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Der richtige Dachträger für dein Dachzelt

Deine Begeisterung für das Thema Dachzelt ist entfacht? Hast du schon recherchiert, welches das beste Dachzelt ist? Dann sind bei dir wahrscheinlich auch schon die ersten Fragen zur Befestigung des Dachzeltes auf getaucht:

Welche Befestigungsmöglichkeiten gibt es eigentlich?

Welches Dachträgersystem kommt für dein Auto infrage?

Welche Trägerform ist am besten für Dachzelte geeignet?

Wie viele Querträger sind sinnvoll und welchen Abstand sollten diese haben?

Wie viel Überhang ist akzeptabel und erlaubt?

Um diese und andere Fragen rund um Dachträger zu beantworten, haben wir im nachfolgenden Beitrag einmal das Wichtigste zusammengetragen.

Life Hack
Life Hack

Tipp:

Alles auf einen Blick

Quick and dirty

Es gibt unterschiedliche Dachtypen mit unterschiedlichen Dachträgeraufnahmesystemen: Dachreling, Regenrinne, Dachleisten, T-Nutprofile & Schienenkits.

Es kann sein, dass dein Auto keine vorgesehene Trägeraufnahme hat.

Trägerfüße sind die entscheidende Verbindung zwischen deinem Dachträgersystem und deinem Auto. Trägerfüße sind fahrzeugspezifisch oder universell erhältlich. Sie unterscheiden sich in ihrer Installation (geschraubt, geklemmt, werkzeuglos montierbar). Es gibt abschließbare Modelle.

Querträger gibt es in unterschiedlichen Formen, Materialien und Abmaßen. Wichtig bei den Querträgern ist die Auflagefläche: Je größer die Auflagefläche ist, desto besser verteilt sich die Last des Dachzeltes.

Eine Alternative zu Dachträgern sind Gepäckplattformen. Sie sind bequem zu befestigen, bieten eine große Auflagefläche und sind auch erhältlich mit Nutschienen zur Befestigung weiteren Gepäcks auf dem Dach.

Dachkörbe bringen zwar die ähnlichen Eigenschaften wie die Plattformen mit, durch die Korbform ist es schwierig, aber nicht unmöglich, ein Dachzelt zu montieren.

Grundlegendes

Ladung

Während viele Dachzelte mittlerweile ihren Platz auf Anhängern finden, möchten die meisten das Zelt immer noch klassisch auf dem Autodach befestigen. In beiden Fällen handelt es sich aus Sicht der Straßenverkehrsordnung schlichtweg um Ladung.

Was Ladung auf dem Dach aus technischer Sicht bedeutet, was dein Autodach wirklich aushält und welche Auswirkungen so ein Dachzelt auf die Fahrdynamik hat, kannst du im Artikel zur Dachlast noch einmal nachlesen. Grundsätzlich gilt jedoch: Schwerpunkt, Luftwiderstand und Spritverbrauch wandern nach oben.

Die zulässige Dachlast

Wenn du dich zum Thema zulässige Dachlast noch einmal genau informieren willst, empfehlen wir dir unseren Artikel:

Dachzelte und die zulässige Dachlast

Rechtliches

Als Ladung wird der Transport von Dachzelten in Deutschland in erster Linie durch die Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt. In  § 22 der StVO ist festgelegt, unter welchen Bedingungen Ladung transportiert werden darf und wie diese gesichert und gekennzeichnet werden muss.

Als Faustformel kann man daraus zweckmäßig zusammenfassen, dass die Fahrzeugfront, die Seitenspiegel und 1 m hinter dem Heck des Autos den horizontalen Laderahmen für Dachzelte festlegen. Ragt das Zelt hierüber hinaus, sollte man noch einmal einen Blick in die StVO werfen. Als Gesamtrahmen für Ladung gelten die gängigen Maximalmaße für Kraftfahrzeuge von 2,55 m Breite, 4 m Höhe und 20,75 m Länge.

Die wichtigste Botschaft bezüglich des Transportes von Ladung und damit auch von Dachzelten versteckt sich im ersten Satz dieses Paragrafen dem Grundstein der Ladungssicherung:

Paragraphenreiter
Paragraphen­reiter

§ 22 StVO – Ladung

“Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.”

