar Alleinreisende aus der Misere retten kann, gibt es auch Bergeutensilien für den Kofferraum und die kleine Geldbörse.

Die Seilwinde als Wunderwaffe der Selbstbergung. (Foto © Aleksandar Veljković)

Handwerkzeug

Eine Schaufel oder ein Klappspaten helfen nicht nur dabei, das eingefahrene Rad freizuschaufeln, sondern auch griffiges Material vor dem Rad zu platzieren oder ein Schlammloch zu entwässern. Mit einem kleinen Beil kann nicht nur das abendliche Feuerholz, sondern auch Holz zur Ebnung eines schlammigen Teilstücks geschlagen werden.

Traktionsbleche

Finden die Räder trotz Allradantrieb und technischen Raffinessen (z. B. Sperren) keinen Vortrieb auf rutschigem Untergrund, sind Traktionsbleche wertvolle Helfer. Sandbleche, Sandbretter, Waffle-Boards oder Traktionsbleche gibt es in diversen Längen, Breiten, Ausführungen und Materialien.

Entsprechend der gewählten Ausführung eignen sich die Bretter oder Bleche aus GFK, Aluminium, Stahl oder Kunststoff für verschiedene Bergeszenarien und Untergründe. Sie werden je nach Situation vor oder hinter die Reifen des festgefahrenen Fahrzeuges gelegt und bieten eine Art stabile und griffige Startrampe.

Darüber hinaus haben sie für Dachzeltnomaden noch eine weitere, sehr hilfreiche Funktion: In Kombination mit einem herumliegenden Stein oder Stück Holz können sie als Auffahrkeil genutzt werden, um das Fahrzeug und das Dachzelt für die Nacht in Waage auszurichten.

Bergungsausrüstung

Da das Abenteuer Offroad häufig nicht alleine stattfindet, sind AbschleppseilBergeseil oder ein Bergegurt besonders hilfreich, um durch ein anderes Fahrzeug geborgen zu werden. Passende Schäkel zur Befestigung der Seile und Gurte dürfen nicht fehlen – die gibt es aus Metall oder als Softschäkel aus geflochtenem Spezialmaterial. Obwohl Metall-Schäkel gewiss die günstigere Lösung sind, ziehe ich Softschäkel aus Gewichts- und Sicherheitsgründen vor.
Denn sollte bei Bergen das Seil oder der Schäkel reißen, kann ein Metall-Schäkel zum gefährlichen Geschoss werden.

Sowohl bei den Bergeseilen als auch den Schäkeln ist es daher enorm wichtig, nur ausreichend dimensionierte und unbeschädigte Ausrüstung zu nutzen. Die Arbeits- und Bruchlast sind entscheidend. Die Arbeitslast sollte das Gesamtgewicht des Fahrzeuges im beladenen Zustand ausreichend übersteigen, die Bruchlast sogar um ein Vielfaches.

Um das Seil oder den Gurt im Falle des Reißens nicht wild durch die Gegend peitschen zu sehen, sollte immer auch eine Schlagschutzmatte oder eine schwere Decke mitgeführt werden, die während der Bergung auf das Seil gelegt werden kann. So wird dieses bei einem Bruch am Boden gehalten.

Kleine Helferlein

Wie oben schon erwähnt und bei Offroadern eventuell sogar noch wichtiger: Ein kleiner Feuerlöscher sollte auf der Dachzelt-Packliste nie fehlen. Außerdem empfiehlt es sich zum Schutz von elektrischen Bauteilen bei Wasserdurchfahrten etwas Wet-Protect-Spray mitzuführen.

Nichts geht über Erfahrung

Wichtiger als das alleinige Equipment ist der geschulte und sichere Umgang damit. Ein Radwechsel im Gelände, der Einsatz von Sandblechen und das Bergen eines festgefahrenen Fahrzeuges sind gefährlich und erfordern Sachkunde, gesunden Menschenverstand und Erfahrung.

