Kochen unterwegs – Teil 2: Camping-Kocher

Hier kommt die Technik, die satt macht!

Im ersten Teil der Trilogie “Kochen unterwegs” – die Brennstoffe hast du alles über die verschiedenen Brennstoffe erfahren und kannst dich jetzt voll der Technik widmen.

Der Markt ist regelrecht übersät mit Geräten und Technik zum Kochen, Grillen und Backen unterwegs. Dabei kann man schnell den Überblick verlieren. Deswegen möchte ich dir gerne mit diesem Artikel einen Wegweiser an die Hand geben. Wie in allen meinen Artikeln wirst du am Ende in der Lage sein zu entscheiden, was für dich der richtige Kocher ist.

Keine Lust zu lesen? Dann schau dir hier das DZN Live zum Thema Kochen unterwegs an. Stephan, Rebecca und Thilo erklären dir alles, was du zum Thema Brennstoffe und Camping Kocher wissen musst:

Quelle: Amazon.com

Noch ein Tipp: Viele Kocher haben eine Piezo-Zündung, das ist ein kleiner Funke, der sich per Knopfdruck erzeugen lässt. Da es passieren kann, dass dieser kleine Funke manchmal nicht überspringt, solltest du stets ein Feuerzeug an Bord haben – die Grundausrüstung auch als Nichtraucher.

Wenn du mehr über den Piezoeffekt wissen möchtest, schau dir mal den Artikel über die Piezoelektrizität bei Wikipedia an.

Gaskocher

Den Einstieg in den zweiten Teil von Kochen unterwegs macht der Gaskocher. Vielleicht war ein Gaskocher auch dein Einstieg in die Outdoorküche, oder du hast sogar einen Gasgrill an Bord.

Die beiden Geräte (Kocher und Grill) nutzen Gas als Brennstoff. Das Gas kommt aus Gaskartuschen oder Gasflaschen. Das Gas tritt über eine Düse am Kocher aus, an der es entzündet wird. Die Gasflamme lässt sich mittels eines Drehreglers regeln – und auch wieder löschen.

Einfacher Gaskartuschenkocher

Perfekt für Einsteiger: Kartuschenkocher mit Stechkartusche | Quelle: Amazon.com

Los geht es mit dem ganz einfachen Gaskocher, der mit Stechkartuschen funktioniert. Er bildet sozusagen die Einstiegsklasse und ist bereits für kleines Geld zu haben. Für die Dose Ravioli auf dem Festival ist dieser Brenner bestens geeignet. Hier wird direkt über der Kartusche gekocht.

Lavin Pena

Vorteile:

  • Günstig für den Einstieg
  • Leicht und klein
  • Kartuschen gibt es in jedem Baumarkt
  • Unkompliziert in der Handhabung

Nachteile:

  • Wenig Leistung
  • Oftmals sehr instabil mit größeren Töpfen
  • Kartusche kann nur leer entfernt werden
  • Wenig Gasvorrat, daher schnell leer
  • Windempfindlich
  • Kälteempfindlich

Gaskocher mit Tragekoffer

Bewährt & praktisch: Der Kocher mit MSF1a Kartusche. | Quelle: Amazon.com
Mehr Power? Nein! Aber mit zwei Flammen geht es trotzdem besser.
| Quelle: Amazon.com

Jeder kennt ihn, und vielleicht hast du ja auch selbst einen: den Gaskocher mit Tragekoffer

Er ist sehr beliebt unter den Campern und sehr unkompliziert in der Handhabung. Die benötigten Kartuschen gibt es mittlerweile in fast jedem Baumarkt und online sehr günstig zu erwerben. Die Kartuschen verfügen über ein Ventil. So kannst du Kocher und Gas getrennt voneinander aufbewahren.

Bei sehr günstigen Kartuschen ist oftmals der Butananteil sehr hoch, was bei tiefen Temperaturen sehr schnell zum Ärgernis wird. Achte beim Kauf des Kochers außerdem unbedingt darauf, dass ein Gas-Stopp verbaut ist. Dieser verhindert ein Ausströmen des Gases, wenn die Flamme erlischt. 