Bei der Befestigung und dem Transport des Dachzeltes sollte dir also immer bewusst sein, dass du für dessen sicheren Verbleib auf dem Autodach verantwortlich bist. Dabei spielen vor allem geeignete Dachträgersysteme als Verbindung zwischen Auto und Dachzelt eine entscheidende Rolle. Im Übrigen müssen diese ebenso wenig wie das Dachzelt selbst in die Fahrzeugpapiere eingetragen oder dem TÜV-Prüfer vorgeführt werden, da es sich um Ladung handelt.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Was in anderen Ländern erlaubt ist, gilt in Deutschland noch lange nicht – und umgekehrt. Gerade bei selbst gebauten Trägern solltest du dich an die jeweiligen Gesetzestexte halten und im Zweifelsfall einen Fachmann oder die Prüfbehörde fragen. 

Bild: DZN Udo Vobl

Geschwindigkeit

Sicher hast du dich schon einmal gefragt, wie schnell du mit einem Dachzelt auf dem Auto eigentlich fahren darfst. Nun ja, eigentlich so schnell du magst. Im Grunde gibt es keine besondere gesetzliche Geschwindigkeitsbeschränkung im beladenen Zustand.

Natürlich solltest du dir auch hier deiner Ladungssicherungspflicht und der veränderten Fahreigenschaften durch die Dachlast bewusst sein. Denn mit steigender Geschwindigkeit wachsen die dynamischen Kräfte, die an deinem Autodach zerren.

Ähnlich wie bei Dachboxen gibt es daher auch bei Dachzelten hin und wieder empfohlene Höchstgeschwindigkeiten vonseiten der Hersteller. Egal, ob der Hersteller der Dachträger oder des Dachzeltes eine empfohlene Höchstgeschwindigkeit angibt, du solltest dich daran in jedem Fall orientieren.

Für Klappdachzelte werden meistens Höchstgeschwindigkeiten um die 100 km/h angegeben (z. B. Gordigear: 100 km/h, Autohome: 80-100 km/h Tenturi: 120 km/h). Hier ist der Luftwiderstand wesentlich größer als bei Hartschalenzelten und die Abdeckung neigt unter hohen Geschwindigkeiten dazu, sich aufzublähen und starke Windgeräusche zu verursachen.

Hartschalenzelte sind wesentlich aerodynamischer und können mit herkömmlichen Dachboxen verglichen werden. Beim Transport von Dachboxen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h aus Sicht von Automobilverbänden und Prüforganisationen als sinnvolle Grenze. Hersteller von Hartschalenzelten greifen die 130 km/h als Richtwert auf.

Der Weg ist das Ziel

Manchmal fällt das Dachzelt bei der Reisegeschwindigkeit weniger ins Gewicht. Nicht einmal die Montagerichtung spielt dann noch eine Rolle. Der Weg ist das Ziel! Ein paar Kilometer pro Stunde mehr oder weniger machen da auch nichts aus. 

Bild: Carlotta Heinzelmann

Haftung

Bei der Befestigung, dem Transport und der Nutzung deines Dachzeltes solltest du die Angaben und Vorgaben der Hersteller möglichst einhalten, denn im Falle eines Unfalls oder Defektes wird sich der Hersteller hierüber absichern. Die meisten Angaben, Richt- und Grenzwerte haben einen Sinn. Die Kräfte, die während der Fahrt und auch im Stand auf Zelt, Träger und Auto wirken, sind nicht zu unterschätzen.

Die immer wieder heiß diskutierte “Dachzelt-Zulassung” von Dachträgern gibt es nicht. Es gibt lediglich Hersteller, die explizit darauf hinweisen, dass Garantieansprüche bei entstandenen Schäden durch die Nutzung eines Dachzeltes nicht geltend gemacht werden können. Das ist in gewisser Weise verständlich. Denn Trägerfüße, die für 50 kg dynamische Last ausgelegt sind, müssen noch lange keine 200 kg Dauerbelastung durch eine schlafende Familie aushalten können.

Regeln & Gesetze mit Dachzelt

Möchtest du mehr über Regeln und Gesetze bei Dachzelten und das Dachzelt betreffen erfahren? Wir haben für dich recherchiert:

Dachzelt Regeln und Gesetze

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Im Überblick

Dachträgersysteme

Damit deine Dachgeschosswohnung ein solides Fundament hat, brauchst du das passende Dachträgersystem für dein Auto und deine Bedürfnisse. Nachfolgend findest du nun eine Übersicht über die gängigen Systeme, die als Befestigungsgrundlage für dein Dachzelt dienen können. Im Allgemeinen folgt der Aufbau dabei von unten nach oben in folgender Reihenfolge: Auto, Befestigungspunkt je nach Dachtyp, Trägerfüße, Querträger/ Plattform, Dachzelt.