Gerade im Offroad-Bereich ist das Equipment schier grenzenlos. Es gibt unzählige Arten von Schaufeln, Sandbrettern, Bergeseilen, Wagenhebern, Kompressoren… Jeder Ausrüstungsgegenstand hat in einer bestimmten Ausführung auch bestimmte Vor- oder Nachteile und erfordert im Umgang spezifisches Wissen. Die obigen Erklärungen des Equipments und Anwendungshinweise sind auf ein Minimum reduziert.

Dachzelt Packliste: Grundversorgung für Offroader

Dachzelt Packliste: Was an Bord eines jeden Offroaders gehören sollte:

Das Camp

Haben wir unser gewünschtes Reiseziel via Straße oder Gelände erreicht, steht der Aufbau des Dachzeltes an. Damit unser Camp in ganzer Pracht erstrahlt und funktioniert, muss für Aktivitäten wie Kochen, Grillen, Waschen und Entspannen zunächst noch ein Rahmen geschaffen werden. Schutz vor Regen und Wind, ausreichend Licht und ein bequemer Sitzplatz sind dabei Grundvoraussetzungen für ein heimeliges Camp.

Um auch bei Überraschungen und besonderen Witterungsverhältnissen immer ein Ass im Ärmel zu haben, empfiehlt es sich neben der unverzichtbaren Hardware des Camps auch immer etwas Improvisationsmaterial einzupacken.

Ein Dachzeltnomaden-Camp im isländischen Hochland am Fuße des Herðubreið.

Hoch hinauf - Die Leiter

Insbesondere Dachzeltnomaden mit Hartschalenzelt seien an ihre Leiter erinnert und in Abhängigkeit vom Modell auch an die Kurbel. Da die Leiter bei Hartschalenzelten keine Stütz- oder Aufbauhilfe-Funktion hat, ist sie nicht mit dem Zelt verbunden. Viele scheuen sich, die nasse oder schmutzige Leiter im Zelt zu transportieren und vergessen sie dann in der heimischen Garage.

Hier kann ein schmutzfangender Beutel helfen, die sperrige Leiter dennoch sauber in der Hartschale unterzubringen. Teleskop- oder Klappleitern können die meist unhandlichen, mitgelieferten Leitern der Hersteller platzsparend ersetzen.

Wer mühseliges Ein- und Ausladen der Leiter vermeiden will, kann die Leiter auch draußen lassen, wenn er sein Camp verlässt. Ein Fahrradschloss hilft, um sie gegen Diebstahl an den Querträgern oder der Reling zu sichern.

Je nach Höhe des Fahrzeuges kann eine vergessene Leiter zur unschönen Überraschung werden.

Wind- & Wetterschutz

Auch bei Dauerregen, starkem Wind oder Schnee wollen wir uns in unserem Camp wohlfühlen. Wer an seinem Fahrzeug keine Markise installiert hat, um sich vor diesen Witterungsverhältnissen zu schützen, sollte als Alternative ein VorzeltTarpSonnensegel oder einen Windfang dabei haben.

Eine Markise zeichnet sich durch ihre leichte und schnelle Handhabung aus, ist aber gerade für niedrige Fahrzeuge weniger geeignet.

Vorzelt und Sonnensegel erfordern meist mehr Aufbauzeit, sind aber unter Umständen flexibler in der Anbringung. So kann ein Sonnensegel je nach Wetterseite auf einer beliebigen Fahrzeugseite in einen Keder eingezogen werden.

Das Tarp ist wohl am flexibelsten, erfordert aber wegen der fehlenden Fixierung am Auto die größte Absicherung.

Unabhängig von der Wahl des Unterstandes sollte stets an Seiten- und manchmal auch Bodenteile gedacht werden. Eine universelle Plane (z. B. in einer Größe von 3 x 3 oder 3 x 5 Metern) kann sich in diesem Zusammenhang immer als nützliches Improvisationsmaterial erweisen.