Achte bitte besonders darauf, dass du keine zu große Pfanne und Töpfe verwendest. Bei zu großem Kochgeschirr kann die Abwärme nicht mehr ordnungsgemäß abgeführt werden. Eine starke Erwärmung der Gaskartusche kann die Folge sein.

Gaskartuschenkocher von Lizandro Paredes

Vorteile:

  • Sehr stabil beim Kochen – kippt nicht so schnell
  • Bei ausreichender Belüftung im Innenraum einsetzbar
  • Kartuschen sind dank Ventil herausnehmbar
  • Günstiger Einstiegspreis 

Nachteile:

  • Windempfindlich
  • Wenig Leistung
  • Sperrig zu transportieren
  • Kälteempfindlich

Der Schraubventil-Kartuschenkocher

Etwas gehobener geht es mit einem Kocher für Schraubventil-Kartuschen zu. Hier hat man oftmals die Kartusche etwas abseits des Kochers stehen. Sie wird mittels eines kleinen Schlauchs mit dem Brenner verbunden. Schraubventil-Kartuschen gibt es in verschiedenen Größen – du kannst also länger kochen.

Vorteile:

  • Mehr Leistung dank größeren Kartuschen
  • Schlauchverbindung zwischen Kartusche und Brenner – Mehr Sicherheit
  • Faltbar, daher sehr platzsparend
  • Zubehör erhältlich – Umbau zum Grill / Toaster

Nachteile:

  • Instabil – keine großen Töpfe möglich
  • Mittelmäßige Leistung
  • Windempfindlich (Windschutz verwenden)
  • Kälteempfindlich ohne Wintergas

Der Gasgrill

Gasgrill mit Schraubkartusche

Praktisch: Die Schraubkartusche kann nach dem Grillen entfernt werden.

Du hast lange genug gewartet: Kommen wir nun endlich zum ersten Grill. Dieser funktioniert mit einer Schraubventil-Kartusche. 

Hier gibt es je nach Gerät entweder die Möglichkeit, die Schraubkartusche direkt unter dem Grill einzuschrauben oder sie mittels Schlauch mit dem Grill zu verbinden. Die Leistung ist bei der Verwendung von größeren Kartuschen schon ordentlich und ist ausreichend für einen kleinen Grillabend. Allerdings kann man nur grillen, das Kochen ist auf diesen Geräten nicht möglich.

Vorteile:

  • Sehr kompakter Grill
  • Ein System für alles – Kartuschen vom Kocher sind verwendbar
  • Unkomplizierte Handhabung
  • Grillen ohne Kohle

Nachteile:

  • Kein Kochen möglich
  • Gasverbrauch 
  • Ein Gepäckstück zusätzlich
  • Nichts für den Rucksack

Gasgrill mit Gasflasche

Passt nicht ganz ins Auto, der mehrflammige Gasgrill.

Die Königsklasse aber aufgrund der Größe eher nicht für den mobilen Einsatz geeignet. Der Gasgrill für die Gasflasche.

Eigentlich sehen diese Konstrukte schon teilweise aus wie ganze Großküchen. Oftmals kann neben dem Grillbetrieb auch noch ein Brenner befeuert werden, um Speisen und Töpfen zu erhitzen.

Egal ob Grill mit oder ohne Kocher – oder auch nur zwei große Kochfelder: Aufgrund der Verwendung von klassischen Gasflaschen sind diese Grills bzw. Kochgeräte nicht für den mobilen Einsatz geeignet.

Hast du einen festen Wohnwagen auf dem Campingplatz oder einen großen Garten, dann sind diese Outdoor-Kombüsen aber echt durch fast nichts zu ersetzen. Da kann die Party auch ruhig mal etwas größer ausfallen.

Und falls du dir jetzt die Frage stellst: Ja, klar kannst du den Grill oder Kocher inkl. der Gasflasche zu deinem Kumpel mitnehmen, um dort anzugeben. Wenn du dich an die Regeln für den Transport von Gasflaschen hältst, kann da gar nichts schiefgehen. Ein Problem gibt es noch: Die Größe ist nicht gerade passend für jedes Fahrzeug – das macht den Transport schwierig.