Es muss nicht immer Standard sein

Dachträgersysteme sind enorm vielfältig. Es gibt unzählige Konzepte und Arten der einzelnen Komponenten. Dieser Dachkorb auf einem Trabbi wirkt besonders kurios.

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Unterschiedliche

Dachtypen

Die meisten Autos verfügen heute bereits werkseitig über bestimmte Vorbereitungen für Dachträgersysteme. Es ist also schon vorgesehen, dass ein Dachträger auf dem Fahrzeugdach festgeschraubt oder -geklemmt werden kann.

So können unabhängig von der Höhe der Dachlast und der Eignung für ein Dachzelt an den meisten Autos zumindest grundsätzlich Dachträger montiert werden. Autos mit Panorama-Glasdächern, Cabrios und einige Dreitürer erlauben bis auf wenige Ausnahmen keine Dachträgersysteme.

Grundsätzlich kann zwischen verschiedenen Dachtypen oder Trägeraufnahmen unterschieden werden, die eine direkte Verbindung zwischen Auto und Dachträger ermöglichen. Diese wollen wir dir im Folgenden vorstellen.

Dachreling

Die offensichtlichste Trägeraufnahme ist die Dachreling. Viele Kombis, SUVs und Geländewagen werden bereits damit ausgeliefert. Die Dachreling ist jeweils am seitlichen Rande des Daches fest mit dem Fahrzeug verschraubt, vernietet oder teilweise auch geklebt. Die Dachreling dient als Aufnahme für die Querträger, auf denen später das Dachzelt montiert werden kann. Es kann dabei zwischen einer klassischen/ offenen und einer integrierten/ geschlossenen Dachreling unterschieden werden.

Die offene Dachreling erkennst du daran, dass zwischen der Reling und dem Dach eine Lücke ist. Die geschlossene Reling hingegen liegt vollständig auf dem Autodach auf. Während die sogenannten Trägerfüße die offene Dachreling umgreifen, werden sie bei der integrierten Reling seitlich geklemmt.

Bei der offenen Dachreling Version greifen die Querträger um die Reling… 

Bild: DZNin Kerstin Klee

…bei der geschlossenen seitlich in die Einkerbungen (Fixpunkte unter den Plastikkappen)

Bild: DZNin Kerstin Klee

Generell hat eine Dachreling den Vorteil, dass die Querträger leicht montiert und in ihrem Abstand verschoben werden können. So lässt sich je nach Dachzeltgröße später gut vermitteln und ausrichten. Manchmal ist allerdings gerade bei kleineren Autos kein ausreichend großer Trägerabstand in der Reling möglich. Zudem baut die gesamte Konstruktion durch die Höhe der Dachreling am Ende besonders hoch auf.

Regenrinne

Insbesondere ältere Fahrzeuge verfügen häufig über eine Regenrinne an der Dachkante. Dieser umlaufende Blechfalz eignet sich sehr gut zur Anbringung von Querträgern. Dabei werden die Trägerfüße an der Regenrinne festgeklemmt.

Wie schon bei der Reling ergibt sich hier noch mehr der Vorteil, die Querträger über die gesamte Dachlänge verschieben zu können und so die Abstände der Träger zu variieren. Zudem eignet sich die Regenrinne gut, um mehr als zwei Querträger anzubringen. Da der Falz sich an der Seite des Fahrzeuges befindet, wird die Konstruktion mit den richtigen Trägern nicht so hoch wie bei der Reling.

Regenrinnen findest du häufig bei älteren Autos.

Insbesondere Geländefahrzeuge und ältere Autos bieten als Trägeraufnahme solche Regenrinnen.

Fixpunkte

Wenn du auf deinem Autodach zwei Dachleisten findest, welche in den meisten Fällen aus Gummi oder Plastik sind, kann das schon mal ein gutes Zeichen dafür sein, dass die Anbringung eines Dachträgersystems vom Hersteller vorbereitet ist. Unter der Abdeckung, die bei großen Fahrzeugen und Vans häufig sogar weggelassen wird, finden sich in der Vertiefung oft eingelassene Gewinde. Diese sind als werkseitige Befestigungspunkte für eine Reling oder den direkten Anbau von Querträgern gedacht.