Eine Markise ist besonders für den wenig sesshaften Dachzeltnomaden ideal, um bei kurzen Stopps schnell etwas trockenen Außenraum zu schaffen.

Abspannungen

Damit Dachzelt und Camp auch bei starkem Wind an Ort und Stelle verbleiben, ist vernünftiges Befestigungsmaterial unerlässlich. SpanngurteKordelnGummibänder oder Seile sollten daher bei keinem Dachzeltnomaden fehlen. Auch geeignete Heringe gehören auf jede Dachzelt-Packliste. In Abhängigkeit von Reiseziel und damit verbundener Bodenbeschaffenheit sind stabile und ausreichend lange Heringe besonders wichtig.

Tisch & Stühle

Wer nicht gerade seine Stauboxen oder Kisten als Sitzgelegenheit oder Abstellfläche nutzt, benötigt natürlich einen Tisch und Klappstühle. Diese gibt es, wie sämtliches Equipment in unzähligen Ausführungen. Staumaß, Gewicht, Stabilität, Material, Komfort und Optik variieren hier stark. Hier muss jeder für sich abwägen, worauf man am besten sitzt. Gerade bei großen Leuten sind einige Klapptische und -stühle unbequem und ungeeignet. Persönlich setze ich auf den Variety Alu-Tisch und die Roxy Stühle von Uquip, da sich die Produkte als sehr robust und platzsparend erwiesen haben.

Energie & Licht

Auch wenn wir gegen Wind und Wetter gewappnet sind, darf etwas Energie- und Lichtversorgung im Camp nicht fehlen, um auch die düsteren Stunden nutzen zu können.

Viele Dachzeltnomaden schätzen die sichere und komfortable Umgebung von Campingplätzen. Ein CEE-Kabel mit Eurostecker dient dort als wichtige Verbindung zum Stromnetz und kann eine 230-Volt-Stromversorgung für diverse Ausrüstungsgegenstände und Ladegeräte herstellen.

Die Dachzeltnomaden, die lieber autark sind und ohne Landstrom auskommen, sollten an 12/24-Volt Ladegeräte (je nach Bordnetz) für Handy, Kamera und Co. denken.

Auch bei traumhaftem Lichterspiel am Himmel ist eine Lichtquelle im Camp notwendig. So kann man das nächtliche Dachzeltnomaden Leben genießen, wie hier im Hochland von Montenegro. (Foto © Aleksandar Veljković)

Sofern das Fahrzeug nicht über eine zusätzliche Verbraucherbatterie verfügt, die durch Lichtmaschine oder ein fest installiertes Solarmodul geladen wird, können als Energiequellen bei stehendem Fahrzeug Powerbanks oder mobile Solarmodule in Verbindung mit Akkus dienen.

Als Lichtquellen eignen sich neben fest angebrachten Strahlern und Lampen auch immer Kerzentragbare LED-Leuchten, Taschenlampen, Kopflampen oder Sturmlaternen. Dabei ist natürlich an die jeweiligen Ladegeräte, Batterien oder Brennstoffe (z. B. Petroleum) zu denken. Mein Favorit für eine gemütliche Lichtquelle am Abend bleibt die Feuerhand-Sturmlaterne.

Müllentsorgung

Was in keinem Dachzeltnomaden-Camp fehlen sollte? Ein Müllbeutel oder -behälter. Da wir stets darauf bedacht sind, lediglich unseren Fußabdruck an den schönen Orten dieser Welt zu hinterlassen, ist die richtige Entsorgung von Müll ein wichtiges Thema.

Jeglicher Abfall aus dem Camp sollte, sofern er nicht verhindert werden kann, im Entsorgungssystem des Reiselandes landen. Ist man dort unterwegs, wo Müllentsorgung schwierig ist (z. B. auf Inseln oder in weniger entwickelten Ländern), kann man den Müll bei kurzen Aufenthalten auch mit zurück nach Hause nehmen. Denn hier kam womöglich der Großteil der Verpackungen auch her.