Kocher mit Gasflasche von Michael Breier

Lediglich bei deinen Roadtrip quer durch Deutschland solltest du die Flasche zu Hause lassen und auf Kartuschen umsatteln. Aber vielleicht ist ja auch die folgende Kategorie für dich perfekt:

Benzinkocher

Einfacher Benzinkocher | Quelle: Amazon.com
2- flammiger Benzinkocher | Quelle: Amazon.com

Eine sehr interessante Kochmöglichkeit sind die Benzinkocher. Es gibt sie als einflammige oder als zweiflammige Brenner. Von ultrakompakt bis hin zum “kofferartigen” Gebilde mit zwei getrennt regelbaren Kochstellen.

Befeuert werden diese Kocher mit Ottokraftstoff (Benzin) oder Reinbenzin, das auch als Waschbenzin bezeichnet wird. Oftmals bieten die Hersteller auch eigene Gemische zur Verwendung an. Die sollen dann besonders sauber, also mit wenig Rußbildung, verbrennen.

Bei der Verwendung von Benzinkochern solltest du wissen, dass diese etwas komplizierter zu bedienen sind. Das Feuermachen ist etwas abenteuerlich und sollte nur im Freien vonstattengehen.

Benzinkocher von Lasse Heitgres
Benzinkocher von Lasse Heitgres
Benzinkocher von Thomas Mettke

Die abenteuerliche Bedienung liegt daran, dass der Brennstoff nicht einfach nur verbrannt wird. 

Das Benzin befindet sich in einem externen Behälter, der mittels einer integrierten Pumpe unter Druck gesetzt wird. Würde man nun das Benzin so flüssig, wie es ist, verbrennen wollen, müsst man es sehr fein zerstäuben. Dazu würde man aber einen viel höheren Druck erzeugen müssen als den, den man mit der kleinen Handpumpe erzeugen kann.

Deswegen bedient man sich eines anderen Prinzips: der Vergasung bzw. der Verdampfung. Die Verdampfung des Benzins erfolgt in einem kleinen Röhrchen, das sich unmittelbar vor der Brenner-Düse befindet.

Dieses kleine Röhrchen wird zunächst vorgeheizt. Dazu ist es bei vielen Brenner nötig, kurzzeitig eine kleine Menge Benzin ausströmen zu lassen, die dann entzündet wird.

Im vorgeheizten kleinen Röhrchen (Verdampfer) wird der Brennstoff gasförmigen und dann direkt durch die Düse ausgestoßen. Um eine bessere Gemischbildung mit der Luft zu erreichen, wird dieser gasförmige Strahl entweder durch ein Rohr mit seitlichen Bohrungen oder gegen eine Prallplatte geleitet.

Auch jetzt heizt sich der Brenner noch auf. Ein bisschen Fingerspitzengefühl ist nötig, bis eine blaue Flamme mit lautem Fauchen aus der Düse austritt. Jetzt kannst du deinen Topf auf die Brennstelle stellen.

Wie du siehst, ist die Inbetriebnahme nicht so einfach wie beim Gaskocher. Aber was jetzt hier total kompliziert klingt, ist in Wahrheit ganz einfach. Nach etwas Übung und ein wenig abgebrannter Körperbehaarung hast du den Dreh raus.

Benzinkocher von bats_bratkoffer
Benzinkocher von bats_bratkoffer
Benzinkocher von bats_bratkoffer

Vorteile:

  • Hohe Leistung
  • Benzin überall verfügbar
  • Brennstofftransport im Reservekanister
  • Brennt auch bei Minusgraden
  • Unempfindlich bei großen Höhen +1.000 m ü.n.N

Nachteile

  • Komplizierte Inbetriebnahme
  • Rußbildung beim Verbrennen
  • Benzin riecht nicht gut – leichte Geruchsbildung möglich
  • Anschaffungspreis
  • Verschleißteile 

Multifuelkocher

Mein persönlicher Favorit: Der Multifuelkocher. Na ja, eigentlich “nur” ein aufgepimpter Benzinkocher.