Hier befindet sich ein Fixpunkt mit Gewinde in der Montagerinne.

Bild: DZN Robert Hausladen

Häufig sind die Fixpunkte unter solchen Deckeln oder der Gummileiste versteckt.

Kleine Fixpunkte für Klemmträger im Türrahmen.

Bild: Oliver Esch

Manchmal sind in den Dachleisten kleine Plastikkappen, unter denen die Montagepunkte versteckt sind. An diesen Fixpunkten können sehr einfach passende Trägerfüße mit den gewünschten Querträgern montiert werden. Leider ist hierbei der Abstand der Träger durch den Hersteller vorgegeben.

Sollten sich auf dem Dach keine Fixpunkte zur Befestigung eines Dachträgersystems befinden, kann es dennoch sein, dass der Fahrzeughersteller werkseitig Vorbereitung hierfür getroffen hat. Oftmals befinden sich im Türrahmen kleine Nuten als Fixpunkte für sogenannte Klemmträger, die hier im späteren Verlauf noch vorgestellt werden, definiert, sodass gerade beim Gebrauch von Hartschalenzelten meist kein ausreichend großer Trägerabstand erzeugt werden kann. Auch ein dritter Träger zur Lastenverteilung kann bei diesen Systemen nicht angebracht werden.

T-Nut Profile und Schienenkits

Verfügt dein Auto über die oben erwähnten Fixpunkte, kannst du in manchen Fällen deren Nachteile umgehen. Für einige Fahrzeuge aus dem Van-, SUV- und Geländewagenbereich gibt es sogenannte T-Nut-Profile oder Schienenkits. Hier werden an den vorgegebenen Fixpunkten Schienen befestigt, die sich über die gesamte Länge der Dachleiste und damit des Autodaches erstrecken. Meistens werden diese Schienen zusätzlich zu den vorgegebenen Schraubpunkten mit Nieten und/ oder Spezialkleber gesichert.

In die Schienen können dann Nutensteine eingeführt werden, über welche schließlich Trägerfüße und Querträger montiert werden können. Der Abstand der Querträger kann dann innerhalb der Profile beliebig variiert werden. Einem dritten oder gar vierten Querträger steht wie bei der Regenrinne dann nichts mehr im Wege.

Flexible Sache

Schienenkits finden besonders im Offroad- und Van-Bereich Verwendung. Die Schiene wird an den Fixpunkten durch Nieten und/ oder Kleber befestigt. In der Schiene können die Querträger bzw. Trägerfüße später beliebig verschoben werden.

Universelle Trägersysteme

Auch bei Fahrzeugen ohne vorgesehene Trägeraufnahme gibt es Möglichkeiten, um Querträger anzubringen und dem Dachzelt eine Basis zu bieten. Obwohl es sogar Querträger mit Magnet- oder Saugfüßen gibt, die wirklich auf absolut jedem Dach befestigt werden können, sei direkt gesagt, dass sich diese Varianten unter keinen Umständen für den Transport eines Dachzeltes eignen. Klemmträger hingegen bieten die Grundlage für ein universelles und zumindest im normalen Straßenbetrieb ausreichendes Dachträgersystem.

Bei diesem universellen System werden die Trägerfüße an der Dachkante in den Rahmen der Türe geklemmt. Je nach Dachform haben die Trägerfüße dabei verschiedene Ansatzpunkte. Wie unter den Fixpunktsystemen schon beschrieben, gibt es einige Hersteller, die hierfür zumindest kleine Nuten vorsehen, die vor dem Verrutschen und Lösen schützen sollen. In den meisten Fällen sind die universellen Klemmträger jedoch relativ frei im Türrahmen zu platzieren. Es entsteht also zumindest ein kleiner Spielraum, um den Abstand der Querträger an das Dachzelt anpassen zu können.

Der Allrounder

Sonstige Möglichkeiten

Neben den vorgestellten konventionellen Trägeraufnahmen gibt es im Netz und in der  Facebook-Gruppe immer wieder außergewöhnliche Einzel- oder Nischenlösungen. Insbesondere im Bereich der Geländewagen und Expeditionsmobile gibt es spannende Konstruktionen.

So existieren für einige Fahrzeuge im Zubehör Überrollbügel und Astabweiser, die gleichzeitig als Basis für ein Dachzelt dienen können. Im Bereich der Pick-ups bieten sich ungeahnte Möglichkeiten auf der Ladefläche oder dem Hardtop. Und schließlich nutzen viele Bastler sogenannte Airline- oder Zurrschienen als Basis für eine Dachträgerkonstruktion.