Bei den Dachzeltnomaden hat sich ein Credo etabliert:

“Hinterlasse einen Platz immer sauberer, als du ihn vorgefunden hast.”

Jeder, der in der Natur campt, hat das schon mal erlebt: Viele Plätze sind trauriger weise schon mehr oder weniger vermüllt. Warum also nicht einfach Verantwortung für die Natur übernehmen und ein bisschen mehr Müll mitnehmen, als man selbst erzeugt hat? Jede kleine Geste ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Im Interview mit Ozeankind erzählt Dachzeltnomade Thilo Vogel, wie Wild Campen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.

Dachzelt Packliste: Grundversorgung für das Camp

Dachzelt Packliste: Auch wer auf ein großes Camp verzichtet, an die Leiter und etwas Licht sollte in jedem Fall gedacht werden

Kochen & Essen

Haben wir unser Dachzelt an einen schönen Ort manövriert und unser Camp endlich aufgeschlagen, geht es an die kulinarische Versorgung. Was kann es da Schöneres geben, als passend zu seinem eigenen Bett auch seine eigene Küche dabei zu haben?

Kühlen

Eine geeignete Kühlmöglichkeit sollte dabei zum Standard im Gepäckraum eines jeden Dachzeltnomaden zählen, der längere Reisen und Selbstversorgung anstrebt.

Die Palette reicht dabei von einfachen Isolierboxen und isolierten Radmulden über thermoelektrische Kühlboxen bis hin zu Kompressor- und Absorberkühlboxen oder gar kleinen Einbaukühlschränken. Wie immer spielen Platzangebot, Beschaffungskosten, Reisepräferenzen und persönliche Vorlieben die entscheidende Rolle bei der Wahl der Kühlvariante.

Wer ausreichend Platz hat und bereit ist, für eine robuste, langlebige und sparsame Kompressor-Kühlbox etwas mehr auszugeben, dem empfehle ich persönlich die Engel MR040. Die Kühlbox ist ein echter Klassiker, kann mit Solar betrieben werden und ist äußerst pflegeleicht.

Kochen

Wer unterwegs nicht gerade ausschließlich von Rohkost leben möchte, der benötigt in zweiter Instanz vor allem eine Möglichkeit, um seine Speisen zu wärmen.

Auch wenn dazu grundsätzlich ein offenes Feuer oder ein kompakter Grill ausreichen würden, gibt es Situationen, in denen man manchmal doch etwas Schneller und Flexibler sein möchte. Alleine zum schnellen Kochen von Wasser sollte ein auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittener Campingkocher unbedingt auf der Dachzelt-Packliste stehen. Schon wegen der morgendlichen Kaffeezubereitung ist der Kocher wohl für die meisten Dachzeltnomaden das Herzstück der Camper-Küche.

Wichtig ist dabei, an ausreichend Brennstoff zu denken. Während Benzin, Diesel und Petroleum nahezu überall zu bekommen sind, kann es bei Gaskartuschen je nach Ausführung schwierig werden. Gerade bei ungewöhnlichen Gas-Anschlüssen ist ein ordentlicher Vorrat also immer empfehlenswert. Unabhängig von der Kochmöglichkeit sollte ein Feuerzeug oder eine alternative Zündquelle immer griffbereit sein, falls Piezo-Zünder nicht vorhanden sind oder versagen.

Für den morgendlichen Kaffee oder eine schnelle Suppe unterwegs ist ein Kocher im Gepäck des Dachzelnomaden unerlässlich!

Dachzeltnomaden Dachzelt Packliste Gaskocher Kocher Campingkocher Kochen Essen

Camping Geschirr

Für die Zubereitung des Essens benötigt man Töpfe und Pfannen sowie das passende Kochbesteck wie Kochlöffel, Zange und Pfannenwender. Für das eigentliche Mahl gehören Teller, Schüsseln, Becher, Tassen und Besteck ins Repertoire.