Mit Multi ist im Prinzip alles gemeint, was brennen kann. Ein guter Multifuelkocher ist in der Lage Benzin, Diesel, Petroleum und Gas zu verfeuern. Für jeden Brennstoff gibt es dann eine austauschbare Düse, die aber in der Regel im Handumdrehen gewechselt ist. So kannst du auch mal im Vorzelt mit Gas kochen, falls das Wetter mal nicht mitspielt.

Die meisten Multifuelkocher sind sehr kompakt und leicht und daher nur einflammig. Sie passen in jeden Rucksack oder jede Kiste. Oftmals sind es einfache dreibeinige Konstruktionen, die es dir erlauben, wirklich überall zu kochen. Deswegen sind sie auch so beliebt bei Expeditionen – und mal ganz ehrlich: So bisschen Expedition ist so eine Reise mit dem Dachzelt doch auch immer.

Ein Multifuelkocher im Einsatz.
Multifuelkocher mit Grillplatte | Foto:Therese Kahlert

Vorteile:

  • Kann (fast) alles verbrennen
  • Ultrakompakt
  • Hohe Leistung – je nach Brennstoff
  • Purismus – sieht einfach cool aus 

Nachteile:

  • Hoher Preis
  • Nur einflammig
  • Komplizierte Inbetriebnahme
  • Rußbildung beim Verbrennen

Spirituskocher

Simple Technik beim Zusammenbau

Eine sehr einfache Möglichkeit, um deine Speisen zu erwärmen, bietet der Spirituskocher. Er wird – wie sein Name schon verrät – mit Spiritus, also Ethanol betreiben. Er ist sehr einfach konstruiert und daher schnell beschrieben: Es gibt einen Brenner in Form einer kleinen Schale und ein Gestell darüber für deinen Topf.

Spiritus hat einen schlechten Brennwert, weswegen die Verwendung bei niedrigen Temperaturen oder in großen Höhen eher schwierig ist. Um der Kälte vorzubeugen, kann der Brennstoff vorgewärmt werden. 

Gerade in den skandinavischen Ländern ist der Spirituskocher weit verbreitet. Deswegen ist auch die Brennstoffbeschaffung dort kein Problem. Viele Spirituskocher werden direkt mit passendem Kochgeschirr angeboten. Das ist sehr praktisch, da man für den Transport alles in den Kochtopf packen kann.

Manche Spirituskocher haben sogar noch die Möglichkeit, mit Gas befeuert zu werden. Mit zwei Brennstoffen machst du deinen Spirituskocher megaflexibel und bist auf alle Situationen vorbereitet.

Tipp: Sollte dein Spirituskocher bei der Verbrennung rußen, kannst du zu dem Brennstoff etwas Wasser zugeben (etwa 10 %).

Spirituskocher von Ute Schnute Kasimir
Spirituskocher von Sebastian Petersen

Vorteile:

  • Leicht und klein
  • Sehr günstig
  • Brennstoff ist überall verfügbar
  • Mit Gas erweiterbar (herstellerabhängig)

Nachteile:

  • Schlechte Brennleistung
  • Kälteempfindlich
  • Empfindlich bei großen Höhen +1.000 m ü.n.N

Der Holzofen

Immer ein Abenteuer, auch im eigenen Garten: Das Kochen mit dem Holzofen | Fotos: Julia Nothelfer

Jetzt möchte ich dir gerne noch eine ganz besondere Art des Kochens für Puristen und Abenteurer vorstellen: Der Holzofen für den Rucksack – Lagerfeuer to go!

Viele Hersteller haben bereits die sogenannten Holzvergaser in ihr Sortiment aufgenommen. Der große Vorteil: Der Brennstoff ist praktisch überall verfügbar. Der Ofen lässt sich mit kleinem Holz oder Pellets “füttern” – selbst feuchtes Holz lässt sich verwenden. 