Gerade im Expeditionsbereich gibt es abenteuerliche Einzelanfertigungen für den Dachzelttransport.

Dachzeltnomade Pierre Schreiber hat die originalen Fixpunkte genutzt, um seine selbst gebauten Querträger anzubringen.

Vor allem der Eigenbau von Dachträgersystemen ruft im Netz immer wieder Fragen nach dem Erlöschen der Betriebserlaubnis und eventuellen TÜV-Abnahmen auf den Plan. Hierzu kann man vielleicht vorsichtig zusammenfassen:

Besserwisser
Besser­wisser

Wann zählt es als Ladung?

Ist die erste Verbindung deiner Konstruktion zum Auto eine werkseitig vorgesehene (Fixpunkte), dann gilt alles darauf aufbauende als Ladung, für die du selbst verantwortlich bist.

Von der Stabilität deines Dachträgersystems können im Straßenverkehr Menschenleben abhängen. Du solltest dir bei Selbstbauten also immer sicher sein, dass diese mindestens genau so stabil sind wie konventionelle Systeme. Ein 50 kg schweres Dachzelt kann sich bei extremen Brems- oder Scherkräften schnell zu einem Geschoss entwickeln.

Höre also erst nach, ob es Dachträgersysteme für dein Fahrzeug gibt, bevor du selbst bastelst. Frage im Zweifel bei deiner lokalen Prüfstelle nach, ob deine Konstruktion eingetragen werden kann oder muss.

Da steht es drauf

Trägerfüße

Die Trägerfüße sind die entscheidende Verbindung des Dachträgersystems mit deinem Auto. Sie leiten die Kräfte, die beim Transport und der Nutzung deines Dachzeltes wirken, an die Karosserie des Autos weiter. Daher sollte bei der Wahl und Anzahl der Trägerfüße darauf geachtet werden, dass sie nicht nur die maximale Last des Dachzeltes im Sinne der dynamischen Last verkraften, sondern zudem auch robust genug sind, um die zusätzliche statische Last von mehreren Dachzeltnomaden zu tragen.

Natürlich sind Trägerfüße für 75 kg beispielsweise dafür ausgelegt, dass du darauf ein 50 kg Zelt und 10 kg Querträger transportierst. Bei der Dachzeltnutzung kommen je nach Personenanzahl und Gewicht unter Umständen mehr als 200 kg hinzu. Hier solltest du deshalb drauf achten, dass du entsprechend wertige Trägerfüße und die Querträger wählst. Dein Autodach hält diese statische Dachlast ja bekanntlich allemal aus. Doch auch die Komponenten des Dachträgersystems sollten die statische Mehrbelastung aushalten können.

Trägerfüße sind ebenso unterschiedlich wie die vorgestellten Dachformen und Trägeraufnahmen. Häufig bestimmt die werkseitig vorgesehene Trägeraufnahme allerdings, welche Füße infrage kommen. Es gibt sie aus Kunststoff, Aluminium und Stahl. Doch neben Material und Form variieren Trägerfüße vor allem im Bereich der Montage.

Auf hohem Fuß

Manchmal müssen Trägerfüße ganz besondere Herausforderungen meistern. Hier greifen die Trägerfüße in der Regenrinne und ermöglichen die Anbringung von Querträgern über dem Hochdach.

Bild: DZN und Abenteurer Andreas Schechinger

Universell oder fahrzeugspezifisch

Generell kann zwischen Trägerfüßen unterschieden werden, die speziell bei deinem Fahrzeugmodell passen und solchen, die universell geeignet sind. Gerade bei Schienenkits und Regenrinnen sind die Trägerfüße meistens universeller einsetzbar, bei Fixpunkten oder Klemmung wird es spezifischer. Während auf den meisten Trägerfüßen später verschiedene Querträger montiert werden können, gibt es sogar Hersteller, die Trägerfüße nur vormontiert mit dem passenden Querträger anbieten, sozusagen als abgestimmte Schnelllösung für dein Fahrzeugmodell.

Fahrzeugspezifisch und werkzeuglos

Geschraubt, geklemmt, werkzeuglos

Weiterhin kann unterschieden werden, wie deine Trägerfüße befestigt und gesichert werden können. An Fixpunkten und in Schienenkits werden die Trägerfüße meistens festgeschraubt. Universelle Klemmträger und Träger für die Regenrinne halten ohne eine direkte Schraubverbindung zum Fahrzeug.