Spezielles Equipment für die Campingküche gibt es von diversen Anbietern in den unterschiedlichsten Größen, Formen und Materialien für alle möglichen Einsatzzwecke und Geldbörsen. Da beim Dachzelten in der Regel das Auto das Equipment transportiert, spielt das Gewicht eher weniger eine Rolle. Für den Anfang genügt hier meist eine einfache Ausrüstung aus dem eigenen Haushalt, die dann bei Bedarf erweitert bzw. upgegraded werden kann. Wer das Equipment auch für längere Wandertouren oder Ähnliches nutzen will, sollte beim Material eher an Aluminium oder Titan denken, als an Edelstahl – allein wegen des Gewichts.

Der große Vorteil der Camping-Kochsets liegt vor allem im kompakten Packmaß. Das von mir verwendete Kochset GSI Outdoor Pinnacle Large, fast ein Schneidebrett, eine 750 ml Pfanne, einen 3 Liter Topf, einen 5 Liter Topf und die dazugehörigen Deckel und Griffe in einer kleinen 5 Liter Spülschüssel formschlüssig zusammen.

Unterwegs reicht auch die zwei Quadratmeter große Küche im Vorzelt.

Spülen

Auch für das notwendige Spülen sollten sich passende Utensilien im Gepäck befinden. Für die Reinigung von Kleinigkeiten helfen oft schon feuchte Tücher und eine Küchenrolle.

Wer es gründlicher mag und mehr dreckiges Geschirr hat, dem sei eine Spül- oder Faltwanne ans Herz gelegt. Faltwannen sind enorm platzsparend und reichen durchaus aus, das dreckige Geschirr einer ganzen Familie zu säubern. Etwas Spülmittel, ein Schwamm oder Spültuch und ein Küchentuch reichen, um die eigene Küche in Schuss zu halten.

Jeder Dachzeltnomade, für den das Lagerfeuer und Grillen mit dem Camping untrennbar verbunden sind, sollte seinen GrillGrillanzünderGrillbesteck sowie KohleGas oder Holz nicht vergessen.

Dachzelt Packliste: Grundversorgung Kochen & Essen

Dachzelt Packliste: Ein geeigneter Kocher ist neben einer Kühlmöglichkeit das Herz der Dachzeltnomaden-Küche.

Waschen & Hygiene

Camping bedeutet Kompromissbereitschaft. Dennoch sollte ein Grundmaß an Körperhygiene auch fernab von festen Toiletten und beheizten Duschen gewahrt werden.

Die normalen Hygieneartikel, die man auch sonst auf Reisen mitnimmt, breiten wir hier aufgrund ihrer Individualität nicht im Detail aus. Zahnbürste, Zahnpasta und Co. finden sich bestimmt in jedem gut sortierten Kulturbeutel. Im Zweifel heißt es hier: Weniger ist mehr. Das gilt nicht nur für die Menge der Grundausstattung, sondern auch für die Größen der Tuben, Dosen und Schächtelchen. Tendenziell brauchen wir draußen in der Natur von allem weniger. Wer hier von vornherein abspeckt, spart Platz.

Was allerdings zu Hause oder im Hotel aus dem Hahn kommt, muss beim Dachzelten mitgenommen werden: das Wasser. Ein Kanister oder Tank für Frisch- und Trinkwasser und Toilettenpapier (feucht oder trocken) sollten sich in jedem Fahrzeug wiederfinden.

Trinkwasserstellen finden sich an Tankstellen, Raststätten, Friedhöfen oder auf Campingplätzen. Selten verfügen diese aber über einen passenden Schlauchanschluss zur Tankbefüllung. Wer keinen tragbaren Kanister hat, den er leicht unter einen Wasserhahn stellen kann, sollte mit verschiedenen Gewinde-Aufsätzen oder Einfüllstutzen experimentieren, um eine Füllung des eigenen Wassertanks auch bei niedrigem Wasserhahn zu ermöglichen.