Alle diese mobilen Kocher funktionieren durch den Kamineffekt. Lass mich dir kurz den Kamineffekt erklären:

Wenn du ein Feuer im Feuerraum eines Kamins entfachst, dann steigen zunächst die heißen Rauchgase durch den statischen Auftrieb nach oben. Anfangs findet dieser Auftrieb genau mittig im Kaminrohr statt. An den Wandungen strömt währenddessen kalte Luft nach unten. Im Laufe des Anheizens mischt sich irgendwann der aufströmende Luftstrom mit dem abströmenden Luftstrom – eine homogene Einphasenströmung entsteht.

Der Kamineffekt…
…in klein…
…in groß.

Durch diese schnelle Aufwärtsströmung entsteht ein Unterdruck im Brennraum. Diesem wird wiederum durch kalte, zuströmende Luft entgegengewirkt. Der Kamineffekt findet in großen Schornsteinen statt – und genauso in deinem kleinen Holzofen.

Den Kamineffekt kann man durch Kanalisierung oder Bündelung der zuströmenden Luft noch effektiver machen.

Bekannt sind diese kleinen Öfen auch als Hobokocher. Sie funktionieren nach dem Kamineffekt. Hobos, das waren die nordamerikanischen Wanderarbeiter, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Auftrag zu Auftrag wanderten.

Übrigens kannst du dir deinen Hobokocher ganz einfach aus leeren Konservendosen selber bauen. Was du dafür brauchst und wie du das Ganze zusammenbauen kannst, erfährst du in diesem Video über den DIY-Hobo Ofen.

Noch effektiver wird so ein kleines Taschenfeuer, wenn zur Verbrennung die sogenannte Sekundärluft genutzt wird. Was jetzt hoch kompliziert klingt, sind in Wahrheit einfach nur die heißen Rauchgase, die dem Verbrennungsprozess wieder zugeführt werden.

Das Prinzip der Sekundärluft

Den Holzofen gibt es in vielen Designs: Rund oder eckig, klein oder groß, schmal oder breit – zerlegbar oder fest zusammengebaut. Oft ist es einfach nur eine Frage des Geschmacks – und wie man an manchen Preisen erkennen kann, eine Frage der Marke.

Die Tatsache, dass du dir aus zwei Konservendosen und ein bisschen Geschick deinen eigenen DIY-Ofen bauen kannst, zeigt dir, dass es nicht immer teuer sein muss. Brennen tun sie alle.

Benzinkocher und Holzofen von Bernd van Ooy
Bild: Elisas Vetter

Vorteile:

  • Brennstoff ist praktisch überall vorhanden
  • Optisch ein Hingucker
  • Klein, leicht und ultratransportabel
  • Vielseitig – gibt auch Wärme ab

Nachteile:

  • Offenes Feuer nicht überall erlaubt
  • Starke Rauchentwicklung beim Anheizen
  • Relativ kleine Kochfläche
  • Aufwändige Inbetriebnahme

Dieselkochfeld

Sieht nach zu Hause aus – Das Dieselkochfeld | Quelle: Webasto.de

Das Dieselkochfeld ist ein Highlight und nur für Festeinbauten geeignet. Solltest du einen Van mit genug Platz haben, dann ist ein Dieselkochfeld eine sehr gute Sache. 

Der entscheidende Vorteil: Es entnimmt seinen Brennstoff direkt aus dem Dieseltank, also so wie eine fest eingebaute Standheizung. Klar, ein Fahrzeug mit Dieselmotor ist da schon praktisch. Aber die meisten Vans verfügen ja ohnehin über einen Dieselmotor.

Optisch erinnert es an ein Glaskeramik- oder Induktionskochfeld – und auch die Bedienung ist ähnlich einfach. Die Hitze zum Kochen entsteht in einem kleinen Dieselbrenner unterhalb des Kochers. Entstehende Abgase werden direkt unter dein Fahrzeug geleitet. Alles ist fast wie zu Hause, nur anders. 

Wie schon erwähnt, sind diese Geräte nur für den Festeinbau vorgesehen und sollten daher auch nur von einem Fachbetrieb eingebaut werden.