Je nach System kann die Montage der Trägerfüße über passenden Inbus- oder Ringschlüssel, mitgelieferten Werkzeugs oder sogar werkzeuglos erfolgen. Gerade werkzeuglos montierte Trägerfüße stellen dabei hinsichtlich des Diebstahlschutzes und der Haltbarkeit eine eher ungünstige Variante dar. Hier kannst du die Füße schnell mit der Hand befestigen und lösen, um das Dachzelt spontan vom oder aufs Dach zu schaffen. Allerdings können das dann auch andere ganz leicht. Um unschöne Überraschungen zu vermeiden, solltest du darauf achten, dass du im besten Fall abschließbare Trägerfüße verwendest.

Mit Nutensteinen fixiert

Im Schienenkit werden die Trägerfüße über Nutensteine (hier goldfarben) in der Rinne festgeschraubt. Bei den meisten Herstellern kommen Inbus-Schrauben zum Einsatz.

Bild: DZN Tobi Seibel

Abschließbare und abnehmbare Trägerfüße

Bei abschließbaren Trägerfüßen versteckt sich die eigentliche Schraub- oder Klemmverbindung hinter einem gesicherten Deckel im Trägerfuß. Mit einem kleinen Schlüssel kannst du die Deckel dann öffnen, um deine Trägerfüße zu lösen oder befestigen. Wenn du bei deinem Fahrzeugmodell eine Wahl hast, solltest du eher Trägerfüße verwenden, die geschraubt werden und abschließbar sind. Du willst deine Träger bzw. dein Dachzelt aber öfter vom Dach runterholen? Dann ist die schnell abnehmbare Variante die Optimallösung. Hier wird eine Aufnahme am Fixpunkt oder in der Schiene festgeschraubt. Der eigentliche Trägerfuß wird dort nur hereingeklickt, sodass das System schnell entfernt werden kann, ohne zu schrauben. Auch hier sind das Klicksystem und die Aufnahme hinter einem abschließbaren Deckel gesichert.

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Das Herzstück

Querträger/ Grundträger

Der Kern des Dachträgersystems und die herkömmlichste Montagegrundlage für das Dachzelt sind die Querträger. Häufig werden diese auch als Grundträger bezeichnet. Sie reichen von der einen Fahrzeugseite zur anderen und sind über die Trägerfüße mit dem Fahrzeug verbunden. Auf ihnen findet das Dachzelt später seinen Platz. Auch hier kennt die Vielfalt keine Grenzen. Querträger gibt es in verschiedenen Formen, Materialien und Abmaßen.

Material

Ähnlich wie schon die Trägerfüße gibt es auch die Querträger aus Kunststoff oder Metall. Neben verschiedenen Kunststoffarten und GFK kommen im Metallbereich Stahl- und Aluminiumträger zum Einsatz. Jedes Material hat Vor- und Nachteile, die zudem mit der Form des Träger variieren. Wenn du die maximalen Lasten der Träger und des Daches einhältst und die Qualität der Querträger sorgfältig prüfst, sollte das Material eine weniger wichtige Rolle spielen.

Stahlträger eignen sich aufgrund des höheren Gewichts vor allem für Fahrzeuge mit hohen zulässigen Dachlasten. Dafür sind sie besonders robust und bleiben auch über breite Dächer und bei starker Belastung in Form. Im härteren Expeditionseinsatz bietet sich hier zudem der Vorteil, dass im Notfall daran geschweißt werden kann.

Aluminiumträger hingegen trumpfen beim Gewicht auf und eignen sich daher für Fahrzeuge mit geringen zulässigen Dachlasten. Denn je geringer das Gewicht der Dachträger, desto mehr Kapazität bleibt für das  Wunschdachzelt übrig. Bei breiten Dächern und unzureichenden Profilstärken neigen Aluminiumträger bei Überbelastung eher als Stahlträger dazu, sich zu verbiegen.

Dennoch sind Aluminiumträger eine gute Wahl. Gleiches gilt für Kunststoff- oder GFK-Träger. Sie sind extrem leicht, neigen bei Überlastung jedoch weniger zur Verformung, sondern eher zum Bruch.

Not macht erfinderisch

Im harten Offroad-Einsatz können Träger unter der Last des Dachzeltes tatsächlich brechen. In diesem Fall musste ein Stück Holz die Funktion des Bügels übernehmen.