Duschen

Die einfachste Variante, sich zu pflegen, ist sicherlich die Katzenwäsche: Ein Waschlappen und ein Handtuch, Seife und ein wenig warmes Wasser  erhitzt mit dem Camping Kocher  reichen aus, um sich wieder frisch zu machen.

Wer auf das Duscherlebnis nicht verzichten will, der kann sich eine fertige mobile Campingdusche mit 12-Volt Pumpe und einem Stück Schlauch mit Brause zulegen.

Im Handel sind auch sogenannte Solarduschen erhältlich – meist schwarze Wassersäcke, die sich nur aufgrund der Sonneneinstrahlung erhitzen.

Wer mehr Platz zur Verfügung hat und es noch komfortabler mag, kann sich auch einen Warmwasserboiler zulegen. Diese werden meist mit Gas betrieben, welches entsprechend mitgeführt werden muss.

Für praktisch veranlagte Dachzeltnomaden bietet sich eine Do-it-yourself Duschvariante an: Der Einbau eines Wärmetauschers in den Kühlkreislauf des Autos. Damit kann die Abwärme des Motors genutzt werden, um das Wasser für die warme Dusche zu erhitzen. Das Konzept wird hier von unseren Freunden von THE SUNNYSIDE erklärt.

Toilette

Wer sein Geschäft nicht gerne in der Natur erledigt (Klopapier bitte wieder mitnehmen und im öffentlichen Müll entsorgen), für den bieten sich eine portable Toilettenlösungen an. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Porta Pottis sind aufgrund ihrer kompakten Abmessungen sehr beliebt. Sie werden mit einer Chemielösung befüllt und in dafür vorgesehenen Entsorgungsstationen (z. B. auf Campingplätzen) entsorgt. Sie können im Kofferraum gelagert und transportiert werden. Wer sie geschickt einbaut, kann sein Geschäft sogar im Auto erledigen.

Wäsche

Zum Wäsche waschen eignen sich meist Waschsalons, die es in jeder größeren Stadt gibt. Wer trotzdem auf Handwäsche zurückgreifen will oder muss, der kann das im einfachsten Fall mit einer Schüssel, etwas Waschmittel und warmen Wasser aus dem Camping-Kocher erledigen.

Es gibt auch mobile Waschmaschinen, die entweder mit 230-Volt Landstrom versorgt werden oder manuell bedient werden können. Nachteil ist mit Sicherheit ihre Größe, denn auch in der kleinsten Ausführung nehmen sie wertvollen Stauraum weg.

Wer zum Trocknen der Wäsche, nasser Klamotten oder Handtücher nicht gerade die Motorhaube oder Äste benutzen möchte, der kann sich ein Stück Wäscheleine einpacken.

Wäsche trocknen kann man übrigens auch im Auto. Ein paar Seile oder Gepäckspanner von einem Haltegriff zum anderen gespannt, schaffen eine mobile Wäscheleine. Glücklich ist, wer da eine Standheizung im Auto hat. Diese erzeugen meist so viel warme und trockene Luft, dass die Wäsche innerhalb von 1 – 2 Stunden trocken ist.

Nach einer eisigen Dusche mit der 12-Volt Brause, trocknen die letzten Sonnenstrahlen am isländischen Mývatn die Handtücher.

Reiseapotheke

Auch eine kleine Reiseapotheke sollte mit auf der Dachzelt-Packliste stehen. Dort gehören die wichtigsten Medikamente für die kleinen Krankheiten hinein. Auch hier ist die Ausstattung sehr individuell und jeder sollte selbst entscheiden, was er mitnimmt. Tendenziell nehmen wir auch hier zu viel mit, aber was die medizinische Versorgung angeht, ist es bestimmt besser, auf Nummer Sicher zu gehen.