Vorteile:

  • Bedient sich aus dem Dieseltank
  • Kompakte Abmessungen
  • Gibt es auch zweiflammig
  • Bedienung sehr einfach
  • Hohe Leistung

Nachteile:

  • Aufwändiger Einbau
  • Hoher Preis
  • Nur Festeinbau möglich

Kochen ohne Feuer

Die Herdplatte

Elektrische Kochplatte | Quelle: Amazon.com

Technisch gesehen wird in der allseits bekannten Herdplatte ein Heizwendel unter Strom gesetzt, wodurch er sich erhitzt. Über die Herdplatte erfolgt dann der Wärmetransport an deinen Topf. Diesen Heizwendel kannst du dir wie eine Bremse für den Strom vorstellen: Der Strom fließt rein, und die “Bremse” möchte ihn am Durchfließen hindern. Dabei wird sie heiß und gibt dieser Hitze an deine Kochtopf ab. 

Glaskeramik – Einfach, sauber und günstig

Fast wie zu Hause – Die Kochplatte aus Glaskeramik | Quelle: Amazon.com

Die Glaskeramik ist dir vielleicht unter dem Begriff “Ceran” bekannt. Ceran ist im Prinzip nur ein Markenname. Die allgemeingültige und korrekte Bezeichnung ist daher Glaskeramikkochfeld.

Diese Art von Kochfeld ersetzt die normale Metall-Herdplatte durch Glas. Dieses Glas lässt die Wärmestrahlung aufgrund seiner Infrarot-Transparenz direkt zum Topfboden durchdringen. Der Wärmetransport erfolgt daher effizienter als bei der herkömmlichen Kochplatte. Außerdem ist die Reinigung viel einfacher.

Induktion – Hightech an Bord

Das Induktionskochfeld | Quelle: Amazon.com

Jetzt wird es mal wieder elektrotechnisch – mein Lieblingsthema! Aber keine Angst, ich hole nicht allzu weit aus, das würde hier den Rahmen sprengen. Was ich dir mit meiner Erklärung vermitteln möchte, sind zwei Dinge: 

Erstens: Induktion ist die modernste Art des Kochens mit elektrischem Strom. Und zweitens: Es ist viel Technik im Spiel und daher ist die Induktion wahrscheinlich nicht deine erste Wahl beim rauen, naturverbundenen Dachzelten.

In einem Induktionskochfeld befindet sich eine Spule aus sogenannter HF-Litze. Das HF steht in diesem Fall für Hoch-Frequenz. Die Spule besteht aus sehr vielen einzelnen Litzen, die mit einem Lack isoliert sind. Dank des Lackes sind sie untereinander nicht leitend verbunden.

Die Spule im Inneren eines Induktionskochfeldes | Quelle: Wikipedia.org

Für die nötige Hitze kommt die Hochfrequenz ins Spiel. Dazu muss ich nun etwas weiter ausholen: Normale Netzspannung kommt mit einer Frequenz von 50 Hz bis 60 Hz aus der Steckdose – man bezeichnet Frequenz als Netzfrequenz. 

Wenn wir von 50 Hz ausgehen, bedeutet das vereinfacht gesagt, dass sich 50-mal in der Sekunde die Flussrichtung des Stroms ändert. Bei der Hochfrequenz passiert das mit einer Frequenz von 25 bis 50 kHz, also mit bis zu 50.000 Richtungsänderungen pro Sekunde.

Dadurch entsteht ein magnetisches Wechselfeld, das eine Art Gegenpol braucht – in dem Fall dein Kochtopf bzw. der Boden deines Kochtopfes.

Hochfrequenz ganz einfach erklärt:

Du reibst deine Hände ganz langsam aneinander (50 Hz) und nichts passiert. Dann reibst du deine Hände so schnell du kannst aneinander (Hochfrequenz) – jetzt wird es heiß. 

Mir ist schon klar, dass es dies eine sehr stark vereinfachte Beschreibung ist, aber so ähnlich kannst du dir die winzig kleinen Elektronen innerhalb der Spule vorstellen.