Bild: DZN Heiner Krüner

Form

Wesentlich wichtiger im Zusammenhang mit der Montage eines Dachzeltes ist die Form bzw. das Profil des Querträgers. Von rechteckigen, quadratischen, ovalen, kreisrunden bis zu flügelförmigen Profilen bietet der Markt sämtliche Formen an. Auf jedem dieser Profile kann ein Dachzelt montiert werden. Doch auch hier gibt es einige Dinge zu beachten und abzuwägen.

Bezüglich der Form sind die Aerodynamik und Akustik wohl die Hauptargumente der Hersteller. In diesem Zusammenhang ist eine klare Sache, dass flügelförmige oder generell ovale und abgerundete Querträger für weniger Widerstand und Windgeräusche sorgen. Ebenso verhält es sich mit der Höhe und Breite des Profils. Kleinere Profile stellen einen geringeren Widerstand dar, sind aber meist auch weniger stabil. Mit Sicherheit kann die Form des Trägers dazu beitragen, lästige Geräusche und Pfeifen zu vermeiden.

Wesentlich wichtiger hinsichtlich der Form der Querträger ist die Auflagefläche, die der Träger bietet. Flügelförmige, runde oder ovale Träger bieten bei gleicher Höhe wie ein rechteckiger Querträger weniger Auflagefläche. Insgesamt gilt hier: Je größer die Auflagefläche ist, desto besser verteilt sich die Last des Dachzeltes.

Allerdings kann eine rechteckige Form insbesondere bei stark gekrümmten Dächern dazu führen, dass die Auflageflächen der beiden Querträger keine saubere Ebene bilden. Dann liegt das Dachzelt eventuell nur auf der Kante auf. Bei stark gekrümmten Dächern bieten die abgerundeten Formen also wesentliche Vorteile.

Querträger aus Aluminium zur Fahrtrichtung (rechts) abgerundet mit einer ebenen Auflagefläche. Schön zu sehen sind die Gummileisten und die Befestigung am Trägerfuß.

Bild: DZN Daniel Stemmler

Bei stark gekrümmten Dächern sind ovale Träger eine gute Wahl. An rechteckigen Trägern liegt das Zelt nur noch auf einer Kante auf.

Bild: DZN Alexander Dünchem

Im besten Fall sind die Querträger auf der Oberseite mit einer Gummiauflage ausgestattet. Diese wird wie eine Antirutschmatte bei der Ladungssicherung und hilft dabei, dass Dachzelt beim Auftreten von Beschleunigungs-, Brems- und Scherkräfte in Position zu halten. Zudem werden Kratzer vermieden.

Auch für die Anbringung von weiterem Zubehör wie Scheinwerfern, Markisen, Werkzeughaltern, Kanu- oder Fahrradträgern sind Form und Profil der Querträger entscheidend. Während einige Profile geschlossen sind, ermöglichen andere über Nutensteine eine einfache Montage auf, unter, neben, vor oder hinter den Querträgern. Hier bieten rechteckige Profile meist mehr Möglichkeiten.

Länge und Montageart

Dachzelte weichen in ihren Abmaßen stark von einander ab. Daher sollte bei der Wahl der Querträger darauf geachtet werden, dass diese lang genug sind und dem Dachzelt genügend Auflagefläche bieten. Ob du überhaupt eine Wahl hast, hängt von der Verfügbarkeit und der Montageart der Dachträger ab.

Grundträger, die zwischen den Trägerfüßen befestigt werden, können in ihrer Länge meistens nicht variiert werden. Ihre Länge ergibt sich in gewisser Weise durch die Breite des Fahrzeugdachs. Werden die Querträger allerdings auf die Trägerfüße montiert, können in der Regel auch unterschiedliche Längen gewählt werden.

Mittlerweile gibt es sogar Querträger, die seitlich ausgezogen und angepasst werden können. Bei rechteckigen Profilen kann eine Erweiterung mit einfachen Handwerksgriffen und einem passenden Rohr auch selbst vorgenommen werden.