Wer gerne in feucht/warme Regionen reist, der sollte auf Mückenschutz nicht verzichten. Zwar sind die meisten Dachzelte mit Fliegen- oder sogar Pollengitter ausgestattet, aber selbst dann ist man vor Mücken nicht unbedingt sicher. Zumal das tägliche Leben sich beim Dachzelten ohnehin mehr draußen als drinnen abspielt.

Neben dem Erste Hilfe Kasten, der in jedem Auto vorhanden sein muss, ist es ratsam, noch einen zusätzlichen Verbandskasten mitzunehmen. Dort kann man sich auch für die kleinen Verletzungen bedienen und belässt so den Erste Hilfe Kasten des Autos komplett und immer einsatzbereit.

Dachzelt Packliste: Grundversorgung Waschen & Hygiene

Dachzelt Packliste: Nicht jeder hat Platz für eine Campingtoilette und einen 120-Liter-Wassertank, aber etwas Wasser und Toilettenpapier sollte jeder Dachzeltnomade im Gepäck haben.

Abschließende Bemerkungen

Gewiss ist damit nur ein Ausschnitt an potenziellem Equipment aufgezeigt, welches für uns Dachzeltnomaden infrage kommt. Die Ausstattung des Fahrzeuges und bereits verbautes Equipment bleiben zudem gänzlich unbeachtet.

Das Reiseziel, das Platzangebot, unser Improvisationstalent und das eigene Empfinden über Notwendigkeit und Verzicht entscheiden letztlich darüber, was wir mitnehmen.

Insbesondere Improvisation spielt in der Natur und beim Camping eine entscheidende Rolle. Womöglich werden handwerklich begabte und erfahrene Dachzeltnomaden viele Dinge aus der Dachzelt-Packliste streichen können.

Erfahrung und Sachverstand können viel Gepäck ersetzen.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Welcher Klapptisch ist der Beste für deinen Einsatz und warum? Wie verstaust du dein Gepäck? Was nimmst du an Bekleidung mit? Was kochst du so? Nimmst du Bücher oder Spiele mit? Welche Kameras nutzt du, um Platz zu sparen? Fährst du ausgestattete Campingplätze an oder willst du autark sein?

Jeder hat seine eigene Art zu Reisen, zu Kochen, zu Campen und zu Leben. Das ist auch gut so. Wir Dachzeltnomaden sind mit den Eigenarten des einfachen Campings konfrontiert und finden uns darin in gleichen Teilen wieder.

Header Picture by Alexander Esch

Hast du Lust auf ein DACHZELT EVENT?

Jedes Jahr veranstalten wir viele kleine und große Treffen mit Dachzeltnomaden. Ob ganz klein auf unseren DACHZELT MEETUPS oder riesengroß auf dem DACHZELT FESTIVAL – da ist für jeden was dabei!

Mit den DACHZELT NEWS verpasst du keine Infos mehr rund um Dachzelte, die Dachzeltnomaden und natürlich DACHZELTNOMADEN EVENTS.

Hier gehts zu den DACHZELT NEWS

15 Comments

  • Maurice

    Danke für die Liste! Eine Sache könnte ich ergänzen: Ich habe zwei Starthilfe Akkus dabei, zum einen kann ich damit mein Auto starten, zum anderen mit einem passenden Adapter (EC5 auf Zigarettenanzünder) kann man alle möglichen 12V Geräte betreiben, ohne aufwändige Zweitbatterie.

  • Susanne Voß

    Einfach wunderbar zu sehen, wie aus der Vorstellung Wirklichkeit werden kann, mit soviel Anleitung und Unterstützung.
    Ich danke allen, die mir durch diese Beiträge dabei mithelfen!