Das Kochen von Wasser auf einem Induktionskochfeld geht sehr schnell. Du brauchst jedoch Kochtöpfe, die für Induktion geeignet sind. Keine Angst, die sind nicht aus einem Metall, das sonst nur in der Rakeltechnik verwendet wird. Es muss lediglich ein ferromagnetisches Metall sein – also ein Metall, an dem ein Magnet haften bleibt.

Stell dir vor, dein Topfboden wäre auch gleichzeitig die Herdplatte. Das ist der Grund, warum das Induktionskochfeld so schnell ist. Du kannst damit in der Rekordzeit von 5 Minuten einen Liter Wasser zum Kochen bringen – versuch das mal mit einer Herdplatte.

Der Elektrogrill

Der Klassiker für Campingplatz und Balkon | Quelle: Amazon.com

Gerade der Elektrogrill stößt bei Grill-Fanatikern auf wenig Gegenliebe. Aber gerade das Grillen auf einem Elektrogrill ist eine günstige und saubere Lösung. 

Wie bei allen elektrischen Küchengeräten gilt hier: Wenn du auf dem Campingplatz einen Elektrogrill oder ein elektrisches Kochfeld verwenden möchtest, achte bitte darauf, dass der bereitgestellte Anschluss auch in der Lage ist, so viel Leistung zu liefern. Die wenigsten Campingplatzbetreiber bieten die 3kW zur Entnahme an. 

Tendenziell rate ich dir, einen etwas kleineren Elektrogrill zu verwenden. Oder willst du der Grund für den nächtlichen Stromausfall auf dem Campingplatz sein?

Fazit

Wie du dich auch entscheidest, in Zukunft deine Mahlzeiten zu erwärmen. Auch hier ist es wichtig, dass du bei all der Theorie nicht das Wesentliche vergisst – das Abenteuer! Deswegen solltest du einfach losziehen und auf deiner Reise entscheiden, was du für ein Kochtyp bist. 

Was nutzt dir der teuerste Multifuelkocher, wenn du doch lieber im Vorzelt mit Gas kochst?

Wenn du mehr über die verschiedenen Brennstoffe erfahren willst, schau dir den ersten Teil der Trilogie “Kochen unterwegs” – die Brennstoffe an.

Eine riesengroße Übersicht zu verschiedenen Outdoorkochern aller gängigen Herstellern findest du in dieser Tabelle inklusive der Brennstoffeverbräuche. Danke an das Team von Exploreborders für die Sammlung!

Am Ende zählt nur eins, du musst satt werden! In diesem Sinne:

Guten Appetit!

3 Comments

  • Dirk

    Feiner Bericht mit guter Übersicht – den Dieselkocher kannte ich noch gar nicht, wieder was gelernt, danke auch dafür! 😉

    Was unserer Ansicht nach allerdings fehlt, ist die unseren Erfahrungen zufolge bisher beste Kombination aus Packmass, Nutzen und Komfort: Das grosse 25er Trangia-Set mit Gasbrenner und Wasserkessel. Töpfe und Pfanne sollte man allerdings nicht aus Alu nehmen (das schmeckt man), sondern mindestens hartanodisiert (dunkelgrau) oder noch besser Duossal. Äusserst sinnvolles Zubehör ist auch das Schneidbrett (auch als Abgiesshilfe, und obendrein hilft es im zusammengepackten Zustand gemeinsam mit einem zurechtgeschnitten Abtrockentuch gegen Klappergeräusche 😉 ).

    Alles in allem leicht, sehr kompakt, dank Gas völlig unkompliziert in der Benutzung, dazu pflegeleicht und dank Windschutz, der quasi ein “Hitzeleitsystem” mit Kamineffekt bildet, sehr effektiv, sprich verbrauchsgünstig *und* schnell.

    Einziger Nachteil: Etwas teuer. Aber dafür hält das Zeug auch ewig. Unser erstes Set (ein 27er, damals dummerweise noch ohne Wasserkessel) ist inzwischen fast 40(!) Jahre regelmässig in Benutzung und tut immer noch perfekt. Das grosse 25er Set war eigentlich nur als Ergänzung mit zusätzlichen, grösseren Töpfen gedacht, ist inzwischen aber unsere absolut erste Wahl.

    Gruss, E&D

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