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Gepäckplattformen & -körbe

Wenn bei der Dachlast nicht auf jedes Gramm geachtet werden muss, sind Gepäckplattformen und -körbe eine solide Basis, um Lasten auf dem Dach zu transportieren. Sie bieten große Auflageflächen und viele Befestigungspunkte. Vor allem im Handwerkerbereich haben sich die Systeme auf kleinen und großen Vans durchgesetzt. Für das Dachzelt eignen sich vor allem Plattformen oder ausreichend große Körbe. Ähnlich wie bei den Trägerfüßen und Querträgern kann zwischen Stahl- und Aluminiumvarianten gewählt werden, auch Kunststoff spielt in Teilen eine Rolle.

Plattformen

Eine gute Ergänzung oder Alternative zu den Querträgern stellen Gepäckplattformen dar. Sie können auf vorhandene Querträger, auf den Trägerfüßen oder sogar direkt in den Schienenkits oder den Fixpunkten befestigt werden. Die meisten Plattformen bestehen aus leiterähnlich aufgereihten Profilen oder einer Gitterstruktur. So gibt es ausreichende Möglichkeiten zur Befestigung des Dachzeltes. Es kann bequem an zwei oder mehr Querprofilen befestigt werden.

Zudem bieten Plattformen dem Dachzelt eine ebene und große Auflagefläche, die punktuelle Belastungen im Dachzelt besser auf das Dachträgersystem verteilt. Je mehr Aufnahmepunkte (z. B. Trägerfüße) dann noch zwischen dem Dachzelt und dem Autodach angebracht sind, desto besser werden die Kräfte an die Stützstrukturen des Autos weitergegeben. 

An vielen Plattformen kann über Nutensteine noch Zubehör angebracht werden, egal ob Windabweiser, Markise, Kanu-, Fahrrad- oder Kanisterhalter. Plattformen sind die vielseitigste Lösung, wenn es um den Transport auf dem Dach geht. Leider sind sie nicht gerade günstig. Wenn du jedoch über mehr als zwei Querträger nachdenkst, solltest du einmal vergleichen und abwägen!

Diese Plattform hat eine Gitterstruktur und ist über drei Trägerfüße an der Regenrinne befestigt. Unter dem eher wenig tragfähigen Gitter sind zusätzliche Querstreben, an denen ein Dachzelt befestigt werden könnte.

Bild: DZN Lars Hoppe

Diese Dachplattform bietet ausreichend Platz für Dachzelt und zusätzliches Gepäck. Die zahlreichen Querstreben bilden eine gute Auflagefläche und schaffen vielseitige Befestigungsmöglichkeiten.

Bild: DZNin Sandra Schmelzer

Dachkörbe

Weniger geeignet fürs Dachzelt, aber nicht weniger praktisch für den Gepäcktransport sind Dachkörbe oder Dachgepäckkörbe. Diese verfügen ähnliche wie die Plattformen über eine leiterähnliche Profil- oder Gitterstruktur. Daher bieten sie ebenso vielfältige Befestigungspunkte wie eine Plattform. Allerdings erschwert die Korbform mit umlaufender Erhöhung die Montage eines Dachzeltes erheblich.

Wird das Dachzelt auf den Korbrand montiert, ist der Korb selbst nicht mehr zugänglich. Außerdem wird der Korb in der Regel auf bestehenden Querträgern befestigt, sodass die gesamte Konstruktion in der Höhe stark aufbaut. Ist der Dachkorb groß genug, dass ein Dachzelt hinein passt, stören die umlaufenden Ränder womöglich beim Einstieg.

Ab ins Körbchen

Hier dient der Gepäckkorb dem Transport des Reserverades. Das Dachzelt liegt nur auf der Kante des Korbes auf.

Bild: DZN Flo Herttrich

Fazit

Bereit für den nächsten Schritt?

Wir hoffen dir trotz der Vielfalt an möglichen Systemen einen kurzen und knackigen, aber dennoch umfassenden Überblick in Sachen Dachzelt und Dachträger geschaffen zu haben.

Du müsstest jetzt einen guten Einblick in die Welt der Dachträgersysteme haben. Vielleicht hast du dich auch schon für ein System entscheiden können. Wenn dem so ist, dann bist du bereit für den nächsten Schritt: Die Dachzeltmontage.

Weißt du schon, wie man ein Dachzelt auf dem Auto montiert?

Willst du jetzt wissen, wie du dein Dachzelt eigentlich montierst? Wir haben es für dich Schritt für Schritt erklärt:

Die Dachzeltmontage

Weitere spannende Themen in Sachen Dachzelt findest du auch in unserem Dachzelt Ratgeber und kluge Antworten auf schlaue Fragen gibt es in unseren Dachzelt FAQs.

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