    • Rebecca Roß

      Liebe Susanne,
      es freut uns zu sehen, wie du dich freust! ?
      Das ist das beste Lob, was man bekommen kann.
      Ganz liebe Dachzeltgrüße
      Rebecca

  • Jens

    Genau so etwas habe ich als Dachzeltneuling gesucht. Habe schon mehrere Campingtouren mit verschiedensten Zelten etc. Hinter mir. Jedoch packt man etwas anders, wenn man ein Auto zur Verfügung hat, dass einem das Tragen der Sachen abnimmt 😉

    Danke dafür

  • Titus von Unhold

    Für den in einem Foto zu sehenden blauen Kocher von Campingaz gibt es für eine bestimmte Serie ein behördliches Verkaufsverbot mit angeordneten Produktrückruf weil die Gasregelung nicht zuverlässig funktioniert: “The portable gas stove may overheat because the safety device does not prevent further heating of the gas cartridges by pans, pots or griddles after the gas supply is cut off. Due to possible overheating and a resulting increase in pressure, the gas canister may explode and the released gas may ignite, leading to burns.”

    Übrigens nicht das erste mal und sicher nicht das letzte mal. Von daher muss man jedem abraten die Dinger zu benutzen und das Geld doch lieber in ein hochwertiges Produkt zu investieren – auch wenn die viermal so teuer sind.

    https://ec.europa.eu/consumers/consumers_safety/safety_products/rapex/alerts/?event=viewProduct&reference=A11/0036/18

    • Rebecca Roß

      Hallo Titus,

      vielen Dank für deinen Kommentar und die Produktwarnung. Der auf dem Bild abgebildete Kocher ist in dieser Ausführung schon seit Jahren nicht mehr erhältlich. Trotzdem ist es immer gut auf Rückrufe und Produktwarnungen zu achten. Super, dass du aufpasst und das mit der Community teilst! Danke!

      Ganz liebe Dachzeltgrüße
      Rebecca

  • Roland Kummer

    Hallo zusammen,
    ich bin mit meiner Frau Camper aus Leidenschaft. Wir besitzen zwei Wohnwagen, einen kleineren zum Reisen/Urlaub auf dem Campingplatz und einen auf einem Dauerstellplatz, etwas größer(ca.5,5m).
    Wir möchten uns aber für Wochenend- und Kurztrips(1-3 Tage) ein Dachzelt zulegen.
    Wir haben diese Packliste mit Interesse gelesen und möchten euch einen Tip zur Platz und Gewichtsersparnis geben.
    Der Satz Maulschlüssel lässt sich durch den Knipex Zangenschlüssel ersetzen. Dieser ist in drei Größen erhältlich und deckt in der kleinsten (150mm) bereits den Bereich von 0-27mm ab.
    Somit spart man sich eine Menge Gewicht und Platz, da für diesen Satz schon mindestens 12 einzelne Schlüssel notwendig wären.
    Viele Grüße
    Tanja und Roland die eure Seite mit großen Interesse Durchforsten

    • Natalie Ewen

      Hallo Nikolai,
      wenn Du magst dann erstelle doch mal eine Liste mit den Sachen die Dir fehlen und dann ergänzen wir unsere.
      Ganz liebe Dachzeltgrüße
      Natalie

  • P

    Liebe Dachzeltnomaden!

    Ein Tipp für die „heiklen Situationen“: ein portablen Bidet ist äußerst praktisch! Erfordert kein umständliches Verstauen von gebrauchten WC Papier und ist eigentlich auch wesentlich hygienischer! In diesem Sinne: sauberes Reisen mit wohligen Gefühl 😉
    Beste Grüße,p. von „a pack on Tour“

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sichere dir dein Ticket für das DACHZELT FESTIVAL 2024 vom 23. - 26. Mai 2024!

Das darfst du nicht verpassen: Das größte DACHZELT EVENT des Jahres kommt! Sei mit dabei, wenn hunderte Dachzeltnomaden die Campingsaison auf dem DACHZELT FESTIVAL 2024 eröffnen!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner